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Titel: Sicherheit und Effektivität perkutaner Nahtsysteme bei der Behandlung von aortoiliakalen Pathologien
Sonstige Titel: Safety and efficacy of percutaneous suture mediated closure device in the treatment of aortoiliac disease
Sprache: Deutsch
Autor*in: Henning, Paul
GND-Schlagwörter: AortenaneurysmaGND
EVAR
InterventionGND
Aneurysma
RadiologieGND
Erscheinungsdatum: 2017
Tag der mündlichen Prüfung: 2017-06-20
Zusammenfassung: 
In der interventionellen endovaskulären Behandlung von aortoiliakalen Pathologien sind nahtbasierte vaskuläre Verschlusssysteme (VVS) wie ProGlide (PG) für den arteriellen Wundverschluss nach Einsatz großlumiger (>10F) Systeme fest etabliert. Die vorliegende Arbeit untersuchte retrospektiv den Einsatz von 313 PG-Systemen bei 79 Patienten (122 Leisten) in Bezug auf die technische Sicherheit und Komplikationshäufigkeit. Die technische Erfolgsrate von PG lag mit 94% (111/118) auf hohem Niveau. Vier von sieben technischen Versagern mussten sekundär offen-chirurgisch,
drei konnten konservativ behandelt werden. In einem Fall kam es zu einer transfusionspflichtigen Nachblutung. PG-bezogene vaskuläre Komplikationen fanden sich in 6,8% (2,5% Major- und 4,3% Minor-Komplikationen). Es fanden sich eine Dissektion, ein Aneurysma spurium, eine Stenose, zwei Thrombosen, zwei relevante Nachblutungen und das Auftreten von beidseitigen Leistenschmerzen. 97,5% (77/79) der Patienten erhielten eine Verlaufskontrolle in der mind. ein bildgebendes Verfahren eingesetzt wurde (93,7% CT innerhalb 4 Wochen). Als einzige Frühkomplikation traten die genannten Leistenschmerzen auf (<4 Wochen), welche symptomatisch behandelt wurden. Es fanden sich keine Intermediär- (4 – 12 Wochen) noch Spätkomplikationen (>3 Mon.) bei einem Nachbeobachtungszeitraum von max. 40 Monaten (Mittelwert 11 Mon., 14% > 24 Mon.), noch traten technische Versager auf. Eine Assoziation zwischen Komplikationshäufigkeit bzw. technischem PG-Versagen und dem Arteriosklerosegrad der CFA, der Größe des Zugangssystems und dem Gefäßdurchmesser konnte nicht festgestellt werden. Auch für die untersuchten Komorbiditäten Adipositas, Diabetes, art. Hypertonie, AVK, CVK, chron. Infektionen, Alkohlabusus und Tumorleiden ließ sich ebenso kein statistisch signifikanter Zusammenhang bezüglich Komplikation und technischem Versagen aufzeigen. Entgegen dem üblichen primären Einsatz von generell zwei PG Systemen wurden in dieser Arbeit in vergleichbarer (2PG/3PG n=51/62) Verteilung neben zwei auch drei PG eingesetzt. Interessanterweise zeigte sich eine signifikante Komplikationshäufung für die Verwendung von zwei PG (p=0,001). Dieses Ergebnis ist aufgrund der insgesamt relativ geringen Komplikationshäufigkeit und Komplikations-Heterogenität nur vorbehaltlich bewertbar. In wie weit der primäre Einsatz von drei vs. zwei PG die Komplikationsrate beeinflusst, ist eine interessante Frage die in weiteren Studien behandelt werden sollte. Zusammenfassend lassen die Ergebnisse dieser Untersuchung den Rückschluss zu, dass es sich bei PG um ein sicheres und technisch effektives System für den arteriellen Wundverschluss bei interventionell versorgten aortoiliakalen Pathologien handelt, gerade auch unter Berücksichtigung der Langzeitergebnisse. Es ist davon auszugehen, dass zukünftig rein perkutan durchgeführte Interventionen unter Verwendung von Verschlusssystemen die konventionelle operative Leistenfreilegung bei endovaskulären Eingriffen zunehmend ersetzen werden.

Suture based vascular closure devices such as ProGlide (PG) are firmly established for closing larger artery puncture sites (>10F) in endovascular treatment of aortic-iliacal pathologies.
This retrospective study examined the technical safety and frequency of complications associated with PG in 313 PG-systems used in 79 patients (122 groins). At 94%, PG’s technical success rate was high (111/118). Four of overall seven technical failures required secondary surgical treatment, three could be treated conservatively. In one case persistent bleeding required transfusion. PG-related vascular complications occurred in 6.8% of systems (2.5% were major, and 4.3% minor complications). These complications comprised one dissection, one pseudoaneurysm, one stenosis, two thromboses, two bleedings and the occurrence of bilateral pain in the groins.
97,5% (77/79) of patients received imaging-based follow-up (with 93.7% receiving CT within 4 weeks). One complication was identified within 4 weeks, a bilateral pain in the groins (controlled swiftly through symptomatic therapy). No intermediate (4 – 12 weeks) or late complications (>3 months) were found within the max. follow-up duration of 40 months (mean 11 mon., 14%>24 mon), nor were there any technical failures. There was no association between either arteriosclerosis of CFA, size of access device, vessel diameter and technical success or frequency of complications. Likewise, there was no statistically significant relationship between technical failure and complications and the comorbidities adipositas, diabetes, arterial hypertension, peripheral arterial disease, chronic venous disease, chronic infections, alcohol abuse and suffering from cancer diseases. Of note, while it is common to use two PG systems, in this study both two and three systems were used (in comparable frequency, 2PG/3PG n=52/62), and there was a significant increase in complications when two systems were used (p=0.001). At the same time, this finding needs to be seen in the context that complications occur with low frequency overall and show considerable heterogeneity in nature. To what extent a third vs. two PG-systems affect the occurrence of complications should be assessed in further studies. In conclusion, this study provides evidence that PG is a safe and technical effective device for arterial closure in patients with endovascular treatment of aortoilical pathologies, particularly in view of the long term follow up data. It is to be expected that in future percutaneous interventions using vascular closure devices will increasingly replace the conventional surgical approach in the case of endovascular treatment.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/7265
URN: urn:nbn:de:gbv:18-85975
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Gross-Fengels, Walter (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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