2.0 Material und Methoden

Ausgangsmaterial für den zusammenfassenden biographischen Überblick und die daraus resultierende Erstellung einer These zur Psychodynamik Kirchners bildet die umfangreiche Primär-[1] und Sekundärliteratur zu Biographie und Werk, wobei sich hier auf die in diesem Zusammenhang bedeutsamen Daten beschränkt wird.

Aus diesen Daten resultiert eine deskriptive diagnostische Zuordnung gemäß DSM III R, die die Basis eines psychodynamisch strukturellen Ansatzes auf psychoanalytischer Grundlage bildet, im wesentlichen im Rahmen der Arbeiten von Otto Kernberg.

Einer zusammenfassenden Beschreibung der Erkenntnisse der Suizidologie zur Symptomatik und Psychogenese der Suizidalität werden die so gewonnenen Ergebnisse dann vergleichend gegenübergestellt, woraus eine Ableitung der suizidalen Psychodynamik Ernst Ludwig Kirchners erfolgt.

Diese wird anschließend in Beziehung gesetzt zu seinem Werk und dessen Rezeption in der vorliegenden Literatur mit dem Schwerpunkt, die psychodynamische Bedeutung der Kunst in Kirchners Leben und damit die wechselseitige Beziehung von Kunst und Suizidalität bei ihm offenzulegen. Darüber hinaus wird versucht, gegebenenfalls alternative Verstehensansätze dort zu ermöglichen, wo die kunsthistorische Forschung sich bisher unklar oder uneinig zeigt.

Sämtliche Eigenarten in Rechtschreibung und Zeichensetzung Kirchners, zum Teil bedingt durch die Übernahme von Zitaten aus der schweizer Literatur, wurden übernommen. Auch wurde der sprachliche Stil der Arbeit ihrem in Teilen kunsthistorischen Hintergrund angeglichen.



[1]Diese umfaßt neben einem sich über mehrere Jahre erstreckenden Tagebuch zahlreiche oft langjährige Briefkorrespondenzen ebenso wie von Kirchner selbst abgefaßte Erläuterungen zu seiner Kunst unter eigenem Namen oder unter dem des von ihm kreierten Pseudonyms L. de Marsalle. s.bspw. Anm.75 und 553