Das bisher zusammengetragene biographische Material und die hieraus abgeleitete Psychodynamik Ernst Ludwig Kirchners bilden die Grundlage für ein Verständnis seiner Suizidalität. Im Vergleich der beiden suizidalen Krisen[1] wird versucht zu klären, warum er die erste, nicht aber die zweite überwinden konnte.
Einen Überblick des Forschungsstandes zur Psychogenese von Suizidalität liefert Götze[2]. Deskriptive Stadien zur präsuizidalen Symptomatik - die „Suizidalen Entwicklungsstadien“ Pöldingers, modifiziert von Götze[3], und das „Präsuizidale Syndrom“ Ringels[4] - werden ergänzt durch psychoanalytisch fundierte Erklärungsansätze zur Psychodynamik - die „Depressions- und Aggressionstheorie“[5] von Freud und Abraham und die „Narzißmustheorie“[6] Henselers.
[1]Zur ersten Krise s. SS.14-16 und 38-40, zur zweiten Krise s.SS.25-33 und 46-47; s.auch S. 34
[2]GÖT, SS.165-194
[3]Tabelle bei GÖT, S.190, ausführlich SS.167-168
[4]Tabelle bei GÖT, S.191, ausführlich SS.168-170
[5]GÖT, SS.170-172
[6]GÖT, SS.172-174