4.2.1. Die neuen Eliten (10. - 8. Jahrhundert v. Chr.): Lefkandi, Halos, Tsikalarió

 

Am Beginn des Abschnitts über die archäologische Überlieferung der griechischen Tumulusbestattungen soll ein kurzes Kapitel Grabhügel des griechischen Kulturbereichs aus der Zeit vor dem 8. Jahrhundert v. Chr. behandeln. Da einheimische Traditionen immer wieder als wichtiger Faktor bei der Herausbildung einer bestimmten Grabform angeführt werden, besteht ein Ziel dieser Übersicht darin, die Tumulusgrablegen der dem hier eigentlich interessierenden Zeitraum vorangehenden Periode vorzustellen. Werden Bestattungsbräuche der Dark Ages in die Archaik übernommen oder läßt sich hier ein Umbruch erkennen? Wo treten Tumuli überhaupt auf und welche Entwicklung nehmen sie am Ort?

Neben der Aufnahme des materiellen Befundes soll auch die Interpretation der Gräber innerhalb ihres kulturellen und gesellschaftlichen Gefüges versucht werden. Ein Unterfangen, dem durch die Dürftigkeit der literarischen Quellen enge Grenzen gesetzt sind. Hilfreich sind hier Methoden der vergleichenden Ethnologie.

Eine der Konsequenzen des Zusammenbruchs der mykenischen Palastkultur im 12. Jahrhundert v. Chr. bestand darin, daß Griechenland in Einzelregionen zerbrach, deren Entwicklung einen unterschiedlichen Verlauf nahm.[1] War die vorhergehende mykenische Kultur von weitreichenden nationalen und internationalen Verbindungen geprägt, die zum Waren- und Ideenaustausch mit der gesamten östlichen Mittelmeerwelt führten, so war dieses Netz vielseitiger Verflechtungen nun zerrissen. Eine Übersicht soll hier nur in soweit versucht werden, als es die Verbreitung von Tumulusbestattungen während der Dark Ages betrifft.[2] Einleitend ist festzustellen, daß sich schon früh auf der Basis der alten Strukturen neue kulturelle Zentren herausbildeten, die ihre wirtschaftliche Potenz durch Handel und eine eigenständige Subsistenzproduktion bewiesen.[3]

Das Ende der mykenischen Kultur hatte auch Auswirkungen im Hinblick auf die Bestattungssitten. Mit dem Niedergang des alten herrscherlichen Systems war jene gesellschaftliche Schicht verschwunden, die in der Lage gewesen wäre, weiterhin aufwendige Kuppel- und Kammergräber in Auftrag zu geben. Coldstream hat Belege dafür angeführt, daß einige der ehemaligen mykenischen Zentren, Thessalien, Lakonien, Achaia, Rhodos und Kreta, zumindest ähnliche Grabformen beibehalten haben, andere, wie die Argolis, Messenien, Böotien und Attika, führten abweichende Bestattungssitten ein.[4] Für die meisten jüngeren Gräber gilt jedoch, daß sich sowohl Abmessungen als auch Inventare kaum mehr mit der Ausstattung der mykenischen Zeit vergleichen lassen. Hinzu kommt eine Änderung in der Art der Niederlegung des Toten: Fast überall in Griechenland ging man nach und nach von der Sitte der Körperbestattung ab und führte Brandgräber ein.[5]

Da häufig eine Traditionslinie von den mykenischen Tholosgräbern zu den Bestattungssitten in den homerischen Epen gezogen wird, soll hier einige kurze Bemerkungen zu diesem Problembereich eingeschoben werden.[6] Die Verbindung kann nur auf einer formalen Ebene über eine Grabtypologie hergestellt werden, nach der die Tholos ein von einem Erdhügel überwölbtes Grab ist. Demnach wäre jeder Grabhügel - auch wenn er eine Urnenbestattung oder einen Sarkophag überdeckt - mit dem Tholosgrab verwandt. Es ist fraglich, ob eine selektiv typologische Herangehensweise nicht den Blick auf einen grundsätzlich anderen Funktionszusammenhang der Gräber verstellt: Tholosgräber waren über Generationen in Gebrauch und sind durch eine starke Betonung des Innenraums und des Eingangsbereichs gekennzeichnet. (Eine ähnliche Auffassung, d. h. als Grabstelle in Form einer über einen längeren Zeitraum hinweg genutzten Gruftanlage, begegnet uns in Griechenland erst wieder im 4. Jahrhundert v. Chr. bei Platon.[7]) Demgegenüber kommen die Bestattungen der folgenden Jahrhunderte ohne einen sepulkralen Innenraum aus.

Die Gesellschaft, deren spezifische Struktur diesen Grabtypus hervorgebracht hatte, existierte nicht mehr und daher ist es m. E. unzulässig eine Abhängigkeit zwischen der mykenischen und der fiktiven homerischen Welt herzustellen, die auf einer entfernten typologischen Ähnlichkeit beruht.[8]

 

Das erste veritable Prunkgrab erscheint dann auch erst, nachdem sich neue tragfähige Strukturen entwickelt hatten. Zentralgriechenland verkraftete das Ende der mykenischen Palastkultur am schnellsten und zum Ende der protogeometrischen Phase waren Athen und das auf der Insel Euböa gelegene Lefkandi nach Ausweis der Grabfunde die reichsten Siedlungen Griechenlands geworden.[9] Der Name Lefkandi ist nicht antik, sondern richtet sich nach einem modernen Dorf, an dessen nördlichem Rand die sechs eisenzeitlichen Nekropolen der Siedlung liegen, von denen die Skoubris, Toumba und Palia Perivolia genannten Fundplätze die reichsten Ergebnisse erbrachten. Insgesamt sind 147 Gräber und 80 Verbrennungsplätze untersucht worden.[10] 600 Meter in südöstlicher Richtung entfernt und direkt an der Küste gelegen, wurden die Reste der zugehörigen antiken Siedlung entdeckt, die man gleichfalls modern Xeropolis benannte.[11]

Der Ort, auf halbem Weg zwischen Chalkis und Eretria gelegen, war seit der Bronzezeit besiedelt und um 700 v. Chr., vielleicht im Zusammenhang mit dem Lelantischen Krieg, zerstört und anschließend aufgegeben worden.[12] Die Funde, die in der Siedlung und in den umliegenden Nekropolen zutage kamen, belegen die weitreichenden Handelsverbindungen Lefkandis, die vom griechischen Festland (Böotien, Phokis und Thessalien) über Skyros und die nördlichen Kykladen bis zur Levanteküste reichten.[13]

Der wohl interessanteste Befund der Ausgrabungen kam in den Jahren 1981-3 im Bereich der Toumba-Nekropole zum Vorschein, nachdem die griechische Ephorie hier bereits im Vorjahr eine Notgrabung in der Folge eines illegalen Bauprojektes durchführen mußte.[14] Die Bezeichnung Toumba rührt daher, daß die Nekropole sich am Ostabhang eines kleinen Hügels befindet, der sich im Verlauf der Grabung als künstliche Erdaufschüttung über einem Gebäude herausstellte. Es handelte sich um einen länglichen Apsidialbau, dessen Eingang nach Osten lag und der im Norden, Süden und wahrscheinlich auch im Westen von einem Kranz aus hölzernen Stützen umgeben war. Die Breite des Gebäudes samt Ringhalle maß 13, 8 m, seine Länge knapp 50 m.[15] Der Grundriß ist in sieben im Ausmaß sehr unterschiedlich große Raumeinheiten unterteilt. Von Ost nach West ergibt sich, durch Scherwände voneinander abgeteilt, folgende Raumabfolge: Eine offene Vorhalle von geringer Tiefe, ein „Ostraum“, ein „Zentralraum“, ein Korridor, von dem nach Süden und Norden je ein weiterer Raum abzweigt und eine Apsis.[16]  Die Wände sind an der Basis 0, 60 m dick und ohne Fundamentierung bis in eine Höhe von 1, 5 m aus Bruchsteinmauerwerk ausgeführt. Ihre obere Hälfte setzte man aus Lehmziegelmauerwerk auf diesem Sockel auf. Die Wände, der äußere Stützenkranz und eine Reihe von Pfosten, die in der Achse der Räume standen, trugen den hölzernen Dachstuhl und das wahrscheinlich aus organischem Material bestehende Dach.[17]

Das Gebäude, das nach Ausweis der wenigen zugehörigen Keramikscherben in der mittelprotogeometrischen Zeit entstanden ist, barg in seinem Zentralraum zwei Schachtgräber. Eines enthielt die Bestattung vierer Pferde, das andere die mit Stoff umwickelten und in einer bronzenen Urne[18] geborgenen verbrannten Überreste eines Mannes sowie die Körperbestattung einer Frau.[19] Dem Mann waren ein Schleifstein, ein Speer und ein eisernes Schwert beigegeben. Die Frau, deren gekreuzte Arme und Beine und der aus der Körperachse verschobene Kopf sowie ein neben ihrem Hals niedergelegtes Messer auf ein gewaltsames Ende schließen lassen, war reich geschmückt: Sie trug Haarspiralen, ein Medaillon, Brustscheiben und ein Pektoral aus Gold; außerdem eine Halskette aus Fayenceperlen und Gewandnadeln aus Bronze und Eisen. West- und Ostwand des Schachtgrabes erhielten vor der Niederlegung eine Holzverkleidung. Ebenso gibt es Anzeichen dafür, daß der Boden hölzerne Planken trug und die Bestattung mit Brettern nach oben hin versiegelt war. Auf den Schachtgräbern wurden die Scherben eines großen protogeometrischen Kraters gefunden, der als Grabvase interpretiert wird.[20] Besonders aufsehenerregend ist an diesem Fund, daß man hier bei einer Bestattung des 10. Jahrhunderts v. Chr. Elemente fassen kann, die in konkreter Form in den homerischen Epen bei den berühmten Bestattungsfeierlichkeiten für Patroklos eine Rolle spielten (vgl. Kapitel 4.1.1.) und dann auch als Chiffren für den gehobenen Lebensstil des griechischen Aristokraten Bedeutung erlangten: Viergespann, Waffen und die mit einer Jagdszene geschmückte Urne verweisen auf Krieg und Jagd, mithin die Bereiche, die in der Adelsideologie eine wichtige Rolle gespielt haben.

Gebäude und Gräber verschwanden noch in protogeometrischer Zeit unter einem großen Tumulus, der mit Hilfe von nördlich und südlich an die Außenwände anstoßenden Rampen bis in eine rekonstruierte Höhe von vier Metern aufgehäuft wurde.[21]

Strittig ist die relative Abfolge von Grab und Gebäude und die sich daran anschließende Interpretation des Befundes. Auf der einen Seite steht der Ausgräber Popham, der das Grab für die ältere Anlage hält, die in einem zweiten Schritt von einem Gebäude markiert wurde, das der Erinnerung an den Toten diente. Nach kurzer Zeit sei dann das „Heroon“ aufgegeben und unter einem Erdhügel begraben worden.[22]

Gegen die Interpretation als Heroon wenden sich Calligas und Whitley, die in dem Gebäude ein Wohnhaus sehen, dessen Nutzung nach dem Tod des Besitzers und dessen Beisetzung aufgegeben wurde.[23] Hierfür spricht der Fund von Vorratsgefäßen in der Apsis. Der stratigraphische Befund ist durch die starke Zerstörung der Schichten im Zuge von Baumaßnahmen und der geringen Nutzungsdauer des Hauses nicht eindeutig. Das Grab scheint aber den Stampflehmboden des Hauses zu durchschneiden und demnach später angelegt worden zu sein.[24] Popham hat gegen die Deutung des Gebäudes als Wohnhaus angeführt, daß es sich in unmittelbarer Umgebung einer Nekropole befindet.[25] Dagegen ist anzuführen, daß die bisher publizierten Gräber der Stufe mittelprotogemetrisch bis spätprotogeometrisch angehören und also entweder gleichzeitig mit dem Tumulus angelegt wurden oder jünger sind.[26]

Sowohl Calligas als auch Whitley haben sich bemüht, das „Heroon“ von Lefkandi in die allgemeine Entwicklungsgeschichte der Dark Ages einzuordnen. Calligas sieht dieses Gebäude in der Tradition der prominenten Einzelhäuser, für die sich mehrere Beispiele in den Siedlungen vom 11. bis zum 9. Jahrhundert v. Chr. finden lassen.[27] Sein Gesellschaftsmodell gründet sich auf der Überzeugung, daß es in dieser Zeit der regionalen Aufsplitterung lokale Familienoberhäupter gegeben haben muß, die in diesen Räumen als Oikos-Vorstand residiert hätten. Der Tod eines solchen Familienvorstands wird entsprechend seinem Status gefeiert, wofür Lefkandi einen besonders eindrucksvollen, wenn auch singulären Befund bietet.[28] Im Gegensatz zu Popham kann Calligas keine Anzeichen für eine kultische Verehrung des Toten entdecken, sondern sieht hier „rather a honorary burial of two important persons.“[29]

Recht vage bleibt seine Interpretation im Hinblick auf die sozialen und ökonomischen Hintergründe für diese neuentwickelte Hierarchie.[30] Sehr viel konkreter ist hier Whitley, der ein Modell entwickelt, das sich auf den Ergebnissen der Kulturanthropologie zu vorstaatlichen präliteraten Gemeinschaften gründet. Er sieht in den Dark Age-Siedlungen die materiellen Überreste einer big man-society.[31] Charakteristisch ist für diese Gesellschaftsform die unsichere Stellung des big man, der seine Position immer wieder gegen Konkurrenten verteidigen muß und sich hierfür seiner „Hetairoi“ und eines ausgeprägten Geschenkwesens bedient. Die homerische Gesellschaft bietet in einzelnen Grundstrukturen eine literarisch überlieferte Analogie innerhalb der griechischen Kultur.[32] Der big man garantiert vor allem Sicherheit gegen Nahrungsmangel, den er durch eigene Reserven, aber auch Beziehungen ausgleichen kann. Gelingt ihm dies nicht, sinkt sein Ansehen.

Das radikale Absinken der Bevölkerungszahlen in Folge des Zusammenbruchs der mykenischen Palastkultur wäre ein guter Grund für die Anwendbarkeit der Analogie zu plädieren. Eine big man-society könnte den Bedürfnissen des 12. bis 10. Jahrhunderts v. Chr. nach wirtschaftlicher Sicherheit entsprochen haben. Darüber, ob die Bezeichnung big man-society, als ein für zeitgenössische Kulturen in Melanesien geprägter Terminus tatsächlich als Analogie für das Gemeinwesen von Lefkandi dienen kann, läßt sich streiten und Whitley selbst hat bereits Punkte angesprochen, die für das ursprüngliche Modell charakteristisch sind, in Griechenland jedoch keine Gültigkeit haben.[33]

Es bleibt die Gruppe der ungewöhnlichen Megaron- und Apsidialhäuser in vielen Siedlungen der Dark Ages, in der Mazarakis-Ainian das Zwischenglied zwischen den Kultbauten der mykenischen Zeit und den griechischen Tempeln des frühen 7. Jahrhunderts v. Chr. vermutet.[34] Ihre Größe wäre dann durch die kultische Funktion innerhalb der Gemeinschaft zu erklären. Dies könnte im Falle Lefkandis vielleicht auch die Anlage der reichsten Nekropole der Siedlung in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tumulus erklären.[35] Es muß jedenfalls ein starkes einigendes Element gewesen sein, daß die Lefkandioten erst zur Errichtung und nach kaum einer Generation zur gemeinsamen Niederlegung des Gebäudes in Form eines Ehrengrabes bewogen hat.[36]

Das Tumulusgrab von Lefkandi aus der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. ist nicht nur in bezug auf die Größe des unter ihm begrabenen Apsidialbaus singulär, auch der über ihm errichtete Tumulus ist auf lange Sicht im griechischen Kulturraum einmalig.[37] Coulton führt als Vergleichsbeispiele Tumulusgräber aus Vergina in Makedonien, Halos in Thessalien und Tsikalarió auf Naxos an.[38] Alle Parallelen entstammen einem Nekropolenverband und sind als größte Vertreter des in der Region vorherrschenden Grabtypus anzusprechen. Lefkandi hingegen verkörpert in seinem Umfeld ein Ausnahmegrab.

 

Die Tumulusnekropole von Vergina umfaßt ein Terrain von ca. 1 qkm.[39] Es sind insgesamt über 300 Grabhügel aus roter Erde oder weniger häufig aus Stein gezählt, die noch nicht vollständig untersucht sind.[40] Ihr Durchmesser, der bei einigen Exemplaren von einem Steinkreis markiert ist, beträgt 15 bis 20 m und ihre Höhe 0, 5 bis 2 m. Die chronologische Auswertung der Gräber hat ergeben, daß die ältesten Bestattungen zwischen 1000 und 700 v. Chr. angelegt worden sind, wobei der überwiegende Teil der Gräber der protogeometrischen und geometrischen Epoche zugewiesen werden kann. Weitere Belegungen erfolgten dann im Hellenismus.[41] Die Hügel enthalten im Schnitt vier bis 15 radial angelegte Einzelbestattungen in Schacht-, Steinkisten-  und Pithosgräbern, in Einzelfällen sogar bis zu 60 Gräber. Da Männer-, Frauen- und Kinderbestattungen gemeinsam unter einem Hügel vollzogen wurden, interpretiert Andronikos sie als Familiengrabstellen.[42] Interessant sind die überproportional vertretenen Frauengräber, die als ein Resultat der Fernweidewirtschaft (Transhumanz) interpretiert werden.[43] Diese Wirtschaftsform könnte auch die Größe der im Verhältnis zur Nekropole kleinen Siedlung erklären.[44] Die Siedlung wäre nur von einem Teil der Bevölkerung, darunter hauptsächlich Frauen, Kinder und Alte bewohnt, während die Männer mit dem Vieh über die entfernt liegenden Weidegründe zögen. Stirbt ein Mann bei seiner Tätigkeit als Hirte, wird er vor Ort beerdigt und nicht auf dem Bestattungsplatz seiner Familie oder Hetairoi in Vergina.

Die Datierung der Beigaben verweist auf eine Nutzungsdauer, die mehrere Generationen betrug. Den Toten wurden Waffen, Schmuck und ein offenes sowie ein geschlossenes Gefäß beigegeben. Einige Frauengräber enthielten zusätzlich Goldbleche, die ihrer Form nach als „Drillingsbeile“ bezeichnet und als Zeremonialgegenstand interpretiert werden. Importe sind selten und Gefäßformen und Dekorationen haben starke Ähnlichkeiten mit Vorbildern in Nordthessalien und Euböa.[45] Bräuning entwirft auf der Grundlage der Waffenbeigaben das Bild einer egalitären Stammesgesellschaft, das sie mit späten literarischen Zeugnissen hinterfüttert.[46] Methodisch ist eine direkte Überführung der Ergebnisse von Grabfunden als Grundlage für eine gesellschaftliche Ausdeutung nicht zu halten. Es bleibt jedoch festzuhalten, daß in Vergina kein Prunkgrab für Einzelpersonen oder besondere Familien angelegt wurde. Der Tumulus erscheint hier als ein Kristallisationspunkt der Familie bzw. einer Gruppe von Männern, die wahrscheinlich als Hirten oder Krieger eine Einheit gebildet haben und durch die gemeinsame Grabstelle eine Zusammengehörigkeit demonstrierten, die die halbnomadische Lebensweise sonst nicht förderte.

Weitere Tumulusnekropolen im Gebiet des Olymps sind bislang nur durch Surveys erfaßt worden.[47] Die engsten Parallelen für die makedonische Tumulusnekropole von Vergina finden sich auf dem Balkan und in Epiros.[48]

 

Als ebenso groß wie der größte Grabhügel in Vergina, mit einem Durchmesser von 18 bis 20 m und einer Höhe von 2 m, wird von Coulton Tumulus A aus dem thessalischen Halos angeführt. Die Ausgrabungen fanden im Frühling 1912 statt und förderten zwei Bestattungstypen zutage.[49] Unterhalb der Akropolis fanden die Ausgräber Wace und Thompson eine Gruppe von Steinkistengräbern mit Körperbestattungen, vornehmlich von Kindern, der subprotogeometrischen Phase. Nördlich der Stadt in der Ebene lag eine Gruppe von insgesamt elf Tumuli, die alle überpflügt waren. Der größte Tumulus A, wurde genauer untersucht und es ergab sich, daß unter dem Deckmaterial aus Steinen und wenig Erde 16 einzelne Verbrennungsplätze unterschieden werden konnten, die jeweils von einer eigenen Steinlage bedeckt waren. Die Ascheschicht hatte eine Dicke von 10 bis 20 cm und enthielt geometrische Keramik, eiserne Schwerter, Eisenmesser, Bronzefibeln und kalzinierte Knochen. Die engsten Parallelen für diese Gräber sind Vergina, Chauchitza und Vitsa in Epiros. Coldstream hält es daher für möglich, daß sich hier in Thessalien Einwanderer aus dem Norden niedergelassen hätten.[50]

 

Einflüsse aus Thessalien macht Snodgrass gleichfalls für Tumulusbestattungen in Böotien geltend.[51] In Vranesi am Kopaissee, 5 km südwestlich von Orchomenos, wurden Körper- und Brandgräber in Steinkisten mit einem Steinhaufen und einem abschließenden Tumulus bedeckt.[52] Einer der Grabhügel hatte einen Durchmesser von 7 m und eine Höhe von circa 2 m. Die Beigaben, Bronzeschwerter, goldene Bänder, Ohrringe und Keramik werden in die spätprotogeometrische bis mittelgeometrische Zeit datiert.

 

Ebenfalls in die spätgeometrische Phase wird ein Tumulus mit einer weiblichen Bestattung am Paralimni-See in Böotien gesetzt, über den jedoch nichts Näheres bekannt geworden ist.[53]

 

Ebenso unzureichend sind mehrere Tumuli aus dem achäischen Chalandritsa auf der Peloponnes publiziert, von denen zwei untersucht wurden.[54] Die Bestattung fand in Kistengräbern aus Trockensteinpackungen statt, von denen mehrere unter einem gemeinsamen Hügel lagen. Die Gräber sind zwar geplündert, aber die überall verstreuten Oinochoenscherben verweisen in geometrische Zeit.

 

Eine große Tumulusnekropole in Tsikalarió auf Naxos mit mehr als 20 Grabhügeln der mittelgeometrischen Phase wurde von einer griechischen Equipe in den 1960er Jahren untersucht.[55] Die Nekropole, deren Zugang von einem 3, 2 m hohen Menhir markiert wird, befindet sich auf einem steinigen Plateau, zusammen mit einigen Rechteckbauten, deren Bestimmung umstritten ist.[56] Lauter vermutet die zugehörige Siedlung noch oberhalb der Nekropole unter den Ruinen der mittelalterlichen Festung. Sie läge dann nach dem Vorbild von Xomburgo auf Tenos an einem strategisch günstigen Punkt hoch über dem fruchtbarsten Tal der Insel.[57] Die Aufschüttung der Grabhügel ist weitgehend erodiert. Erhalten sind Steinkreise von bis zu 12 m Durchmesser aus aufrechtstehenden Granitplatten.[58] Die meisten Tumuli sind ausgeraubt und bargen mehrere Gräber in Form ebenerdiger Verbrennungsplätze, die anschließend mit flachen Steinen abgedeckt wurden, und wenigen Erdbestattungen und Steinkistengräbern. Interessant ist das vielgestaltige Totenritual, das - neben der eigentlichen Niederlegung des Toten - noch Opferfeuer innerhalb und außerhalb des Steinringes vorsah sowie der Fund von großen Gefäßen, die am Rand der Steinkreise nebeneinander niedergelegt worden waren und offenbar nur Sand enthielten.[59] Die beigegebene Keramik ist in ihrem Dekor attisierend, einige Exemplare verweisen aber auch nach Zypern. Weitere Funde gehen über das von anderen Fundorten bekannten Repertoire hinaus: Neben eisernen Schwertern, Webgewichten und wenig Bronze- und Edelmetallschmuck wurden den Toten Terrakottafigürchen (Frauen, Vögel) und Früchte (Feigen, Weintrauben) ins Grab gelegt.[60] Coldstream sieht in dieser Nekropole wiederum Einflüsse aus dem Norden. Tumulus, Steinkreis und die Art der Niederlegung des Toten erinneren an Vergina.[61]

 

Als einziger Fundplatz für geometrische Tumulusgräber in Ostgriechenland ist bislang Kolophon bekannt geworden. Leider sind die Funde der amerikanischen Grabungen von 1922 im Griechisch-Türkischen Krieg verloren gegangen.[62] Es wurden im Verlauf von zehn Wochen alle drei Nekropolen der Stadt untersucht, wobei mehrere kleine Tumuli und ein großer Grabhügel ausgegraben wurden. Die kleineren Hügelgräber hatten Steinkreise und überdeckten Mehrfachbestattungen. Jeder einzelne Verbrennungsplatz, der noch Knochen, Asche, Holzpartikel und Metallbeigaben, vornehmlich Fibeln aufwies, war mit Steinen abgegrenzt worden. Der größte Tumulus enthielt mehrere sekundäre Brandbestattungen in Urnen. Lorimer sieht den Ursprung für diese Bestattungsform im griechischen Mutterland, Coldstream führt als Parallelen Tsikalarió auf Naxos und Vergina an.

 

Die wenigen hier angeführten Regionen, in denen Tumulusbestattungen während der Dark Ages angelegt worden sind, geben ein heterogenes Bild. Es gibt Nekropolen mit langer und kurzer Belegungsdauer, Einzel- und Mehrfachbestattungen, Brand- und Körpergräber und auch Belegungsabfolgen innerhalb eines einzelnen Tumulus. Die Gräber können flach in den Boden eingetieft sein oder ebenerdig liegen. Auch die Zusammensetzung der Beigaben unterscheidet sich innerhalb der Fundorte. Das Hügelmaterial besteht meist aus Erde, seltener Stein. Eine zusätzliche Kennzeichnung der Begräbnisstätte kann auch durch einen Steinkreis erfolgen.

Da eine vollständige Übereinstimmung zwischen zwei Fundplätzen in keinem Fall nachgewiesen werden kann und ein Erd- oder Steinhügel über der Bestattung eine offenbar gängige Methode ist ein Grab zu markieren - wie die weltweite Verbreitung dieser Sitte zeigt - erscheinen die von Snodgrass, Coldstream und Lorimer in Einzelfällen vorgeschlagenen Verbreitungsmodelle wenig plausibel. Befreit man sich von der Vorstellung, daß Grabtypen beliebig im- oder exportiert werden können, sondern von einer Gesellschaft immer wieder den vorherrschenden Bedürfnissen angepaßt werden, fragt sich, was diese Bestattungsform auszeichnet, daß sie von vielen unterschiedlichen Gemeinschaften praktiziert wurde. Grundsätzlich erscheint das Aufschütten eines Erd- oder Steinhügels die primitivste und gleichzeitig wirkungsvollste Methode zu sein ein Grab zu kennzeichnen. Bis auf eine weibliche Bestattung am Paralimni-See in Böotien sind alle vorgestellten Grabhügel über Mehrfachbestattungen errichtet worden. Wurden Männern, Frauen und Kindern gemischt beigesetzt, liegt die Interpretation als Familiengrabstätte nahe. Das gemeinsame Grab von Männern wird häufig als Kriegergrab gedeutet. Nach derartigen Vorstellungen vereint der Grabhügel so eine Gruppe von Menschen, die bereits im Leben eine wie auch immer geartete Einheit dargestellt haben.

Leider ist bei keinem der untersuchten Gräber auf die Schichtung des Hügelmaterials geachtet worden, so daß keine Aussage über die Anlage des Hügels gemacht werden kann. Denkbar wäre eine sukzessive Aufhöhung bei der Anlage eines neuen Grabes oder das endgültige Versiegeln eines Bestattungsplatzes durch einen Tumulus am Ende der Belegung.

Als Ausnahmeerscheinung ist das Ehrengrab von Lefkandi anzusprechen, das eine Arbeitsleistung zu Ehren zweier herausragender Mitglieder der Gemeinschaft darstellt, wie es sonst für stark stratifizierte Gesellschaften geläufig ist. Der Tumulus entspricht in seiner Form keinem für die Gegend und die Zeit charakteristischen Grabtypus, wie sie in den Nekropolen von Lefkandi detailliert untersucht sind.[63] Seine Gestalt erhielt er offenbar aus dem Anspruch heraus, das vollständige Gebäude und die beiden Schachtgräbern zu einem einzigen Monument zu verknüpfen.[64]

Die wenigen Versuche ein Gesellschaftsmodell auf die Bestattungen anzuwenden, das auch den Befund der Siedlungen einbezieht, stecken noch in den Kinderschuhen. Sowohl die Grabungen von Xeropolis als auch die der antiken Siedlung von Vergina haben bislang noch zu geringe Reste erbracht, als das man Friedhöfe und Wohnbebauung zusammen betrachten könnte. Es scheint gerechtfertigt anzunehmen, daß sich alle hier angesprochenen Kulturen auf einem eher geringen vorstaatlichen Niveau befinden.[65] Nach Ausweis der Beigaben in allen Tumulusbestattungen der Dark Ages spricht dies jedoch nicht gegen einen gewissen Wohlstand der Grabinhaber. Vereinzelte Importe, Edelmetallschmuck und Waffen sprechen dafür, in den Bestatteten der Tumulusgräber die wirtschaftlich stärkste Bevölkerungsschicht zu sehen. Nach Ausweis der Importe wurden die weitreichendsten Kulturkontakte von Lefkandi gepflegt, wo sicher Beziehungen mit den Bewohnern der Levante zu belegen sind. Die Funde von Halos und Vergina verweisen demgegenüber auf den nordostgriechischen Raum und nur vereinzelt finden sich attische Importe. Attisierend ist auch die Keramik vom Fundplatz Tsikalarió auf Naxos, einige Stücke deuten aber auch nach Zypern.

Untersucht man die Bestattungen im Hinblick auf die in ihnen zum Ausdruck gebrachten gesellschaftlichen Rollen, steht bei den männlichen Bestatteten das Kriegerideal des Schwertkämpfers im Vordergrund, das durch die Beigabe von Waffen in den Gräbern seinen Niederschlag findet.[66] Die Tumuli von Halos, Lefkandi, Tsikalarió, Vitsa und Vergina bieten hierfür Beispiele. Die Inventare der Frauengräber verweisen über die Beigabe von Schmuck, Trachtzubehör und Haushaltsgegenstände vornehmlich auf den persönlichen und häuslichen Bereich. Einige Frauengräber der Nekropole von Vergina enthalten außerdem noch Drillingsbeile, die als Kultgegenstände interpretiert werden und die Toten als Priesterinnen ausweisen.[67]

 



[1] A.M. Snodgrass, The Dark Age of Greece (1971) 360 ff. 386 ff. „Greek society at the beginning of the historical period was formed of units, in many ways independent of each other, each headed by an aristocratic familiy of greater or lesser eminence.“ (387); V.R. d’A. Desborough, The Greek Dark Ages (1972) 22 ff.; O. Murray, Das frühe Griechenland (1982) 16 f.; P.G. Calligas, Hero-Cult in Early Iron Age Greece, in: R. Hägg u.a. (Hgg.), Early Greek Cult Practice, KB Athen 1986 (1988) 229 f.; J. Whitley, Style and Society in Dark Age Greece (1991) 191 ff.

[2] Es werden hierbei nur sicher nachgewiesene Befunde berücksichtigt. Anders die Auflistung bei M. Andronikos, Totenkult, ArchHom W (1968) 110 ff.

[3] V.R. d’A. Desborough, The Greek Dark Ages (1972) 29: „The Sub-Mycenaean culture will be found to have a number of characteristic features, of which the most distinctive [...] is the type of pottery [...].“; K. Fagerström, Greek Iron Age Architecture (1988) 139 ff. 145 ff.

[4] J.N. Coldstream, Hero-Cults in the Age of Homer, JHS 96, 1976, 13 f.

[5] H.L. Lorimer, Pulvis et umbra, JHS 53, 1933, 161 ff.; M. Andronikos, Totenkult, ArchHom W (1968) 51 ff.; O. Murray, Das frühe Griechenland (1982) 22; D.C. Kurtz-J. Boardman, Thanatos (1985) 32. 

[6] N. Valmin, Tholos, Tombs and Tumuli. Some Remarks on the Question of the Homeric Tomb Form, Corolla archaeologica. Acta IR Sueciae 2, 1932, 216 ff.; zum Ursprung von Tumulusgräbern der Bronzezeit vgl. O. Dickinson, The Aegean Bronze Age (1994) 222; O. Pelon, Tholoi, tumuli et cercles funéraires (1976) 450 ff.; S. Muller, Les tumuli helladiques. Où? Quand? Comment?, BCH 113, 1989, 1 ff. bes. A 5.6 „Nous serions tenté de l’attribuer à des courants d’influence, peut-être véhicules par des groupes humain restreints (et non des hordes d’envahisseurs mal intentionnés!), en provenance des Balkans et des régions pontiques via la côte adriatique et peut-être le Nord-Est de l’Egée, où les tombes restent à découvrir.“ (35).

[7] Plat.leg. 947 D f. beschreibt die fiktive Bestattung der höchsten Beamten, der Euthynen, die zusammen in einer unterirdischen Gruft beigesetzt werden, über der sich ein Grabhügel erhebt, der bei jeder neuen Grablege erhöht wird. 

[8] O. Pelon, Tholoi, tumuli et cercles funéraires (1976) 450 „aujourd’hui on en est arrivé à l’idée que non seulement le tumulus doit être considéré comme une constante de l’architecture de la tombe à tholos mais encore, qu’il joue un rôle fondamental dans la genese du type.“

[9] V.R. d’A. Desborough, The Greek Dark Ages (1972) 29; P. Blome, Die dunklen Jahrhunderte-aufgehellt, in: J. Latacz (Hrsg.), 200 Jahre Homer-Forschung (1991) 45 ff.; K.-W. Welwei, Athen (1992) 69 f.

[10] M.R. Popham-L.H. Sackett-P.G. Themelis, Lefkandi I (1980) 101 ff.

[11] Die Ergebnisse der seit 1964 stattfindenden britischen Ausgrabungen liegen partiell vor. Zu Siedlung und Nekropolen M.R. Popham-L.H. Sackett-P.G. Themelis, Lefkandi I (1980) passim; zum antiken Namen vgl. a. O. 423 ff. (Appendix B).

[12] Thuk. 1, 15; M.R. Popham-L.H. Sackett-P.G. Themelis, Lefkandi I (1980) 368 f. 428 A 1.

[13] V.R. d’A Desborough, The Greek Dark Ages (1972) 94.

[14] Zur Keramik vgl. M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 1 (1990) IX.; zur Architektur vgl. M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993); große Beschädigungen erfuhren hierbei das westliche Ende und die Mittelpartie des Apsidenbaus.

[15] Die Beschreibung richtet sich nach den Angaben von Coulton in: M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) 33 ff.

[16] Zur besseren Anschaulichkeit der Dimensionen mögen hier die ungefähren Raumgrößen in Quadratmetern angegeben sein: Gesamtgrundfläche innen: ca. 325 qm; Vorraum: 19, 7 qm; Ostraum: 72, 2 qm; Zentralraum: 190, 3 qm; N- und S-Raum: je 8, 1 qm; Korridor: 6, 8 qm; Apsis: 19, 5 qm. Die Berechnung erfolgte anhand des schematischen Grundrißplans im Maßstab 1:250 in: M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) Taf. 5.

[17] Zur Konstruktionsweise vgl. K. Fagerström, Greek Iron Age Architecture (1988) 60; zur Dachkonstruktion ohne Mittelpfosten a. O. fig 46.

[18] Catling in: M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) 81 ff. führt als beste Parallelen eine Gruppe von spät- bronzezeitlichen Gefäßen aus Zypern an. Der Mündungsrand war mit einem Relief verziert, das eine Jagdszene zeigte.

[19] M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) preface: Die Gräber sollen in Band 2, Teil 3 publiziert werden. Das biologische Alter des Verbrannten wird a. O. mit 30 bis 45 Jahre, das der Frau mit 25 bis 30 Jahre angegeben. Zu den Schachtgräbern vorläufig a. O. 17 ff.

[20] Etwa 75 % eines protogeometrische Kraters wurden auf dem Boden südlich des Schachtgrabes gefunden. Vgl. M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 1 (1990) 25, Taf. 17 f. 54 ff. Inv. Nr. 327, Ø: 88 cm, H (rek.): 80 cm.

[21] Ob der Tumulus eher oval oder rund gewesen ist, läßt sich wegen der schlechten Erhaltungsbedingungen nicht sagen. Eine runde Version rekonstruiert P.G. Calligas in: R. Hägg u.a. (Hgg.), Early Greek Cult Practice, KB Athen 1986 (1988) Abb. 1; Grabhügel sind in den Nekropolen von Lefkandi ansonsten unbekannt. Vgl. Themelis in: M.R. Popham-L.H. Sackett-P.G. Themelis, Lefkandi I (1980) 209 ff.

[22] Popham in: M.R. Popham-L.H. Sackett-E. Touloupa, The Hero of Lefkandi, Antiquity 56, 1982, 173; Popham in: M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) 99 f. zur Deutung des Gebäudes als ein geplantes Grabmonument, ein Heroon in dem Sinne „that it was built to honour a warrior who was given a funeral closely corresponding to those given to a hero in the Homeric epics; in this case, however, the building is an addition to Homeric burial rites while the mound or tumulus heaped over it is apt but only by coincidence. It is at least a possibility that the building was intended as a Heroon in a wider sense, that is to say its purpose could have gone beyond merely providing a palatial kind of structure to house the tomb of the dead warrior, who is likely to have been a king himself.“ (100); ihm folgt P. Blome, Lefkandi und Homer, WürzJbAltWiss 10, 1984, 12; K. Fagerström, Greek Iron Age Architecture (1988) 59 bevorzugt den Begriff „funerary building“ vor „Heroon“, da kein Kult nachgewiesen werden konnte.

[23] P.G. Calligas in: R. Hägg u.a. (Hgg.), Early Greek Cult Practice, KB Athen 1986 (1988) 232; J. Whitley, Social Diversity in Dark Age Greece, BSA 86, 1991, 349; weitere Stimmen bei Whitley 1991 a. O. 350 A 65; dagegen Popham in: M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) 101. Als Argumente dienen ihm die ungewöhnliche Nähe zum Friedhof und die Brandspuren unter dem Gebäude, die durch seine Rekonstruktion als Brandspuren des Scheiterhaufens zu interpretieren sind.

[24] M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) Taf. 12 zeigt einen Schnitt durch die beiden Schachtgräber, der diese Interpretation zuläßt. Zustimmend I. Morris, AJA 98, 1994, 573 f.

[25] Popham in: M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) 101; Die Deutung als Wohnhaus akzeptiert auch Coulton in: M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) 49 „Thus it seems most probable that the building was erected either as a princely residence for the deceased before his death, or in imitation of (though possibly grander than) such a residence, for his use after death.“

[26] M.R. Popham-L.H. Sackett-P.G. Themelis, Lefkandi I (1980) 105.421.

[27] P.G. Calligas in: R. Hägg u.a. (Hgg.), Early Greek Cult Practice, KB Athen 1986 (1988) 230. a. a. O. A 8, die angeführten Beispiele für prominente Oikoi sind das ätolische Thermos, Megaron B (ca. 126 qm), Nichoria, Unit 1, Area IV (ca. 49 qm) in Messenien, Asine (mind. 50 qm) in der Argolis. Hinzuzufügen ist nach J. Whitley, Social Diversity in Dark Age Greece, BSA 86, 1991, 349 Bau A in Vronda/Kreta (ca. 97 qm). Sämtliche Gebäude sind bei A.J. Mazarakis-Ainian in: R. Hägg u.a. (Hgg.), Early Greek Cult Practice, KB Athen 1986 (1988) 105 ff. mit Maßstab abgebildet. Entsprechende Siedlungen, die alle durch einen losen Häuserverband ohne Stadtmauer gekennzeichnet sind, findet man in Chalkis, Skyros, Athen, Korinth, Mykene u.a., a. O. 230 A 9; Coulton in: M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) 57.

[28] Weitere Beispiele für entsprechende Gräber P.G. Calligas in: R. Hägg u.a. (Hgg.), Early Greek Cult Practice, KB Athen 1986 (1988) 232 A 18 und 20.

[29] P.G. Calligas in: R. Hägg u.a. (Hgg.), Early Greek Cult Practice, KB Athen 1986 (1988) 232; es ist zu konstatieren, daß Calligas der einzige Forscher ist, der der weiblichen Bestattung überhaupt eine Bedeutung zuspricht.

[30] P.G. Calligas in: R. Hägg u.a. (Hgg.), Early Greek Cult Practice, KB Athen 1986 (1988) 230 „By the end of the 11th cent. BC these roving populations settled down in new sites, and a new social order was created to answer their needs.“

[31] J. Whitley, Social Diversity in Dark Age Greece, BSA 86, 1991, 348. a. O. A 49 orientiert sich an den Beobachtungen von E.R. Leach, The political systems of Highland Burma (1954); grundlegend für das Verständnis der „big man-society“ ist M.D. Sahlins, Poor man, rich man, big-man, chief: political types in Melanesia and Polynesia, Comparative studies in society and history 5, 1962/63, 285 ff., der von L.R. Binford, In pursuit of the past (1983) für einen Merkmalkatalog verwendet worden ist.; B. Qviller, The dynamics of the homeric society, SymbOsl 56, 1981, 109 ff., der als erster versucht hat, Kategorien der Kulturanthropologie auf die homerische Gesellschaft anzuwenden; ganz ähnlich auch K. Fagerström, Greek Iron Age Architecture (1988) 144, der ein Zweistufenmodell anhand der Angaben bei Hesiod und Homer entwickelt, das den auf Viehherden gegründeten Reichtum der homerischen Helden als Vorstufe der „landed gentry“ bei Hesiod ansieht.

[32] J. Whitley, Social Diversity in Dark Age Greece, BSA 86, 1991, 341 ff. überbrückt die zeitliche Differenz von 200 Jahren zwischen dem „Heroon“ von Lefkandi und Homer, indem er die homerische Gesellschaft als ein Konglomerat aus mehreren älteren Gesellschaftsformen versteht.

[33] J. Whitley, Social Diversity in Dark Age Greece, BSA 86, 1991, 351.

[34] A.J. Mazarakis-Ainian in: R. Hägg u.a. (Hgg.), Early Greek Cult Practice, KB Athen 1986 (1988) 105 ff. zu Lefkandi 116.

[35] Das ein Zugang zum Gebäude durch die Nekropole hindurch fehlt und die Anordnung der Gräber stattdessen einen Weg erkennen läßt, der quer zur Ostseite des Hauses verläuft, spricht für die Existenz des Tumulus zum Zeitpunkt der Errichtung der Grabstätten. (s. den Plan bei P.G. Calligas in: R. Hägg u.a. (Hgg.), Early Greek Cult Practice, KB Athen 1986 (1988) 231 Abb. 1.).

[36] Die soziale Stellung des Bestatteten ist nicht mehr zu rekonstruieren, ob wir es hier mit einem „König“, „big man“, „Fürsten“ oder anderen Würdenträger zu tun haben, hängt vom Gesellschaftsmodell ab, daß wir anwenden. Es ist jedoch sicher, daß Bestattung und Gebäude in einem gemeinsamen Kontext zu sehen sind und dieses Grab mit seinem großen Arbeitsaufwand als besonders ehrenvoll gedacht ist.

[37] M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) 55 f. stellen eine Modellrechnung auf, nach der es entweder 2000 Mann/Tag benötigt hätte den Tumulus (2000 m3) mit Tragekörben aufzuhäufen oder  kombiniert 660 Ochsen/Tag plus 462 Arbeiter/Tag. Dieser Rechnung liegt ein Arbeitstag von 10 h zugrunde. Die Entfernung zwischen Tumulus und wahrscheinlichem Herkunftsort des Aufschüttungsmaterials wurde auf 750 m festgelegt. Zu einer Einschätzung des täglichen Arbeitspotentials vgl. M. Eggert, AKorrBl 18,1988, 263 ff. der sich mit dem Arbeitsaufwand für die Anlage des hallstattzeitlichen Magdalenenberg (33.000 m3, rek. Æ: 102 m, rek. H: 8 m) befaßt und reichlich Literaturhinweise zu den Ergebnissen experimenteller Archäologie bietet. Beim Vergleich mit Popham-Calligas-Sackett fällt auf, daß diese sich wenig mit der Siedlungsgröße von Xeropolis und dem dadurch nur begrenzt zur Verfügung stehenden Arbeitspotential beschäftigt haben. Auch übertrifft die bei ihrer Berechnung zugrunde gelegte tägliche Arbeitszeit von 10 Stunden jede bisher vorgelegte Spanne. M. Eggert, AKorrBl 18, 1988, 269 geht sogar von nur 2 h/Tag an 6 Tagen/Woche aus.

[38] Coulton in: M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) 56.

[39] M. Andronikos, Totenkult, ArchHom W (1968); A.M. Snodgrass, The Dark Age of Greece (1971) 160 ff; J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977) 88; M. Andronikos, Vergina (1984) 25 ff.

[40] 1989 waren 111 Tumuli erforscht, s. K. Rhomiopoulou-I. Kilian-Dirlmeier, Neue Funde aus der eisenzeitlichen Hügelnekropole von Vergina, PZ 64, 1989, 86.

[41] Bestattungen des 6. und 5. Jahrhunderts v. Chr. lassen sich bisher in Streufunden, besonders Grabstelen, fassen. Vgl. M. Andronikos, Vergina (1984) 25 ff. bes. 30. Keine Kontinuität zwischen der Nekropole der frühen Bronzezeit und den makedonischen Kammergräbern sieht B. Gossel, Makedonische Kammergräber, Diss. München 1979 (1980) 8.

[42] Differenzierter K. Rhomiopoulou-I. Kilian-Dirlmeier, PZ 64, 1989, 136 zur Sozialstruktur aufgrund der Zusammensetzung der Bestattungen innerhalb der Grabhügel.

[43] K. Rhomiopoulou-I. Kilian-Dirlmeier, PZ 64, 1989, Abb. 36-38; zur Transhumanz vgl. A. Bräuning, Untersuchungen zur Darstellung des Kriegers im Grabbrauch Griechenlands zwischen dem 10. und 8. Jahrhundert v. Chr., Diss. München 1991 (1995) 47 mit Literatur.

[44] P. V. Faklaris, in: AMHTOS, FS M. Andronikos (1987) 934.

[45] J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977) 44 f.

[46] A. Bräuning, Untersuchungen zur Darstellung des Kriegers im Grabbrauch Griechenlands zwischen dem 10. und 8. Jahrhundert v. Chr., Diss. München 1991 (1995) 53.

[47] E. Poulaki-Pandermalis, in: AMHTOS, FS M. Andronikos (1987) 709 f.; die Nekropolen des 8. Jahrhunderts v. Chr. von Chauchitza (60 km nördl. von Saloniki im Vardartal) rechne ich nicht unter die Tumulusnekropolen, da der Publikation nicht zu entnehmen ist, ob die Steinschüttungen über den Körpergräbern tatsächlich Hügel bildeten. A.M. Snodgrass, The Dark Age of Greece (1971) 163 bezeichnet sie als „stone-filled pits“; BSA 24, 1919/20, 1 ff.; BSA 26, 1923/24, 1 ff.; weitere Fundorte: zwischen Konturiotissa und Kalyvia: Einzelbestattungen in Kistengräbern unter kleinem Tumulus.

[48] Glasinac Ebene/Bosnien: Ebenerdige Mehrfachbestattungen mit Körper- und Brandgräbern, jede Beisetzung mit eigener Steinschüttung, darüber meist ein gemeinsamer Steinhügel; A.M. Snodgrass, The Dark Age of Greece (1971) 163 „Altogether the graves of Macedonia, like their contents, are best explained by the durability of the non-Greek cultural element here, in which the phenomena of Greek influence - the Protogeometric pottery, and perhaps the rare cremations at Vergina - are fleeting.“; zu Tumuli in Albanien vgl. A. Eggebrecht (Hrsg.), Albanien. Schätze aus dem Land der Skipetaren, Katalog Hildesheim (1988) 24 ff.; Vitsa/Epiros: Steinhügel und Schwerter vgl. J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977) 88; A. Bräuning, Untersuchungen zur Darstellung des Kriegers im Grabbrauch Griechenlands zwischen dem 10. und 8. Jahrhundert v. Chr., Diss. München 1991 (1995) 54 ff.

[49] A.J.B. Wace-M.S. Thompson, Excavations at Halos, BSA 18, 1911/12, 1 ff.

[50] J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977) 87 f.; zur chronologischen Abfolge der Keramikfunde in Körper- und Brandgräbern vgl. Coldstream 1968, 151 ff. 161 ff.

[51] A.M. Snodgrass, The Dark Age of Greece (1971) 158 f.; J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977) 39; die Grabungen sind nie ausreichend publiziert worden.

[52] Die Nekropole wurde von G. Sotiriades untersucht und nur kurz publiziert, Prakt. 1904, 39 f.; a. O. 1907, 109; AM 30, 1905, 132; M. Andronikos, Totenkult, ArchHom W (1968) 110 f. faßt den Befund zusammen.

[53] J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977) 202; publiziert durch eine Notiz in Teiresias 1, 1971, 7.

[54] BCH 85, 1961, 682; eine Gruppe von drei Kuppelgräbern, die in der Nähe der Nekropole von Chalandritsa in Troumbès liegen, scheinen keine originär geometrischen Gräber zu sein, sondern aus der mykenischen Zeit zu stammen und im 8. Jahrhundert v. Chr. neu belegt worden zu sein.; BCH 53, 1929, 501; J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977) 180; C.M. Antonaccio, The Archaeology of Early Greek „Hero-Cult“, Diss. Princeton (1987) 126 hält die Gräber ebenfalls für mykenische Tholosgräber.

[55] Ph. Papadopoulou, ADelt 20, 1965, 515 ff.; Ph. Papadopoulou, ADelt 21, 1966, 391 ff.; A.M. Snodgrass, The Dark Age of Greece (1971) 156 f.; J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977) 92; Ph. Zaphiropoulou, La necropoli geometrica di Tsikalarió a Naxos, Magna Graecia 18, H. 5-6, 1983, 1 ff.; H. Lauter, Der Kultplatz auf dem Turkovuni, 12. Beih. AM (1985) 170 ff.; W. Ekschmitt, Kunst und Kultur der Kykladen II (1986) 46 ff.; K. Fagerström, Greek Iron Age Architecture (1988) 73 ff.

[56] P.G. Themelis, Frühgriechische Grabbauten, Diss. Münschen 1972 (1976) 24 hält sie für „Totenhäuser“, H. Lauter, Der Kultplatz auf dem Turkovuni, 12. Beih. AM (1985) 170 ff. für „Kulthäuser“. Für eine  Siedlung, so J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977) 92, ist die Anzahl der Bauten zu gering, vgl. Lauter a. O. 172; Außerhalb von Tsikalarió wurde die Konstellation aus Grab und Gebäude, das dem Typ nach der Wohnbebauung zuzuordnen wäre, für die geometrische Zeit bereits mehrfach beobachtet und gedeutet: Lauter a. O. 42 ff. 127 f. 136 f. zu den Befunden auf dem Gipfel des Turkovuni in Attika. Es handelt sich um ein Gebäude und einen Tumulus (flacher Halbkonus mit Steinsetzung von 13 - 14 m Æ). Die Datierung des Grabhügels ist ungewiß, die Keramik der Aufschüttung gehört jedenfalls ins 3. Jts. v. Chr. Ein ähnlicher Fall ist für Eleusis bekannt gemacht worden. Das Haus war während des 8. und 7. Jhs v. Chr. in Benutzung. Östlich wurde 1938 ein Skelettgrab entdeckt, dessen Beigaben es in die geometrische Epoche verweisen. vgl. K. Kourouniotis - I. Travlos, Prakt. 1938, 35; J. Travlos, Bildlexikon zur Topographie des antiken Attika (1988) 92. Abb. 122. Travlos interpretiert den Befund als Priesterhaus der Eumolpiden. Ein Familienmitglied sei unter einem kleinen Tymbos beim Haus bestattet worden. K. Fagerström, Greek Iron Age Architecture (1988) 44 hingegen schließt die Deutung des Komplexes als „farm building“ nicht aus. Zu Gebäuden der Dark Ages mit religiöser Funktion auch Fagerström a. O. 160 ff.

[57] H. Lauter, Der Kultplatz auf dem Turkovuni, 12. Beih. AM (1985) 173.

[58] Ph. Zaphiropoulou, Magna Graecia 18, H. 5-6, 1983 gibt auf  S. 3 einen Plan der Nekropole. Der größte Tumulus im NW ist der beraubte T 1, der ein Steinkistengrab enthielt, vgl. Ph. Papadopoulou, ADelt 20, 1965, 518 ff. Abb. 16.

[59] J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977) 92 vermutet hier Kindergräber, deren Knochen vergangen sind.

[60] Ein ungeplündertes Inventar überliefert T 6 vgl. Ph. Papadopoulou, ADelt 20, 1965, 515 ff. Abb. 14. 15.

[61] Zumal auch in lokalen Mythen eine Verbindung mit Thrakien überliefert ist, vgl. J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977) 92 A 45 FGH IIIb 500 F2 (Andriskos); 501 F5 (Diodorus V.50).

[62] H. Goldman, Excavations of the Fogg Art Museum at Colophon, AJA 27, 1923, 67 f.; H.L. Lorimer, Homer and the Monuments (1950) 106 A 4; J.N. Coldstream, Geometric Greece (1977) 97; Kolophon hat darüber hinaus das einzige mykenische Tholosgrab in Anatolien, vgl. Hesperia 43, 1974, 264 ff.

[63] Parallelen für die Form und Ausgestaltung des Schachtgrabes sind hingegen zu finden. s. L.H.Sackett in: M.R. Popham u. a. (Hgg.), Lefkandi I (1980) 198 f.; im Westen der Toumba-Nekropole kamen jüngst zwei Schachtgräber (Nr. 79 und Nr. 80) zutage, die außerordentlich reiche Beigaben enthielten und mit den Grablegen im Tumulus vergleichbar sind. Vgl. AR 41, 1994-95, 31

[64] vgl. Popham in: M.R. Popham-P.G. Calligas-L.H. Sackett, Lefkandi II, 2 (1993) 99 f.; K. Fagerström, Greek Iron Age Architecture (1988) 161 „this building must be regarded as a parenthesis in the history of Greek architecture.“

[65] O. Murray, Das frühe Griechenland (1982) 17; K. Fagerström, Greek Iron Age Architecture (1988) 144 f. 165 ff.; J. Whitley, Style and Society in Dark Age Greece (1991) 181 ff.; für Vergina wurde jüngst ein nomadisches Lebensprinzip geltend gemacht, vgl. P. V. Faklaris in: AMHTOS, FS M. Andronikos (1987) 934.

[66] Zusammenfassend hierzu A. Bräuning, Untersuchungen zur Darstellung und Ausstattung des Kriegers im Grabbrauch Griechenlands zwischen dem 10. und 8. Jahrhundert v. Chr. (1995).

[67] K. Rhomiopoulou-I. Kilian-Dirlmeier, PZ 64, 1989, 130 f. bes. 136.