3.2.3. Etrurien
Als drittes Beispiel für eine Kultur, die monumentale Tumulusbestattungen während der orientalisierenden Phase entwickelt hat, soll im folgenden Etrurien vorgestellt werden.
Das Interesse an den Nekropolen steht forschungsgeschichtlich am Beginn der systematischen Beschäftigung mit den Etruskern und wurde erst in den letzten Dekaden durch Siedlungsgrabungen ergänzt.[1] 1848 publizierte George Dennis eine Forschungsreise, die ihn zwischen 1842 und 47 quer durch Etrurien geführt hatte. Der Erstausgabe folgte bald eine zweite Auflage, die das erwachte Interesse an der etruskischen Kultur im englischen Sprachraum, aber auch in Italien selbst, wo neue Grabungen stattfanden und Museen eingerichtet wurden, dokumentiert.[2]
Die gute Zugänglichkeit und der Reichtum an Edelmetallfundstücken, Bronzen und griechischen Vasen hatten schon früh zur Ausbeutung der Gräber geführt. Genannt sei hier nur als prominentes Beispiel Lucien Bonaparte, Bruder von Napoleon und Prinz von Canino, der die Nekropole von Vulci seit ihrer Entdeckung im Jahre 1828 in jährlichen Kampagnen durchforschte und dabei die nach heutigem Ermessen so wichtigen Grabkontexte zerstörte.[3] Der englische Schriftsteller D.H. Lawrence bezichtigte ihn darüber hinaus der planmäßigen Vernichtung wertloser einheimischer, d. h. etruskischer Keramik.[4]
Der größte Teil der etruskischen Tumuli wurde bereits im 19. und frühen 20 Jahrhundert ausgegraben und publiziert. Hierbei stand die Erforschung der Inventare und der Architektur der Grabkammern im Vordergrund. Der Tumulus selbst wurde erst im nachhinein als schützenswertes Monument erkannt und dem Zeitgeschmack entsprechend restauriert.[5] Fragen zur Zusammensetzung, zur Errichtungsdauer der Aufschüttung und zur Abmessung können unter diesen Umständen für Etrurien nicht oder nur selten beantwortet werden.
Diese Einschränkungen ändern jedoch nichts an der Tatsache, daß die etruskischen Grabhügel die bei weitem am besten erforschten Tumuli des Mittelmeergebietes sind und die zahlenmäßig umfangreichste Gruppe dieser Arbeit stellen.[6]
Die Materialgrundlage bildet die Dissertation von Friedhelm Prayon, der 1975 eine zusammenfassende Arbeit über die frühetruskische Grab- und Hausarchitektur vorlegte.[7] Prayon geht zwar von dem Befund in Caere aus, da die Nekropolen dieser südetruskischen Stadt am besten bearbeitet sind, dehnt seine Untersuchung aber auch auf das übrige Etrurien aus. Er unterscheidet im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. insgesamt sechs Grundtypen, A-F, von denen A (Kragebautypus) und B (Bogentürtypus) noch in die Einzelformen 1 und 2 zerfallen. Monumentale Tumuli, d. h. Grabhügel deren Durchmesser 20 m überschreitet, sind für eine Reihe von Gräbern der Kategorien A2 und B belegt, deren Gros im 7. Jahrhundert v. Chr. gebaut wurde.[8]
Als Vorgänger dieser großen Grabhügel ist in Caere der sogenannte tumuletto arcaico mit einfacher Steinfassung anzusprechen, der sich aus villanovazeitlichen Vorformen ableiten läßt und in kleinen Gruppen auftritt. Die tumuletti arcaici überwölben amorphe oder gestreckte einfache Kammergräber mit Kragsteingewölbe.
Es folgt in Cerveteri die singuläre Tomba Regolini-Galassi, deren Gestaltung nach Prayon dem Schema des monumentalen Ganggrabes (A2) folgt, das vielleicht aus dem Orient importiert ist.[9] Dieses Grab wurde 1836 durch den Erzpriester von Cerveteri A. Regolini und den General V. Galassi unberührt entdeckt und das überaus umfangreiche und kostbare Inventar 100 Jahre später von L. Pareti publiziert.[10] Da es sich um eines der ältesten und am besten erhaltenen etruskischen Gräber handelt, kommt ihm eine Sonderstellung zu und es wird hier exemplarisch vorgestellt.
Die Tomba Regolini-Galassi ist eine tomba seminterrata, d. h. der durch eine vierstufige Treppe zugängliche, abfallende Dromos und der mit ihm in einer Achse liegende Korridor sind bis zur halben Wandhöhe in den Tuff eingeschnitten (Taf. 53). Das Dach wurde aus Tuffblöcken in Kragebauweise aufgesetzt und bildet einen Spitzbogen. Rechts und links gehen im vorderen Teil des Korridors je ein seitlicher Raum mit rundem Grundriß ab. Eine Urnenbestattung war in der rechten Seitenkammer vorgenommen worden und zwei Körpergräber befanden sich im Korridor.
Goldschmuck, großformatige Bronzen, Geräte und Waffen machen das Gros des Inventars aus. Der Brandbestattung in einer kugelförmigen Impasto-Urne gab man einen zweirädrigen Streitwagen, eiserne Waffen, 33 Bucchero-Statuetten und vielleicht einen bronzebeschlagenen Thronsessel bei. Reicher Goldschmuck wurde der weiblichen (?) Körperbestattung im hinteren Teil des Korridors zugedacht. Mehr als 100 Einzelstücke konnten sichergestellt werden. Das Inventar wurde noch durch Silberobjekte, eine Situla, Becher, Tassen, Schalen, eine Amphora, einen Krug, verschiedene schlecht erhaltene Elfenbeinschnitzereien und große Bronzegeräte ergänzt: Ein Kessel mit Tierprotomen, ein Dreifußständer und elf Zungenschalen. Insgesamt bilden die letztgenannten Objekte aus Misch- und Trinkgefäßen ein Geschirrset, wie es für ein Trinkgelage benötigt wird.
Den dritten Toten legte man im vorderen Teil des Korridors nieder. Seine zum überwiegenden Teil aus Bronze bestehende Ausrüstung charakterisiert ihn als Krieger. Allein acht Prunkschilde und ein Sortiment aus Pfeilen, Messern und Lanzenspitzen bildeten das Inventar. Doch auch hier fehlt nicht der große Kessel, der zum Mischen von Wein gedient haben könnte.
Diese Grabanlage wurde von einem älteren Tumulus (Ø: circa 28 m) überwölbt, der im 6. Jahrhundert noch erheblich erweitert wurde, um weiteren fünf Kammergräbern Platz zu bieten.[11]
Die Datierung der einzelnen Gräber im Verhältnis zueinander als auch der zeitliche Ansatz für das Grab insgesamt ist umstritten. Strøm nimmt die orientalisierenden Beigaben als Anhaltspunkt und deutet die Frauenbestattung mit dem reichen Goldschmuck als ältestes Grab der Anlage, das um 650 v. Chr. errichtet wurde; es folgen das Urnengrab im 3. Viertel des Jahrhunderts und der Krieger, nach dessen Niederlegung, gegen 625 v. Chr., man das Grab endgültig schloß.[12] Prayon spricht sich ebenfalls für geringe Zeitspannen zwischen den einzelnen Bestattungen aus. Letztendlich sei die Tomba schon kurz nach der Mitte des 7. Jahrhunderts geschlossen worden.[13]
Der jüngste Beitrag zu diesem Problem stammt von Paschinger, die wiederum die Urne für die älteste Bestattung hält (um 700 v. Chr.) und an den unterschiedlichen Beigaben und Bestattungsformen den längere Zeit in Anspruch nehmenden Formierungsprozeß der etruskischen Eliten nachvollzieht.[14] Gegen einen derart langen Belegungszeitraum sprechen jedoch die Fundstücke der orientalisierenden Stilstufe, die die einzelnen Bestattungen verbinden und eine Nutzung des Grabes um die Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. nahelegen.
Die Tomba Regolini-Galassi steht am Übergang zwischen den Einzel- und Doppelbestattungen der älteren und den inschriftlich verbürgten Familiengrüften der jüngeren Zeit. Die Grabkammer ist noch roh gestaltet und weist nicht den ausgesprochen hausähnlichen Charakter auf, der spätere Gräber auszeichnet. Auch waren für Nachbestattungen keine Kammern eingeplant, so daß die Kriegerbestattung ihren Platz im vorderen Teil des Korridors fand.
Das Inventar bietet einen sehr guten Einblick in die materielle Kultur des 7. Jahrhunderts und belegt einen ausgesprochenen Grabluxus. Die Toten wurden mit einer Fülle von prestigeträchtigen Beigaben beigesetzt: Hierzu zählt der Goldschmuck, die Prunkwaffen, Importe, Bronzekessel mit aufgesetzten Protomen, kostbare Möbel, der Streitwagen und der aufwendig verzierte Thron. Über den bloßen Materialwert dieser Objekte hinaus werden die Verstorbenen aber auch als die Angehörigen einer gesellschaftlichen Klasse gekennzeichnet, für die prunkvolles Auftreten verbindlich war.
Waffen, Schilde und Steitwagen verweisen dabei auf den Aspekt der kriegerischen Tapferkeit des Verstorbenen. Der Inhaber einer Vielzahl von kostbaren Trink- und Mischgefäßen kann als Gastgeber von prestigeträchtigen Trinkgelagen charakterisiert werden; sein/ihr umfangreicher Edelmetallschmuck belegt großen Reichtum. Und natürlich ist der monumentale Grabbau an sich schon eine Aussage zum beanspruchten Rang der bestatteten Personen (und ihrer Angehörigen).
Auch der Thron fügt sich in diese Interpretation. Steingräber hat die verschiedenen Deutungen gesammelt und bringt ihn in den Zusammenhang mit dem Totenmahl.[15] Doch abgesehen von einer kultischen Komponente belegt das Sitzen in der antiken Kunst auch immer den hohen Status des Sitzenden. Zu erinnern ist hier an den thronenden Zeus von Olympia und die Prunkmöbel des assyrischen Königs. Steingräber führt auch das römische solium an, den Sitz des pater familias, auf dem er sitzend die Gesuche seiner Klienten entgegennimmt und das als eine Art Machtsymbol gelesen werden kann.[16] Zusammen mit Möbeln, Waffen und Schmuck liegt auch hier die Deutung als Statuskennzeichen nahe, das in erster Linie den Rang der verstorbenen Person verdeutlichen soll und nicht ausschließlich rituellen Handlungen diente.
Den durch die Tomba Regolini-Galassi gewonnenen Eindruck von der Funktionsweise monumentaler Tumuli bestätigen auch die übrigen Gräber in Caere. Dort wird ebenfalls durch ein hohes Maß an Arbeitsaufwand und kostbaren Materialien ein über den Tod hinausweisendes Zeichen für die hohe gesellschaftliche Stellung der auf diese Weise bestatteten Personen gesetzt. Bisher sind noch mindestens 13 weitere monumentale Tumuli in Caere bekannt geworden, die alle in der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts entstanden sind und einen ganz ähnlichen Grabluxus belegen.[17] Ihr Durchmesser erreicht nun Werte um die 40 m und die Aufschüttung eine Höhe von bis zu 13 m. Der in den weichen Fels geschlagenen Tambur erhält häufig eine reiche Profilierung und erhöht noch die Wirkung der auf gute Sichtbarkeit hin plazierten Grabhügel.
Anders als die Tomba Regolini-Galassi, deren Räume nur grob ausgeführt waren, bekommen die ganz klar als Familiengrüfte geplanten jüngeren Kammeranlagen nun durch eine auf Haupt- und Querachsen verteilte Abfolge von Räumen und deren Gliederung mit Türen, Fenstern, Möbeln und Säulen einen ausgesprochen wohnlichen Charakter.[18] Auch Bemalungsreste an den Wänden deuten in diese Richtung.
Die Kammeranlagen liegen gewöhnlich im nordwestlichen Quadranten der Tumuli, dem innerhalb der etruskischen Jenseitsvorstellungen das Reich der Totengötter entspricht.[19] Daß die Hügel schon bei ihrer Planung für weitere nachträglich einzutiefende Kammergräber gedacht waren, d. h. der Gedanke an nachkommende Generationen eine Rolle spielte, ist zumindest plausibel.
Mit Ausnahme der Tomba Regolini-Galassi sind die Inventare der Gräber nur bruchstückhaft überliefert und die Funde reihen sich in das schon bekannte Repertoire ein: Wagen, Waffen, Edelmetall (Schmuck, Beschläge), Fibeln (Kleidung), Keramik (Symposiongeschirr, Salbgefäße, Vorräte), Elfenbeinschnitzereien (Pyxiden, Beschläge, Intarsien, kleine Statuetten), importierte griechische Gefäße und Straußeneier.
Insgesamt betrachtet belegen die Caeretaner Tumuli des 7. Jahrhunderts eine Phase ungeheuren Reichtums, der auf eine relativ große Anzahl von Familien verteilt war. Dabei war es offenbar notwendig die eigene gesellschaftliche Stellung durch ein entsprechendes Grabmonument herauszustellen und gegenüber den anderen zu beweisen. Die Größe des Hügels muß als Aussage zur Bedeutung der hier bestattenden Familie gelesen werden, da offenbar auch die alljährlichen Totenopfer auf der Oberfläche des Tumulus stattfanden und die Anzahl der geopferten Tiere jedermann sichtbar war.[20] Gemessen an den Gräbern scheint es in Caere einen besonders scharfen Konkurrenzkampf innerhalb der städtischen Elite gegeben zu haben. Mit dem 6. Jahrhundert gehen die Abmessungen der Tumuli dann stark zurück und im Verlauf des Jahrhunderts wird diese Grabform vom sogenannten Würfelgrab abgelöst, das eine erheblich kleinere Grundfläche hat.
Die geschilderten Verhältnisse in Caere sind ein guter Ausgangspunkt für den Befund im übrigen Etrurien. Obwohl es dort häufig keinen weichen anstehende Tuff gab, der sich für die Gestaltung von Tamburen und Kammergräbern geradezu anbietet, wurden monumentale Tumuli auch im etruskischen Norden ausgeführt (Taf. 47.50). Neben Grabhügeln benutzte man dort aber auch ganz andere Bauformen für das Elitegrab, wie das Felskammergrab mit vorgeblendeter Fassade. Hierfür sind sicher zum einen die geologischen Voraussetzungen und der unterschiedliche Reichtum der etruskischen Städte, aber zum anderen auch ihr divergierender Geschmack verantwortlich, da jede Stadtaristokratie ihre eigene Repräsentationsformen ausbilden mußte.[21] Eine Tumulusnekropole von den Ausmaßen Caeres ist jedenfalls aus keiner anderen etruskischen Stadt bekannt geworden.
Den insgesamt 14 monumentalen Tumuli in Caere stehen 19 Grabhügel an 13 anderen Fundorten in Etrurien gegenüber.[22] Ihre Abmessungen - Durchmesser: 50 bis 70 m und Höhe: 10 bis 15 m - sind im Schnitt deutlich größer als die Grabhügel in Caere. Doch während es hier einen engmaschigen Nekropolenverband gibt, bilden die Grabhügel dort nur kleine Grüppchen oder stehen allein. So weist auch nur der Tumulus vom Monte Calvario bei Castellina in Chianti mehr als eine Kammeranlage auf und entspricht so dem für Caere typischen Bild von Gräbern, die über Generationen in Gebrauch waren (Taf. 48,1).
Die Zeitstellung ist ähnlich: Das Gros gehört ins 7. Jahrhundert und nur einige wenige Ausreißer wurden im 6. Jahrhundert errichtet. Die Erdaufschüttung wird auch hier häufig durch eine Krepis aus geschichteten Steinplatten gehalten, die bei den verhältnismäßig kleinen Grabhügeln in Populonia noch zusätzlich eine Pflasterung umfängt (Taf. 50,2+3). Der vorherrschende Typ des Kammergrabes besteht aus mehreren hauptsächlich oberirdisch gebauten Räumen und wird von einem Kragsteingewölbe gedeckt. Wandmalereien kommen auch hier vor, sind aber wie in Caere nur selten erhalten. Das Inventar unterscheidet sich nicht von dem Material aus Cerveteri und ist bis auf zwei kleine Grabhügel in Populonia ebenfalls nur bruchstückhaft überliefert.
All diese Beispiele belegen, daß der monumentale Tumulus in seinen verschiedenen Ausformungen als gebaute, aber auch als in den Tuffstein geschnittene Architektur überall in Etrurien auftrat und eine Blütezeit der Sepulkralarchitektur markiert, die grob in der orientalisierenden Phase der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts und im frühen 6. Jahrhundert v. Chr. anzusiedeln ist.
Diese Häufung legt nahe, daß es eine Veränderung innerhalb der gesellschaftlichen Verhältnisse in ganz Etrurien war, die zur Ausbildung einer so elaborierten Grabform führte und verschiedene Autoren haben hierfür die Begegnung mit dem Orient und den Griechen verantwortlich gemacht, wobei ihnen vorrangig die Kammergräber als Materialbasis dienten.
Eine erste Synopse der publizierten etruskischen Gräber, unter denen jene mit Kammerarchitektur eine besondere Stellung einnehmen, nahm Akerström im Jahre 1934 vor.[23] Sein Hauptinteresse galt zum einen der Erstellung einer chronologischen Abfolge und zum anderen dem Nachzeichnen von Entwicklungstendenzen. Akerström stellt die monumentalen Tumulusgräber in den Kontext der Akkulturation etruskischer Küstenstädte, die als erste mit griechischem und orientalischem Kulturgut in Berührung kamen. Die nordetruskischen Städte Vetulonia und Populonia hätten hierbei eine Vorreiterposition gehabt, die sich auch in der Übernahme des östlichen Kammergrabes niederschlüge.
Akerström sprach mit dieser Hypothese einen Punkt an, der bis heute im Zentrum der Beschäftigung mit der vielfältigen Sepulkralarchitektur Etruriens steht: In wieweit lassen sich in diesem Bereich Bezüge zum östlichen Mittelmeerraum herstellen und von welcher Art sind die Kontakte?[24]
Der Auslöser für diese Debatte ist die widersprüchliche literarische und archäologische Überlieferung. Herodot und Hellanikos berichten von der Einwanderung der Etrusker aus dem Orient, Dionysos von Halikarnass schlägt eine autochthone Abkunft vor und ein Teil der modernen Forschung eine italische.[25]
Um die erste Aussage zu überprüfen, verglich Demus-Quatember die baulichen Details der monumentalen Tumulusgräber Etruriens mit den Grabhügeln Kleinasiens und kam zu dem Ergebnis, daß das bis dato zugängliche Material noch keinen Aufschluß über einen möglichen Ursprungsort erlaube.[26] Die besten typologischen Parallelen (Kragetechnik in Trockenmauerwerk, konzentrisches Kragen, Eckpendatifs) bestünden zwischen den nordetruskischen Tumuli der Populonia-Vetulonia Gruppe und den unzureichend datierten Grabhügeln Kariens.[27]
Demus-Quatember schließt sich mit diesem Ergebnis weitgehend Akerström an, der ja bereits in eine ähnliche Richtung gedacht hatte und in den nordetruskischen Grabhügeln eine importierte Grabform sah.[28] Versuchte Demus Quatember noch die Herkunftsfrage durch den Vergleich der Grabformen zu klären, so ist bei den Veröffentlichungen der letzten zehn Jahre die Einbindung der etruskischen Tumuli in einen mediterranen Kontext das vorrangige Ziel, wobei Etrurien nach wie vor als Nehmerkultur östlicher Errungenschaften charakterisiert wird.[29] Die besondere Schwierigkeit derartiger Theorien besteht in den immer noch unzureichend datierten Gräbern Kleinasiens. Gesicherte Grabkontexte sind rar und deuten - wie in dieser Arbeit vorgeschlagen - eher daraufhin, daß die Blüte der monumentalen Tumuli an der kleinasiatischen Westküste im 6. Jahrhundert v. Chr. zu suchen ist und sie mithin den etruskischen Grabhügeln zeitlich nachfolgt, das heißt als Vorbild nicht in Frage kommt.[30] Es ist in diesem Zusammenhang zu überlegen, ob es überhaupt möglich ist eine Elitegrabform zu übernehmen und aus ihrem ursprünglichen Verständniskontext zu reißen.
Für die große Mobilität von Waren und Menschen gibt es spätestens seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. vielerlei Hinweise und Naso zählt in seiner Arbeit über den Ursprung der monumentalen Grabhügel Etruriens eine ganze Reihe davon auf.[31] Doch neben den unterschiedlichen Wegen, die bestimmte Einzelformen - wie Blattkapitelle und Bogentüren - genommen haben, gibt die Tatsache zu denken, daß zwischen dem 8. und 6. Jahrhundert v. Chr. eine ganze Reihe unterschiedlicher Kulturen den monumentalen Tumulus als Elitegrab in Gebrauch hatten. Darunter auch, wie bereits vorgestellt, die Grabhügel des orientalisierenden Horizontes in Spanien.[32]
Die übereinstimmende Ausgestaltung des Elitegrabes in unterschiedlichen Regionen spricht m. E. für ähnlich gelagerte sozioökonomische Voraussetzungen, die einen Bedarf an repräsentativen Grabstellen und dieses Bedürfnis befriedigende Warenströme in der Folge nach sich zogen. Um diese Überlegung auszuführen ist es notwendig, den Blickwinkel zu erweitern und die allgemeine Situation Etruriens zwischen dem ausgehenden 9. und dem 6. Jahrhundert v. Chr. miteinzubeziehen.
Betrachtet man den gesellschaftlichen Hintergrund dieses Zeitraums, so ist die Konsolidierungsphase der etruskischen Kultur bereits abgeschlossen.[33] Seit dem späten 9. Jahrhundert v. Chr. zeichnen sich die Etrusker deutlich im archäologischen Befund ab. Die später bedeutenden Hauptorte werden nun erstmals besiedelt und es findet eine wirtschaftliche Spezialisierung von Handwerk, Landwirtschaft und Handel statt. Nach und nach beginnt nun auch der interne Handel innerhalb der etruskischen Siedlungen und bald auch der Warenaustausch mit Sardinien und Unteritalien.
Im Zuge dieser Anfangsphase erlangte das etruskische Gebiet offenbar ein hohes Maß an Zusammenhalt, da es den chalkidischen Siedlern bereits vor der Mitte des 8. Jahrhunderts nicht mehr möglich war, sich an den nordetruskischen Küsten festzusetzen. Ein griechisches Emporion entstand dafür im späten 8. Jahrhundert auf Pithekoussai und eine Kolonie im kampanischen Cumae, d. h. an der Peripherie des etruskischen Gebietes. Beide Siedlungsplätze nahmen die Handelstätigkeit mit den Etruskern auf und sind die Mittler eines Akkulturationsprozesses, der sich im 7. Jahrhundert noch verstärkte, wobei die Etrusker durchaus keinen passiven Part spielten, sondern den Seehandel kontrollierten und als Piraten bekannt waren.
Enge Kontakte zwischen Etruskern und Griechen belegt auch die Lebensgeschichte des Bakchiaden Demaratos, der infolge politischer Unruhen in Korinth nach Tarquinia zog und dort eine einheimische Frau heiratete. Der aus dieser Verbindung entsprungene Sohn wurde später unter dem Namen Lucius Tarquinius Priscus der fünfte König Roms.[34] Die Kolonisationsversuche Griechenlands aber wurden noch im Jahre 535 v. Chr., als Phokäa versuchte, sich in Alalia auf Korsika anzusiedeln durch eine verbündete etrusko-phönizische Flotte vereitelt. In wieweit man den antiken Quellen vertrauen darf, wenn sie vom übermächtigen kulturellen Einfluß Griechenlands sprechen, der sich nach Tacitus auch auf die Vermittlung von Schrift und Kunst ausdehnte, sei hier dahingestellt.[35] Es bleibt zu konstatieren, daß die Etrusker ihren Landbesitz verteidigten, mit Griechen und anderen Kaufleuten Handel trieben und nach ihren Gräbern zu urteilen großen Reichtum anhäuften.
Als Ursprung dieses Wohlstandes sind wahrscheinlich die Erzlagerstätten auf Elba, bei Vetulonia, Populonia und Tolfa anzusprechen. Eisen, Kupfer, Blei und Zinn wurden hier gewonnen und weiterverarbeitet.[36] Der Metallreichtum trug zum Aufklaffen der gesellschaftlichen Schere bei, die die etruskische Bevölkerung teilte.[37] Eine Oberschicht, von den Quellen als principes, sublimes viri, nobiles, domini, despótai, dynatótatoi, kýrioi und árchontes bezeichnet, setzte sich scharf von einer Unterschicht ab. Sie wird plebs, multitudo, servi, penéstai, oikétai und therápontes genannt und zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß sie keinerlei politisches Stimmrecht hatte. Auch wenn die servi zeitweilig Waffendienst leisten mußten, waren die entscheidenden Positionen von den Mitgliedern der herrschenden Familien besetzt und erst ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. zeichnet sich ein sozialer Umwälzungsprozeß ab, der dem durch Religion verbrämten Führungsanspruch der principes ein Ende bereitete.[38]
Doch nicht nur die Nähe zu den Minen, auch der Handel mit Gütern aller Art war für die etruskischen Städte eine Quelle des Reichtums, wie sich an den reichen Nekropolen von Cerveteri zeigen läßt. Ausgehend von den südetruskischen Städten wurde Latium kolonisiert und für den Handel mit Unteritalien erschlossen. Daß es sich hierbei um eine für beide Seiten profitable Unternehmung handelte, läßt sich auch aus den in Latium entdeckten Bestattungen der orientalisierenden Zeit entnehmen. Hier sei nur auf die Tomba Bernardini in Palestrina verwiesen, deren reiches Inventar große Ähnlichkeiten mit dem der zeitgleichen Tomba Regolini-Galassi hat.[39] Der gesteigerte Grabluxus kann in Cerveteri also unmittelbar mit einer Phase der Prosperität hinterlegt werden, die ein dauerhaftes Gleichgewicht der gesellschaftlichen Kräfte nicht zuließ, sondern im Gegenteil für heftige Konkurrenz sorgte. Diese erhielt ihr Ventil zum einen im Grabluxus, zum anderen gingen auch besonders ehrgeizige Politiker ins Exil um dort eine bessere Position zu erringen. So Tarquinius Priscus, der als Sohn eines Griechen in Tarquinia selbst vielleicht nur geringe Karrieremöglichkeiten hatte und in Rom bis zum König aufstieg. Ein Interesse an persönlicher Machtentfaltung und eine ausgesprochene Konkurrenzsituation belegt auch die Person des Lars Porsenna aus Chiusi, der im 6. Jahrhundert zum König von ganz Etrurien wurde.
Die monumentalen Gräber der orientalisierenden Phase können demnach als Ausdruck der Rangkämpfe innerhalb dieser städtischen Oberschichten verstanden werden, die auch an ihren Wohnhäusern, für deren Aussehen große Gebäudekomplexe im etrukischen Acquarossa und im latinischen Satricum angeführt werden, einen mit Terrakotten und Simen reich geschmückten und auf Außenwirkung bedachten Baustil favorisierten.[40]
Der auffällige Grabluxus mit stark auf Außenwirkung angelegten Grabhügeln steht für den innergesellschaftlichen Druck, der sich durch die aus dem blühenden Handel aller Art resultierende Prosperität in der etruskischen Oberschicht aufbaute.
Diese Eliten sammelten Prestigeobjekte an, vornehmlich Metallarbeiten, die den Verstorbenen zum Teil ins Grab gegeben wurden. Strøm hat das Material untersucht und ihm eine Monographie gewidmet, in der sie einen frühen Ansatz der orientalisierenden Phase vertritt.[41] Seit dem 1. Viertel des 7. Jahrhunderts häufen sich die Objekte und Strøm macht für diesen Fundreichtum orientalische Handwerker verantwortlich, die vor der assyrischen Expansion unter Sargon II auf der Flucht waren. Doch unabhängig davon, ob das Metall von Etruskern oder Orientalen bearbeitet wurde, dokumentieren die Metallarbeiten vor allem einen erhöhten Bedarf an Luxusartikeln, der auch schon an anderen Fundorten festgestellt wurde. Für den hier im Vordergrund stehenden Zusammenhang der Selbstdarstellung in Tumulusgräbern interessieren die Querverbindungen, die sich zu den bereits vorgestellten frühen Grabhügeln in Phrygien, Tartessos und Salamis ziehen lassen.
Mit Phrygien und Salamis stimmt die starke Stellung der Metallgefäße überein. Große Kessel mit aufgesetzten Protomen, verzierte Schalen und die Nähe dieser Stücke zum Symposiongeschirr rücken die Fundorte zusammen. Zwischen Salamis und Cerveteri besteht auch eine Übereinstimmung in der Betonung des kriegerischen Aspektes, der durch Waffenbeigaben betont wird. Das verbindende Element zu Tartessos wiederum sind die Elfenbeinschnitzereien. Wie bereits für Zypern vorgeschlagen, kann man hierin den übereinstimmenden Zeitgeschmack gespiegelt sehen, der die mittelmeerischen Eliten im 7. Jahrhundert v. Chr. verband.
[1] F. Prayon, Frühetruskische Grab- und Hausarchitektur, Diss. Marburg 1969, 22. Beih. RM (1975) 128 ff.; G. Camporeale in: M. Pallottino (Hrsg.), Die Etrusker und Europa, Ausstellungskatalog Berlin 1993 (1992) 72 ff.
[2] G. Dennis, The Cities and Cemeteries of Etruria, 2 Bde 2(1883) vgl. das Vorwort zur zweiten Auflage a. O. ix f.
[3] Ders., The Cities and Cemeteries of Etruria I (1883) 446 ff.
[4] D.H. Lawrence, Etruskische Stätten (dt. Ausgabe detebe 1985) 131 f.
[5] G. Ricci, Caere 3 - Necropoli della Banditaccia - Zona A del Recinto, MonAnt 42, 1955, 203; Prayon 1975, 82.
[6] Vgl. die Verbreitungskarte 6.3.1.
[7] F. Prayon, Frühetruskische Grab- und Hausarchitektur, Diss. Marburg 1969, 22. Beih. RM (1975) im folgenden Prayon 1975 abgekürzt.
[8] Prayon 1975, Taf. 85.
[9] Prayon 1975, 15; dagegen A. Akerström, Studien über die etruskischen Gräber. Unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung des Kammergrabes (1934) 186, der das Grab aus der einfachen Fossa ableitet. - Sowohl die im Grundriß runden Dromoszellen, wie auch das Kragsteingewölbe sind bei den Gräbern des Typus A1 bereits vorgebildet und der symmetrisch anmutende Grundriß fällt weg, wenn man beim Ausbau des Grabes drei Bauphasen annimmt. Vgl. E. Paschinger, AW 24, 1, 1993, 112, die die rechte Seitennische für die ältere Anlage hält und den Bau des quergelegten Ganggrabes erst anläßlich der jüngeren Bestattung einer Frau (?) in der hinteren Grabkammer ansetzt. Eine dritte Phase bildet dann die neuerliche Bestattung im Dromos, zu der die linke Dromoszelle gehört.
[10] L. Pareti, La tomba Regolini-Galassi del Museo Gregoriano Etrusco e la Civiltà dellItalia Centrale nel sec. VII a. C. (1947); Nachgrabungen fanden unter Lazzari (Ders., NSc 1877, 155 ff.) und Pinza (Ders., RM 22, 1907) statt.
[11] L. Pareti a. O. Taf. 2 oben.
[12] I. Strøm, Problems Concerning the Origin and Early Development of the Etruscan Orientalizing Style (1971) 168.
[13] Prayon 1975, 49.
[14] E. Paschinger, Über ein mögliches familiäres Verhältnis der in der Tomba Regolini-Galassi bestatteten Personen, AW 24, 1, 1993, 111 ff.
[15] S. Steingräber, Etruskische Möbel, Diss. Köln 1977 (1979) 176 ff.
[16] Cic. leg. 1, 3, 10; Ders., de or. 3, 133.
[17] Taf. 54; T. II, T. del Colonello, T. I, T. della Nave, T. degli Scudi e delle Sedie, T. Maroi, T. Campana, T. degli Animali dipinti, T. Mengarelli, T. VII, T. VIII, T. della Tegola dipinta, t. delle Cinque sedie. Die entsprechenden Publikationen listet Prayon 1975, 17 ff. auf. Ein weiterer monumentaler Tumulus mit einem Durchmesser von über 60 m wurde von Colonna entdeckt und teilweise publiziert. G. Colonna, StEtr 41, 1973, 538 f. Taf. 111.
[18] Prayon 1975, 179 ff.
[19] Prayon 1975, 87 f.
[20] Prayon 1975, 81 ff.; S. Steingräber, Steinmonumente und Totenkult in etruskischen Nekropolen, in: Les plus religieux des hommes (Paris 1992).
[21] Dieses Phänomen kann man auch im Bereich der Grabmalerei wiederfinden. Während das Gros der Beispiele aus Tarquinia stammt, setzt diese Form der Dekoration ursprünglich in Veji und Caere ein, wo sie aber schon bald ausläuft. s. S. Steingräber (Hrsg.), Etruskische Wandmalerei (1985) 10. - Einen verschiedenartigen Geschmack oder unterschiedliche Vorstellungen der einzelnen etruskischen Städte belegt auch die Verbreitung griechischer Keramik, die kürzlich von Small untersucht worden ist. vgl. J.P. Small, Scholars, Etruscans, and Attic Painted Vases, JRA 7, 1994, 34 ff.
[22] Prayon 1975, 53 f. Comeana: Tumulo di Montefortini; Quintofiorentino: Tumulo della Montagnola (Taf. 47), Tumulo della Mula; Castellina-in-Chianti: Tumulo di Monte Calvario (Taf. 48,1); Volterra: Tomba di Casaglia; Casal Marittimo: Tomba; Populonia, Tomba dei Carri (Taf. 50); Vetulonia: Tumulo della Pietrera, Tumulo del Pozzo allAbate, Tumuli del Diavolino e del Piccolo Diavolino; Cortona: Primo e Secondo Melone del Sodo (Taf. 48,2.49), Melone di Camucía; Vulci: Cuccumella; Tarquinia: Tumulo I della Doganaccia (Taf. 51,2+3); S. Giuliano: Cuccumella; Alsium: Tumulo di Monterone; Veji: Formellograb.
[23] A. Akerström, Studien über die etruskischen Gräber. Unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung des Kammergrabes (1934).
[24] Zuletzt A. Naso, Osservazioni sullorigine dei tumuli monumentali nellItalia centrale, OpRom 20, 1996, 69 ff.
[25] A.J. Pfiffig, Einführung in die Etruskologie 4(1991) 7 ff.
[26] M. Demus-Quatember, Etruskische Grabarchitektur. Typologie und Ursprungsfragen (1958) bes. 75.
[27] Dies., Etruskische Grabarchitektur (1958) 63 f.
[28] A. Akerström, Studien über die etruskischen Gräber. Unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung des Kammergrabes (1934) 184 ff.
[29] F. Prayon, Ostmediterrane Einflüsse auf den Beginn der Monumentalarchitektur in Etrurien?, JbZMusMainz 37, 1990, 501 ff.; A. Naso, Osservazione sullorigine dei tumuli monumentali nellItalia centrale, OpRom 20, 1996, 69 ff.
[30] Eine Ausnahme bilden hier die zentralanatolischen Tumuli in Phrygien, s. Kapitel 3.1.1.2.
[31] A. Naso, Osservazioni sullorigine dei tumuli monumentali nellItalia centrale, OpRom 20, 1996, 69 ff.
[32] Spanische Kammergräber wurden auch bereits mit etruskischen Vorbildern in Zusammenhang gebracht. vgl. J.M. Blázquez Martínez, La cámera sepulcral de Toya y sus paralelos etruscos, Oretania 2, 1960, 233 ff.
[33] Für die folgenden Ausführungen ist grundlegend M. Cristofani in: M. Cristofani u.a. (Hgg.), Die Etrusker (1985) 33 ff.
[34] Liv. 1, 34, 1 ff.; Dion. Hal. ant. 3, 46, 5; Strab. 5, 219; Plut. Rom. 16, Popl. 14; RE Suppl I, 1903, 340 s. v. Demaratos (Wissowa); die Gegenwart griechischer Handwerker belegt auch Buccherogeschirr aus Tarquinia, das den Namen Rutile Hipocrates trägt. Offenbar eine Zusammensetzung aus dem griechischen Eigennamen Hippokrates und dem einheimischen Pränomen Rutilus. Vgl. M. Torelli, Etruria (1980) 126.
[35] Tac. ann. 11, 14.
[36] J. Heurgon, Die Etrusker (dt. 1981) 171 ff.
[37] M. Torelli in: M. Cristofani u.a. (Hgg.), Die Etrusker (1985) 100 ff.
[38] D. Steuernagel, Gefangenentötung und ihre bildliche Darstellung in der etruskischen Kunst, unpublizierte Magisterarbeit 1991, 167 ff.
[39] F. Canciani-F.-W. von Hase, La tomba Bernardini di Palestrina (1979); vgl. auch G. Bartoloni, Riti funerari dellaristocrazia in Etruria e nel Lazio. Lesempio di Veio, Opus 3, 1984, 13 ff. und G. Colonna (Hrsg.), Civiltà del Lazio primitivo, Ausstellungskatalog Rom (1976) 325 f. zum Fundort Satricum.
[40] S. Stopponi (Hrsg.), Case e palazzi dEtruria, Ausstellungskatalog Siena (1985); der Palast von Poggio Civitate/Murlo wurde überzeugend als Versammlungsstätte des bei Dionysos von Halikarnass (ant. 3, 51) überlieferten 5-Städtebundes (Chiusi, Arezzo, Volterra, Vetulonia, Rusellae) interpretiert. I.E.M. Edlund-Berry, Power and Religion: How Social Change Affected the Emergence and Collapse of Power Structures in Central Italy, in: E. Herring et al. (Hgg.), Papers of the 4th Conference of Italian Archaeology - The Archaeology of Power II (1991) 161 ff.
[41] I. Strøm, Problems Concerning the Origin and Early Development of the Etruscan Orientalizing Style (1971); zustimmend A. Hus, RA 1973, 352 ff.