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Titel: Moveout and Geometry
Sonstige Titel: Laufzeitunterschiede und Geometrie
Sprache: Englisch
Autor*in: Schwarz, Benjamin
Schlagwörter: seismology; exploration; arrays; traveltimes
GND-Schlagwörter: GeophysikGND
Seismologie
SeismikGND
KohärenzGND
Geometrie
Erscheinungsdatum: 2015
Tag der mündlichen Prüfung: 2015-06-23
Zusammenfassung: 
The knowledge of systematic traveltime differences in seismic recordings is essential for many important applications in exploration. Based on the assumption of locally coherent wavefields, I discuss the important concept of traveltime moveout and revisit the notion of virtual seismic sources, which, being central ingredients of the famous normal incidence point (NIP) and normal wave experiments, make use of reciprocity and raypath symmetries to replace the generally complex two-way ray geometry of a reflection by analogous simplified one-way propagating wavefronts. Using this concept of virtual seismic sources, I re-derive the well-known traveltime moveout expressions of the hyperbolic common reflection surface (CRS), multifocusing and the recently introduced implicit CRS operator, solely based on the simple geometry of straight rays and circular wavefronts. In the cause of these derivations I find, that the double-square-root moveouts of multifocusing and the implicit CRS reduce to the same expressions Höcht found for the zero-offset section and the common-reflection-point (CRP) gather. In these domains, the traveltime moveout is fully governed either by the normal or by the NIP wavefront, which indicates a high potential for unification of these approaches.

Continuing this path of unification, I catch up ideas of de Bazelaire formulated in the late eighties and suggest two conceptually different mechanisms to justify the assumption of straight rays and circular wavefronts for generally heterogeneous media. While one of these mechanisms constitutes in a shift in velocity to account for overburden heterogeneity, in the second approach a constant shift of the reference time leads to the same adaption of the moveout, indicating a fundamental duality of higher-order expressions in heterogeneous media. Based on this dual formulation, I suggest generalized expressions for the classical common midpoint (CMP) hyperbola, the hyperbolic CRS moveout, multifocusing and the implicit CRS operator, for which the joint application of both mechanisms suggests exciting applications, like diffraction separation, multiple discrimination or the inversion of the excitation time of a passive seismic source, whose applicability is confirmed in synthetic and field data examples. Utilizing the formal coincidence of the fictitious NIP and the physically real passive seismic one-way experiment, subsequent inversion of the passive seismic wavefront measurements via NIP tomography resulted in a reasonable estimate of the true velocity gradient. In this framework, the often misinterpreted role of multifocusing gets a unique explanation.

Complementing the moveout duality for heterogeneous media, I study the higher orders of these operators under controlled conditions and conclude that the fundamental notion of coupling is essential to explain the observed systematic differences. In that frame I find that the decreased performance of hyperbolic CRS for diffractions can be quantitatively explained by a lack of the necessary influence of the normal wave radius on the higher offset orders and consequently, a coupling strength, which is decreased by up to a factor of three, compared to the accurate diffraction reference. For diffractions, the study of the higher orders reveals that, while the midpoint half-offset coordinates obey the strongest possible coupling, the respective source receiver moveout contributions are completely decoupled for any reference offset. Following from this higher-order analysis, I, again, propose versatile applications, like finite-offset extrapolation, diffraction operator decomposition and partial CRS migration and demigration and proof their applicability for synthetic and field data examples.

Die Kenntnis von Laufzeitunterschieden registrierter seimischer Wellen bildet die Grundlage für viele wichtige Anwendungen in der Exploration. Unter der Annahme lokaler Kohärenz können Abweichungen im aufgezeichneten Wellenfeld primär auf Laufzeitunterschiede zurückgeführt werden. Zur kollektiven Beschreibung dieser Laufzeitunterschiede hat es sich in der Vergangenheit als nützlich herausgestellt, ein einfacher zu beschreibendes Ersatzproblem anstelle der komplizierten tatsächlichen Zwei-Weg-Strahl-Geometrie heranzuziehen. Dieser Idee zugrundeliegend stellt das Konzept virtueller Quellen im Untergrund den zentralen Bestandteil meiner Arbeit dar. Aufbauend auf dieser Formulierung von einfacher zu beschreibenden Ersatzproblemen, stelle ich detaillierte Herleitungen bekannter Laufzeitapproximationen zur Verfügung, ohne dabei wie konventionell auf Prinipien der paraxialen Strahlentheorie zurückzugreifen, sondern einzig basierend auf der Annahme der einfachen Geometrie lokal kreisförmiger Wellenfronten. Im Zuge dieser Herleitungen ergeben sich anschauliche Symmetrien und Korrespondenzen in den Subdomainen der “zero-offset” (ZO) und der “common reflection point” (CRP) Konfiguration, die auf eine Vereinheitlichung dieser Beschreibungen hindeuten.

Diesen Hinweisen folgend stelle ich zwei Mechanismen vor, um das Bild kreisförmiger Wellenfronten mit allgemein heterogenen Medien zu verbinden, die zu einer weiteren Vereinheitlichung der etablierten Methoden führen. Basierend auf diesen Mechanismen und den einfachen geometrischen Herleitungen stelle ich generalisierte Laufzeitoperatoren vor, welche, je nach Wahl des Ersatzproblems, die konventionell in der Litaratur motivierte oder, basierend auf dem zweiten Mechanismus, eine neue Erscheinungsform annehmen. Ein Vergleich dieser dualen Operatoren untermauert die zuvor beobachtete Vereinheitlichung der verschiedenen Approximationen und motiviert interessante Anwendungen in verschiedenen Bereichen der Seismik, wie z.B. die Zeitlokalisierung einer passiven seismischen Quelle. Die "normal incidence point" (NIP) Tomographie basiert auf lokalen Neigungs- und Krümmungsmessungen einer konzeptionellen Einwegs-Welle, die ihren Ursprung in einer fiktiven Quelle im Untergrund zu haben scheint. W"ahrend ihre Anwendbarkeit für Reflektionen bereits bestätigt wurde, zeige ich, dass eine Anwendung auf Diffraktionen und passive seismische Daten nicht nur prinzipiell möglich ist, sondern aufgrund des Ein-Weg-Charakters der entsprechenden Laufzeitunterschiede auch deutlich natürlicher erscheint.

Ergänzend zu der besprochenen Dualität für heterogene Medien studiere ich die höheren Ordnungen der hergeleiteten Operatoren und schlussfolgere, dass das grundlegende Konzept der Kopplung von zentraler Bedeutung ist, um die beobachteten systematischen Abweichungen verschiedener Approximationen zu erklären. In diesem Rahmen schliesse ich, dass die schlechte Anpassung der hyperbolischen "common reflection surface" (CRS) Näherung mit der geringen Koordinaten-Kopplung des entsprechenden Operators, qualitativ und quantitativ, erklärt werden kann. Für Diffraktionen hingegen ergibt sich im Rahmen dieser Studien eine maximale Kopplung für die "midpoint" und "half-offset" Koordinaten und eine entsprechende vollständige Entkopplung in den akquisitionsnahen Quell- und Empfängerkoordinaten, woraus sich neue Anwendungen, wie etwa ein fundamentales Dekompositionsprinzip oder eine hochauflösende Diffraktions-Tomographie ergeben. Wie zuvor untermauere ich die Realisierbarkeit der vorgestellten Konzepte mit synthetischen und industriellen Felddatenbeispielen.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6433
URN: urn:nbn:de:gbv:18-74613
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Gajewski, Dirk (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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