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Titel: Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten auf der Intensivstation - eine prospektive Befragungsstudie zu Häufigkeit und Charakteristika entsprechender Dokumente
Sonstige Titel: Living wills and health care proxies in intensive care unit - a prospective survey study on prevalence and characteristics of these documents
Sprache: Deutsch
Autor*in: Rübsteck, Charlotte
GND-Schlagwörter: Patientenverfügung
Vorsorgevollmacht
IntensivstationGND
Erscheinungsdatum: 2017
Tag der mündlichen Prüfung: 2017-07-17
Zusammenfassung: 
Im Rahmen dieser prospektiven Befragungsstudie wurden im Zeitraum vom 01.11.2013 bis 31.07.2014 1004 Patienten der Klinik für Intensivmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf befragt und 998 Fragebögen konnten ausgewertet werden. 512 (51,3%) der befragten Patienten verfügten über eine PV (127/12,7%), VV (219/21,9%) oder beide Dokumente (166/16,6%). Ältere Menschen und Patienten, die elektiv im Krankenhaus aufgenommen wurden, verfügten signifikant häufiger über entsprechende Dokumente. Von den 512 Patienten gaben weniger als die Hälfte (203/39,6%) an, dass ihre Dokumente im UKE abgegeben worden waren, hierunter deutlich mehr elektiv aufgenommene Patienten als Notfallpatienten. Tatsächlich in der elektronischen Patientenakte hinterlegt waren 118 (58,1%) Dokumente. Die Mehrheit der Patienten (384/75%) hatten ihre PV/VV im Voraus, unabhängig von Krankheit oder Krankenhausaufenthalt verfasst und der am häufigsten genannte Grund für das Verfassen war die Angst vor dem Ausgeliefertsein, fehlender Selbstbestimmung oder medizinischer Übertherapie. Von den Patienten, die zum Befragungszeitpunkt keine PV/VV hatten, gaben 48,4% an, bereits darüber nachgedacht zu haben, und dass das Verfassen geplant sei. Nur 2,1% lehnten aus Angst vor Minderversorgung eine PV/VV generell ab. Die Mehrheit der Befragten (57,1%) fertigten ihre PV/VV alleine, ohne Hilfe an. Nur 20,5% nahmen die Unterstützung eines Arztes in Anspruch. Bei der Mehrzahl der ausgewerteten Dokumente handelte es sich um reine Vordrucke, die lediglich mit einer Unterschrift versehen waren. 25 (26,9%) der Patienten nutzten ihre PV um eine Aussage bezüglich einer Organspende zu treffen. Im Falle ihres eigenen Hirntods wünschten 44% eine Organspende, 56% lehnten eine Organspende ab.
Die Dokumentenanalyse ergab, dass die Patientenaussagen teilweise nicht mit den Niederschriften in den hinterlegten Dokumenten übereinstimmten. Sowohl die Aussagen hinsichtlich des hinterlegten Dokumententyps (PV/VV oder Beides) als auch die Aussagen hinsichtlich einer möglichen Organspende waren teilweise widersprüchlich. 93 Patienten hatten bei der Befragung angegeben in Ihrer Patientenverfügung keine Aussage bezüglich Organspende getroffen zu haben. In 14 von diesen 93 Dokumenten wurden jedoch Aussagen gefunden. 10 lehnten eine Organspende ab, 4 stimmten einer möglichen Organspende sogar zu.

We conducted a prospective survey of 1004 patients who received intensive care in the Klinik für Intensivmedizin at the Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. A total of 998 surveys were evaluable. 512 (51.3%) patients had either created a living will (127/12.7%), appointed a health care proxy (219/21.9%), or done both (166/16.6%). Older patients and patients who had been admitted for elective procedures were significantly more likely to have made advance health directives. Less than half of the 512 patients (203/39.6%) stated that they had provided these documents at the time of hospital admission. Again, markedly more patients admitted for elective procedures than for emergencies indicated that they had provided health directive documents at admission. However, review of their electronic health records (EHR) revealed that only 118 (58.1%) had health directive documents included in their EHR. The majority of patients (384/75%) with advance health directives stated that they had not created them in anticipation of the current illness or hospital visit. The primary cause for preparing health directives was fear of helplessness, loss of autonomy, or medical over-therapy. Of those who had not written advance health directives, 48.4% stated they had previously considered or intended to make a living will or designate a health care proxy, but had not yet followed through. Only 2.1% objected to health directives because they were wor-ried this might result in under-treatment or insufficient care. The majority (57.1%) of the responders had prepared their health directives alone, without professional help. Only 20.5% indicated that they had been assisted by a physician. The majority of the evaluated documents were signed standard forms. A total of 25 (26.9%) of the patients had specified directives for organ transplantation. Of those, 44% consented and 56% objected to organ donation should brain death occur. Interestingly, the review of the health directives included with the EHR showed that these disagreed with the survey responses regarding organ donation in several cases. 93 patients responded in the survey that they had not specified directives regarding organ donation in writing, however, 14 had indeed specified organ donation in their living wills (10 consented, 4 objected).
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/7277
URN: urn:nbn:de:gbv:18-86174
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Kluge, Stefan (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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