Titel: Gezielte Biopsie von mid-apikalen Prostatakarzinom-verdächtigen mpMRT-Läsionen: Diagnostische Bedeutung extrem apikaler Stanzbiopsien
Sonstige Titel: Pan-segmental intraprostatic lesions involving mid-gland and apex of prostate (mid-apical lesions): assessing the true value of extreme apical biopsy cores
Sprache: mehrsprachig
Autor*in: Boiko, Svitlana
Schlagwörter: Prostate cancer; mpMRI; Image-guided biopsy
GND-Schlagwörter: ProstataGND
MultiresonanztherapieGND
BiopsieGND
Erscheinungsdatum: 2023
Tag der mündlichen Prüfung: 2024-02-07
Zusammenfassung: 
Hintergrund
Die Biopsie apikaler Tumore ist durch die anatomische Nähe zum Sphinkterapparat mit erhöhter Morbidität verbunden. Daher ist es wichtig zu evaluieren, ob eine gezielte separate Biopsie von apikalen und mittig gelegenen Läsionen, bei den im mpMRT suspekt erscheinenden Herden, welche gleichzeitig in der Mitte sowie im Apex liegen, mit einem diagnostischen Zugewinn verbunden ist oder eine Biopsie dieser Areale den Patienten erspart werden kann.
Im Rahmen der Arbeit wurden die im multiparametrischen Magnetresonanztomographie (mpMRT) suspekt erscheinenden Läsionen betrachtet, die sowohl in der Mitte als auch im Apex der Prostata gelegen sind (pansegmentale Läsionen). Das Ziel der Studie war es, zu evaluieren, ob durch eine gezielte separate Biopsie von diesen Läsionen jeweils ein zusätzlicher diagnostischer Mehrwert erreicht wird.
Material und Methoden
Insgesamt 420 Patienten mit PI-RADS ≥3 Läsionen im mpMRT, welche gleichzeitig in der Mitte und im Apex der Prostata gelegen sind, erhielten eine transrektale mpMRT-Fusionsbiopsie (Tbx) und eine systematische Prostata-Biopsie. Als klinisch signifikanter Prostatakarzinom (csPCa) wurde ein Karzinom mit dem Gleason Score ≥3+4 definiert. Detektionsraten der Fusionsbiopsie wurden je nach der anatomischen Lokalisation analysiert. Anschließend wurde der diagnostische Wert von zwei theoretischen Fusionsbiopsie-Protokollen miteinander verglichen: Protokoll A mit einer Stanze pro anatomisches Segment vs. Protokoll B mit zwei Stanzen pro anatomisches Segment.
Ergebnisse
Die transrektale mpMRT-Fusionsbiopsie von pansegmentalen Läsionen erzielte eine Gesamtdetektionsrate der csPCa von 44%. Betrachtet nach dem anatomischen Segment, wurden in der Mitte der Prostata 36% und im Apex 32% der csPCa detektiert. Unter den Patienten, bei denen kein csPCa in der Mitte der Prostata nachgewiesen wurde, erzielte die Biopsie der extrem apikalen Läsionen zusätzlich 8,1% von csPCa.
Der Vergleich zwischen der Gesamtdetektionsrate und dem Protokoll B lieferte vergleichbare Ergebnisse- entsprechend 49% vs 50% für die Mitte der Prostata, 31% vs 32% für den Apex.

Schlussfolgerung
Getrennte Auswertung der Biopsien von beiden Segmenten-Mitte der Prostata und Apex- zeigte eindeutig, dass durch die Biopsie der apikalen Region ein signifikanter diagnostischer Gewinn erzielt werden kann. Basierend auf den Ergebnissen unserer Studie kann eine klare Empfehlung zur Durchführung der Biopsien der extrem apikalen Region innerhalb der pan-segmentalen Läsionen ausgesprochen werden. Des Weiteren konnten wir zeigen, dass durch die zusätzliche Gewinnung von zwei Stanzen aus der extrem apikalen Region die Anzahl von Stanzen aus der Mitte der Prostata reduziert werden kann.

Objective
When considering increased morbidity of apical biopsies, the added diagnostic value of separate targeting of mid-gland and apical segment of the pan-segmental mid-apical mpMRI prostate cancer (PCa) suspicious lesions was assessed.
Materials and Methods
A total of 420 patients with PI-RADS ≥3 lesions in both, the mid-gland and apical segment of the prostate underwent transrectal MRI-targeted (TBx) and systematic prostate biopsy. Clinically significant PCa (CsPCa) was defined as Gleason Score (GS) ≥3+4. PCa detection rates of TBx cores were assessed according to targeted anatomical segments. Finally, the diagnostic value of two theoretical TBx protocols utilizing 1-core (A) vs. 2-cores (B) per anatomical segment were compared.
Results
TBx within the pan-segmental mid-apical lesions yielded 44% of csPCa. After stratification into mid- vs. apical segment of the lesion, csPCa was detected in 36% (mid-gland) and 32% (apex) respectively. Within the patients who had no csPCa detection by mid-gland sampling (64%, n=270), extreme apical TBx yielded additional 8.1% of csPCa.
Comparison of extreme apical TBx strategy B vs. overall PCa detection in our cohort revealed corresponding, similar rates of 49 vs. 50% and 31 vs. 32%, respectively.
Conclusion
Separate analyses of both segments, mid-gland and apex, clearly revealed the diagnostic contribution of apical TBx. Our findings strongly suggest to perform extreme-apical TBx even within pan-segmental lesions. Moreover, our results indicate that a higher number of cores sampled from the mid-gland segment might be avoided if complemented with a 2-core extreme apical TBx.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10761
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-115856
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Budäus, Lars
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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