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Titel: Die sonographisch gesteuerte, freihändige Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie von Mammatumoren : Histologischer und immunhistochemischer Vergleich zwischen Stanz- und Operationspräparat
Sonstige Titel: The sonographically guided free-hand core-needle biopsy of breast tumours : Histological and immunhistochemical comparison between core and surgical biopsy specimen
Sprache: Deutsch
Autor*in: Haritaworn, Manthana Stephanie
Schlagwörter: Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie; Stanzpräparat; minimal-invasiv; Dignität; Immunhistochemie; core-needle biopsy; ultrasound; breast tumour; histological nature; hormone receptor
GND-Schlagwörter: Brusttumor
Ultraschallgeführte Biopsie
HistologieGND
Hormonrezeptor
BrustkrebsGND
Mamma
Fehlerquelle
Differenzierung
Operationspräparat
In
Erscheinungsdatum: 2004
Tag der mündlichen Prüfung: 2004-12-08
Zusammenfassung: 
Die präoperative, histologische Diagnostik erlaubt eine differenzierte Aufklärung der Patienten, kürzere OP-Zeiten sowie den weitgehenden Verzicht auf Schnellschnittuntersuchungen und zweizeitiges, operatives Vorgehen. Die sonographisch gesteuerte, freihändige Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie (HGS) ist ein bequemes, minimal-invasives Verfahren zur histologischen Klärung sonographisch darstellbarer Herdbefunde, u.a. von Mammatumoren.

In der vorliegenden Studie wurde überprüft, ob die HGS auch in der täglichen Praxis binnen kurzem verlässliche Ergebnisse liefert. Außerdem wurde untersucht, in welchem Ausmaß sie vor bzw. anstatt operativen Exzisionsbiopsien angewandt werden kann und ob der Hormonrezeptor und die Her-2-neu-Proteinüberexpression am Stanzpräparat repräsentativ für ein Mammakarzinom sind.

Analysiert wurden alle Mammabiopsien einer mittelgroßen gynäkologischen Abteilung aus den Jahren 2000 und 2001, nachdem die HGS hier erst wenige Monate zuvor eingeführt wurde. 225 Stanzbiopsien (HGS) und 265 operative Biopsien wurden durchgeführt. Auf 175 HGS folgte die operative Exzision. Präoperativ gestanzt wurden 85% aller 175 malignen Befunde. Die Voraussetzungen zur sonographisch gesteuerten Stanzbiopsie erfüllten sogar 94% der Karzinome, bei 11% wurde aber, vorrangig wegen V.a. T4-Stadium und Rezidiv, auf eine Stanzbiopsie verzichtet. Ferner wurden Stanz- und OP-Präparate von 55 Mammamkarzinomen hinsichtlich Hormonrezeptorstatus, Her-2-neu-Proteinüberexpression, Tumorgrading und Tumortyp verglichen.

In 96,6% der Fälle stimmten die Dignität von Stanz- und operativer Biopsie überein (Spezifität 100%, Sensitivität 95,7%). Bei benigner Läsion fand sich keine einzige maligne Stanzhistologie. Nur sechs Mammakarzinome zeigten in der Stanzbiopsie keinerlei Hinweise auf Malignität. Zusätzlich boten zehn Mammakarzinome in der Stanzbiopsie Suspizien für ein Mammakarzinom, aber keinen sicheren Malignitätsbeweis. Der Östrogen- und der Progesteronrezeptorstatus (positiv vs. negativ) stimmten in 89% bzw. 84% überein, Tumorgrading in 87% und Tumortyp in 91%. Eine Her-2-neu-Proteinüberexpression fand sich ohne FISH-Test bei nur drei Karzinomen. Negativ wirkten sich auf die Aussagekraft der Stanzbiopsie ein erschwertes Handling der Stanzbiopsie (geringe Tumorgröße, ungünstiger Tumorsitz, schlechte sonographische Darstellbarkeit) und eine eingeschränkte Verwertbarkeit des Stanzmaterials (wenig bzw. unzusammenhängendes Material) aus (p<0,05).

Die HGS ist in der überwiegenden Mehrzahl von Mammaläsionen einsetzbar und ermöglicht schon nach kurzer Einarbeitungszeit eine zuverlässige Unterscheidung zwischen Malignität und Benignität. Bei erschwertem Handling der Stanzbiopsie und eingeschränkter Verwertbarkeit des Stanzmaterials ist allerdings Vorsicht in der Interpretation der Stanzbefunde geboten. Aufgrund erheblicher Abweichungen der Ergebnisse zum Hormonrezeptorstatus ist zu diskutieren, ob die Immunhistochemie vorwiegend am Stanz- oder vielmehr weiterhin am OP-Präparat erfolgen sollte.

A preoperative histological diagnosis allows for a differentiated way of informing the patient and a shorter surgery span, and helps to mostly avoid frozen sections and repeated surgery.
The sonographically guided free-hand core-needle biopsy (CB) is a convenient, minimally invasive method to determine the histological nature of sonographically imaged breast tumours.

The submitted study evaluates whether the results of the CB are reliable even in daily practice, after a short period of vocational adjustment. Furthermore it was examined to what extent CB can be carried out before or instead of surgical excision and if the hormone receptor and the HER-2/neu protein overexpression of the CB specimen are representative of a breast cancer.

The analysis is based on the total of breast biopsies performed at a medium large gynaecological ward in 2000 and 2001, where CB had only been introduced a few months ago. 225 core biopsies and 265 excisional biopsies were carried out. 175 CBs were followed by excisional biopsies. 85% of all malignant tumours were examined preoperatively by core biopsy. The requirements for sonographically guided core-needle biopsies were met by as many as 94% of all carcinomas, even though CB was resigned in 11%, mainly because of recurrent or T4-carcinoma. Additionally the hormone receptor for estrogen and progesterone, the HER-2/neu protein overexpression, tumour grading and tumour type were compared on CB and excisional biopsy specimen in 55 breast cancers.

In 96,6% of the cases the dignity of CB corresponded to the dignity of the excisional biopsy (specificity 100%, sensitivity 95,7%). There was not a single malignant CB of a benign lesion. Only in six breast cancers CB delivered no signs of malignancy. The CBs of ten further carcinomas were suspicious of malignancy, but not with certainty. The estrogen and progesterone receptor on CB and excisional biopsy converged at 89% and 84%, tumour grading and typing in 87% and 91%. An overexpression of HER-2/neu was found in only three carcinomas without a FISH analysis being carried out. An aggravated CB performance (due to small tumour size, inconvenient tumour localization, compromised ultrasound imaging) had a negative influence on the reliability of the CB, as did the bad quality (scantness and incoherent material) of a CB specimen (p<0,05).

Sonographically guided core-needle biopsy can be done in most breast lesions and helps to reliably differentiate between benign and malignant cases even after a short induction period. However when CB performance is difficult and CB specimen are of limited quality the interpretation of CB results requires caution. Since there are considerable discrepancies in the expression of hormone receptors in core and excisional biopsy, discussions should continue on whether the routine basis of immunhistochemical analysis should become CB or remain excisional biopsy tissue.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/826
URN: urn:nbn:de:gbv:18-23410
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Carstensen, Martin H. (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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