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Titel: Individualpsychologische und daseinsanalytische Voraussetzungen und Implikationen der "Lebensstilanalyse" als Teil der Qualifizierung von pädagogischen Beratern, von Beratern in der Erwachsenenbildung und von Supervisoren
Sprache: Deutsch
Autor*in: Daniel, Anja
Schlagwörter: Lebensstilanalyse; Ermutigung; Lernen; Lebensstil; Supervision; Verstehen; Sorge
Erscheinungsdatum: 2006
Tag der mündlichen Prüfung: 2004-12-01
Zusammenfassung: 
Die vorliegende Dissertation setzt sich mit dem Thema „Lebensstilanalyse“ bzw. Lehrberatung als Teil der Qualifizierung von pädagogischen Beratern, von Beratern in der Erwachsenenbildung und von Supervisoren auseinander.

Zentral geht es darum, „Lebensstilanalyse“ – der Begriff entstammt der Praxis der Tiefenpsychologie des Freud-Schülers Alfred Adlers – in Praxis und Theorie auf ihre Tauglichkeit zur Erhöhung der „pädagogisch-beraterischen Professionalität“ hin zu untersuchen. Dabei wird gezeigt, wie Lehren und Lernen in der „Lebensstilanalyse“ geschieht. Hierzu wird dargelegt, wie in der „Lebensstilanalyse“ im Rahmen einer Kleingruppe unter professioneller Anleitung in einer in der Regel dreijährigen Beratungskette verschiedene Beratungsmethoden „am eigenen Leib“ erfahren, blinde Flecken in der Persönlichkeit erhellt, eigene Schwächen und Stärken in der Persönlichkeitsstruktur bzw. in den Verhaltensmustern in Bezug zur pädagogischen und andragogischen Arbeit aufgedeckt und einzelne Persönlichkeitsanteile verändert werden. Ziel der „Lebensstilanalyse“ ist somit nicht die Heilung psychischer Erkrankungen, sondern das Kennenlernen und Verstehen des je persönlichen unbewussten Handlungsstils – des Lebensstils – der sich auch im Beruf in zwischenmenschlichen Beziehungen zeigt. Anteile des Lebensstils, die im Berufsleben förderlich sind, können durch das Verstehen noch besser eingesetzt werden. Anteile, die die pädagogisch-beraterische Arbeit eher behindern, können umtrainiert werden. So gesehen, wird „Lebensstilanalyse“ als sinnvolle Ergänzung in der Erwachsenenbildung verstanden, die auf eine Erweiterung des Handlungsspektrums von pädagogischen Beratern, von Beratern in der Erwachsenenbildung und von Supervisoren ausgerichtet ist und der Erhöhung des je eigenen pädagogisch-beraterischen Wissens, Könnens und Handelns dient.

Da Alfred Adlers Konzept der „Individualpsychologie“ nicht mehr dem heutigen Anspruch an tiefenpsychologischen Bezugstheorien entspricht, werden – über das Konzept der Individualpsychologie hinausgehend - Ansätze einer konzeptionellen Ergänzung der pädagogisch-beraterischen Aus- und Weiterbildung im Sinne einer daseinsanalytischen Bildungs- und Bezugstheorie nach Medard Boss entwickelt. Boss hat sein kritisch veränderndes Konzept der Freudschen Psychoanalyse in Kooperation mit dem Philosophen Martin Heidegger erarbeitet. In dem Zusammenhang ist der Anspruch, methodisch im „Sinne einer phänomenologischen Hermeneutik der Faktizität“ das pädagogisch-beraterische Miteinander und speziell das Lernen von Beratern und ihren Klienten bzw. von Pädagogen und ihrem Klientel (z.B. Kinder, Jugendliche und Erwachsene) vertiefend zu verstehen.

Mit der Ausweitung daseinsanalytischen Denkens und Handelns wird eine Anregung des Tiefenpsychologen Josef Rattner aufgegriffen, der bereits 1990 gefordert hatte, dass sich die Daseinsanalyse dringend auch pädagogischer Probleme annehmen müsse, um mit anderen psychologischen Schulen in Ansehen und gesellschaftlicher Bedeutung mithalten zu können.
Aus den genannten Intentionen und der methodologischen Entscheidung für eine phänomenologische Hermeneutik der Faktizität erfolgt die Argumentation kasuistisch. Anhand eines speziellen Einzelfalls aus einer dreijährigen „Lebensstilanalyse“ werden Phänomene von pädagogischer Beratung aufgezeigt und analysiert.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/1258
URN: urn:nbn:de:gbv:18-28150
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Tymister, Hans Josef (Prof. em. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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