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Titel: Hippocampale Mineralocorticoidrezeptoren und ihre inhibitorische Wirkung auf die Limbisch-Hypothalamisch-Hypophysär-Adrenale-Achse bei Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTSD)
Sonstige Titel: Mineralocorticoid receptor function in PTSD after pretreatment with metyrapone
Sprache: Deutsch
Autor*in: Daneshkhah, Sima
Schlagwörter: Mineralocorticoidrezeptor
GND-Schlagwörter: Posttraumatisches StresssyndromGND
Neuroendokrines System
Metyrapon
Erscheinungsdatum: 2005
Tag der mündlichen Prüfung: 2006-03-13
Zusammenfassung: 
Im Tierexperiment konnte bereits ein eindeutiger inhibitorischer Effekt der hippocampalen Mineralocorticoidrezeptoren (MR) auf die Limbisch-Hypothalamisch-Hypophysär-Adrenale (LHPA)-Achse nach Stressexposition festgestellt werden aber nur eine (negative) Studie untersuchte bisher die MR-Funktion bei Patienten mit PTSD. In der aktuellen Studie wurde erstmals ein spezifischer MR-Agonist (Fludrocortison) in seiner Wirkung auf die hippocampalen MR der LHPA-Achse bei Patienten mit PTSD im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe untersucht. Dies sollte klären, ob eine erhöhte Aktivität der MR-vermittelten negativen Rückkopplung bei PTSD besteht und damit einen weiteren Hinweis zur Pathophysiologie dieser Erkrankung geben kann.
Ein neu entwickelter Metyrapon-Fludrocortisontest wurde zur Überprüfung dieser Hypothese bei 11 Patienten mit chronischer PTSD und 11 nach Alter und Geschlecht vergleichbaren gesunden Kontrollprobanden jeweils an zwei Terminen mit wöchentlichen Abständen durchgeführt. Um den Glucocorticoideffekt auf die LHPA-Achse zu minimieren, wurde ein Zeitraum (14.00 bis 21.00 Uhr) nahe des circadianen Nadirs als Untersuchungsphase gewählt und die endogene Cortisolsekretion zusätzlich durch Prämedikation mit 3 g Metyrapon erniedrigt. Nach einem einfach-blinden, randomisierten, balancierten Muster wurde anschließend 0,5 mg Fludrocortison oder Placebo verabreicht. Die Blutentnahmen erfolgten von 14.00 bis 16.00 Uhr stündlich, ab 16.00 Uhr halbstündlich. Neben ACTH als Zielparameter der LHPA-Achsenaktivität wurden die Plasmakonzentrationen von Cortisol und 11-DOC bestimmt. Die statistische Datenanalyse wurde mittels multivariater Varianzanalyse (MANOVA) durchgeführt.
Nach Metyraponapplikation konnten signifikant erhöhte ACTH- und Cortisolwerte, entsprechend einer verstärkten LHPA-Aktivität bei den PTSD-Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe dokumentiert werden. Zudem konnte gezeigt werden, dass der synthetische Mineralocorticoidagonist Fludrocortison im Vergleich zum Placebo nach Vorbehandlung mit Metyrapon eine signifikante inhibitorische Wirkung auf Plasmawerte von ACTH, Cortisol und 11-DOC, sowohl bei den PTSD-Patienten als auch bei der gesunden Kontrollgruppe aufweist. Dies ist mit einer tonisch-inhibierenden Funktion hippocampaler Mineralocorticoidrezeptoren auf die Aktivität der LHPA-Achse während des Zeitraumes der geringsten Glucocorticoidkonzentration vereinbar. Jedoch ließ sich, entgegen unserer Hypothese, kein Gruppenunterschied im Sinne einer verstärkten inhibierenden Funktion hippocampaler MR auf die Aktivität der LHPA-Achse bei PTSD nachweisen.

BACKGROUND: Alterations of mineralocorticoid receptor (MR) mediated negative feedback inhibition of cortisol might contribute to abnormalities of hypothalamic-pituitary adrenal (HPA) activity in posttraumatic stress disorder (PTSD). METHODS: In a placebo-controlled study, we examined 11 subjects with PTSD and 11 healthy controls between 14:00 and 21:00. After pretreatment with 3 g metyrapone to inhibit basal endogenous cortisol secretion, subjects orally received in randomized order .5 mg of the MR agonist fludrocortisone or placebo. Adrenocorticotropic hormone (ACTH), cortisol, and 11-deoxycortisol were measured every 30 min until 21:00. RESULTS: Compared to placebo, fludrocortisone led to a significant decrease of ACTH and cortisol that was similar in both groups. Subjects with PTSD had higher raw cortisol and higher normed (baseline-related) ACTH and 11-deoxycortisol values after metyrapone independent of treatment with fludrocortisone or placebo. CONCLUSIONS: While HPA responses after metyrapone seem to be stronger in PTSD compared to controls, no alterations of mineralocorticoid receptor function in PTSD were found in this study.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/1335
URN: urn:nbn:de:gbv:18-28905
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Kellner, Michael (PD Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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