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Titel: Strukturelle Stabilisierung der Tumorblutgefäße und ihre Auswirkung beim Tumorwachstum am Beispiel vom Rhabdomyosarkom der Ratte
Sprache: Deutsch
Autor*in: Sevinc, Sema Sandra
Schlagwörter: Angiogenese; Gefäßstabilisierung; Remodelling
Erscheinungsdatum: 2006
Tag der mündlichen Prüfung: 2007-02-23
Zusammenfassung: 
Tumorangiogenese beschreibt den Prozess der de novo Gefäßentstehung beim Tumorwachstum. Ohne Gefäßwachstum können Tumore eine Größe von wenigen Millimetern nicht überschreiten. Daher kommt es beim Tumorwachstum zu Gefäßveränderungen entsprechend der Tumorentität, der Wachstumsgeschwindigkeit und der Malignität. Wie die einzelnen Veränderungen strukturell aussehen und in welcher Relation dies zum Tumorwachstum steht und welche Faktoren hierbei eine Rolle spielen war bis zur Entstehung dieser Arbeit noch unzureichend bekannt. Zur genaueren Untersuchung der morphologischen Prozesse der Gefäßentstehung, -reifung und schließlich der –regression in verschiedenen Tumorwachstumsphasen wurde hier das Rhabdomyosarkommodell der Ratte genommen, welches im Institut für Strahlenbiologie und Biophysik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf in der Arbeitsgruppe von Herrn Professor Zywietz bereits etabliert war. Die entnommenen soliden Tumore wurden morphologisch mittels der Lichtmikroskopie, der Semidünnschnitte und der Elektronenmikroskopie, sowie der Immunhistochemie für Angiogenesefaktoren wie Angiopoietin-1 und -2 sowie deren Rezeptor Tie-2, für Adhäsionsmoleküle wie Integrin, für Basalmembranproteine wie Laminin und zur Darstellung peri-endothelialer Zellen für alpha-Smooth-Muscle-Actin, näher untersucht. Dabei zeigte sich, dass zur Beurteilung und Charakterisierung der unterschiedlichen strukturellen Gefäß-Wachstumsphasen eine zonale Einteilung des Tumors in vier verschiedene Tumorzonen (Tumorzentrum, Intermediärzone, Tumorrand und Tumorumgebung) sinnvoll war. Die Untersuchungen ergaben, dass es im Tumorzentrum zu einer Stabilisierung der Tumorgefäße kommt, indem die inter-endothelialen Kontaktzonen stabilisiert und peri-endotheliale Zellen in die Basalmembran der Gefäßwand mehr oder weniger regulär integriert werden. Dabei geht die Gefäß-Permeabilität zurück, kleinere und unreife Gefäße werden regressiv und folglich kommt es zu einer Abnahme der Gefäßdichte. Bei zu schnellem Tumorwachstum kommt es zu Tumorzellnekrosen im Tumorzentrum. In der Tumorumgebung des Rhabdomyosarkoms zeigt das Gefäßbett eine normale Hierarchie. Die Tumorrandzone weist vernetzte und strukturell instabile Blutgefäße auf. Im Gegensatz hierzu weist die Intermediärzone eine heterogene Organisation auf, bestehend aus teilweise stabilisierten und teils noch instabilen Blutgefäßen.
Zusammenfassend konnte mit dieser Arbeit erstmalig gezeigt werden, dass es auch beim Tumorwachstum zu einer partiellen Stabilisierung der Tumorgefäße kommt und dies offensichtlich mit einer Nekrose des Tumorgewebes einhergeht. Folglich könnte dieser Prozess im Rahmen der anti-angiogenetischen Tumortherapie von Bedeutung sein, indem durch therapeutische Beschleunigung der Gefäßwandstabilisierung der Tumor zum Aushungern gezwungen wird.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/1678
URN: urn:nbn:de:gbv:18-32481
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Ergün, Süleyman (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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