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Titel: Ergebnisqualität von weichteil- und skelettverändernden Eingriffen in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Sonstige Titel: Quality of results of orthognathic surgery in the maxillo facial surgery
Sprache: Deutsch
Autor*in: Otten, Stephan
Schlagwörter: Ergebnisqualität; Weichteilvorhersage; orthognathic prediction
GND-Schlagwörter: Dysgnathie
Fernröntgenseitenbild
PrognoseGND
Erscheinungsdatum: 2007
Tag der mündlichen Prüfung: 2008-05-23
Zusammenfassung: 
In einer retrospektiven Studie aus den Jahren 2000 bis 2004 wurden an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in Schwerin 157 Dysgnathie-Patienten nachuntersucht. Vorraussetzung zum Einschluss in die Untersuchung waren die kephalometrische Voruntersuchung, die Operationsplanung durch die Computersimulation mit dem Dento Facial Planner Plus (DFP), die postoperative röntgenologische Kontrolle und die Nachuntersuchung mindestens ein Jahr nach erfolgter Operation. Es wurden sämtliche Patienten angeschrieben und zu einer Nachuntersuchung einbestellt. Es erschienen 76 Patienten, was einem Rücklauf von 48% entspricht. Jeder Patient erhielt einen Fragebogen mit neun Fragen zur subjektiven Beurteilung der Planung, des Ablaufs und der Genauigkeit der Computersimulation. Dieser Bogen wurde anhand von visuellen Analogskalen von minus 5 bis plus 5 ausgewertet. Mit einem Median von + 4 zeigte sich eine hohe Zufriedenheit mit dem Ergebnis und auch subjektiv eine hohe Genauigkeit der Vorhersage mit einem Median von + 4. Die Planung mit Hilfe des Dento Facial Planners wurde mit einem Median von ebenfalls + 4 als positive und wichtige Entscheidungshilfe von den Patienten beurteilt.
Zur Nachuntersuchung wurden Fernröntgenseitenaufnahmen durchgeführt und im DFP digitalisiert und mit den Planungssimulationen und den digitalisieren postoperativen Kontrollen verglichen.
Die Patienten wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt, um eventuelle Differenzen bei verschiedenen Operationslokalisationen herauszuarbeiten.
Zusätzlich wurde die Gesamtgruppe hinsichtlich der Fixation differenziert. Zum einen erfolgte die Plattenosteosynthese bei 70 Patienten mit Titanminiplatten und bei 6 Patienten mit resorbierbaren Plattenmaterial. Hier zeigt sich im Vergleich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Fixationsarten.
Weitere Subgruppen wurden anhand der Operationslokalisation gebildet. Unterschieden wurden monomaxilläre Eingriffe im Ober- oder Unterkiefer und bimaxilläre Eingriffe mit und ohne zusätzliche Eingriffe, wie Genioplastiken oder Rhinoplastiken.
Schließlich wurden die Patienten in Gruppen nach Verlagerungsrichtung der Kiefer aufgeteilt.
Bei der Untersuchung zeigen sich in sämtlichen Gruppen die Abweichungen fast ausschließlich zwischen Planungsphase und erster postoperativer Kontrolle. In der statistischen Analyse zeigen sich signifikante Unterschiede fast nur hier. Die Langzeitstabilität ist bis auf einzelne Ausnahmen sehr hoch und zeigt unabhängig von behandeltem Kiefer oder Verlagerungsrichtung keine signifikanten Unterschiede zur ersten postoperativen Kontrolle. Unter Betrachtung der Operationslokalisationen zeigt sich ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis des Ober- und Unterkiefers mit wenigen signifikanten Abweichungen von der Planung, mit der Tendenz, dass die Planung der Oberkieferverlagerungen etwas präziser erscheint. Bei den Unterkieferoperationen zeigen sich Schwierigkeiten der Planung im Lippenbereich und Kinn sowie der Inklination des Unterkiefers bezogen auf die Schädelbasis. Die bimaxillären Planungen zeigen statistisch deutlich mehr Abweichungen von der Planung als die monomaxillären Eingriffe. Die Differenzen beziehen sich meistens auf die Strecken und Winkel des Unterkiefers. Die Prädiktion der Oberkieferverlagerungen zeigt sich in dieser Studie auch im bimaxillären Verbund als der präziser zu planende Eingriff.
In weiteren Gruppen werden die Verlagerungsrichtungen der einzelnen Kiefer betrachtet. Hier zeigt sich ebenfalls ein sehr stabiles Langzeitergebnis. Die Abweichung von der Planung im Oberkiefer finden sich am stärksten bei den vertikalen Veränderungen, z.B. den Impaktierungen, die vom Computer nur unzureichend umgesetzt werden.
Bei den Verlagerungen des Oberkiefers nach ventral zeigt sich eine schlechtere Vorhersagbarkeit als bei Verlagerungen nach dorsal. Im Unterkiefer gibt es hinsichtlich der Verlagerungsrichtung keine statistisch signifikanten Unterschiede.
Zusammenfassend zeigt sich mit dem Dento Facial Planner ein sehr stabiles und genaues Instrument der Operationsplanung. Trotz der z.T. signifikanten Unterschiede einzelner Werte ist zu berücksichtigen, dass die mittlere Ungenauigkeit der Planung bei 5% und die Langzeitstabilität bei 1,5% durchschnittlicher Abweichung liegt.
Der Vergleich der ersten postoperativen Kontrolle zur Abschlusskontrolle zeigt die Langzeitstabilität, welche in dieser Studie sehr hoch ist.
Derzeit sind 3-D-Simulationen in der Weiterentwicklung. Sofern diese Technik eine höhere Genauigkeit erreicht, gelingt möglicherweise eine erneute Steigerung der Ergebnisqualität.

The purpose of this study was to examine and compare the repuducibility and reliability of digitization and prediction of maxillo facial surgery using the dento facial planner. Moreover we examined the patients and compared the subjective results from the patients side with the objective Examination.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/2117
URN: urn:nbn:de:gbv:18-36826
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Bschorer, Reinhard (Prof. Dr. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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