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Titel: Maligne sekundäre Tumoren der Orbita
Sonstige Titel: Secondary Malignant Tumors of the Orbit
Sprache: Deutsch
Autor*in: Kuzmanova-Halkalieva, Denica
Schlagwörter: orbit; tumor; squamous cell carcinoma; basal cell carcinoma
GND-Schlagwörter: Augenhöhle
TumorGND
Plattenepithelcarcinom
Basaliom
Erscheinungsdatum: 2007
Tag der mündlichen Prüfung: 2009-02-27
Zusammenfassung: 
Im Zeitraum von Juli 1993 bis Juli 1998 wurden in der Nordwestdeutschen Kieferklinik 38 Patienten wegen eines Malignoms in der mittleren Gesichtsetage behandelt, bei denen eine histologisch gesicherte Tumorausdehnung in der Orbita bestand.
Sechsundsiebzig Prozent der Patienten war älter als 50 Jahre (Alter 8-90 Jahre). Die malignen sekundären Orbitatumoren hatten ihren Ursprung am häufigsten in der Gesichtshaut, den Nasennebenhöhlen (NNH) und dem Oberkiefer. Plattenepithelkarzinome (PEC) und Basaliome waren die häufigsten Tumorarten und machten 66% der Tumoren in der untersuchten Gruppe aus. Es überwogen PEC des Oberkiefers einschließlich der Kieferhöhle, PEC der Mundschleimhaut und Basaliome der Schläfe.
Schmerzen, Bulbusverlagerung, Visusverschlechterung, Augenmotilitätsstörungen und Diplopie traten selten als Frühsymptome auf. Der bei Orbitatumoren als Kardinalsymptom geltende einseitige Exophthalmus kam bei lediglich 17% der Patienten vor und wurde in zwei Dritteln dieser Fälle von einem Malignom der NNH verursacht. Im Vergleich dazu bildete eine Sehkraftminderung viermal häufiger den Grund einen Arzt aufzusuchen. Eine Schwellung im Gesichtsbereich war das häufigste Symptom.
In 63% der Fälle (24/38) erfolgte die Behandlung ausschließlich chirurgisch. In weiteren 26% (10/38) wurde die Tumorresektion mit Strahlen- oder Chemotherapie kombiniert. Palliative Maßnahmen erhielten 8% (3/38) der Patienten. In einem Fall wurde das Malignom nicht operiert sondern durch Strahlen- und Chemotherapie behandelt. Eine Augenexenteration or -enucleation wurde bei zehn Patienten durchgeführt, unter denen sechs mit einem PEC diagnostiziert waren. Bei vier weiteren Patienten musste das Auge während der postoperativen Beobachtungszeit entfernt werden. Eine Defektdeckung wurde bei etwa der Hälfte der operierten Patienten gleich im Anschluss der Tumorresektion und bei einem Fünftel von ihnen verzögert durchgeführt. Drei Patienten starben im ersten postoperativen Jahr an den Folgen des Malignoms.
Häufig werden die Gesichtsmalignome diagnostiziert, bevor sie die Augenhöhle erreichen. Die oft eher unspezifischen Symptome können das Erkennen der sekundären Orbitatumoren sowie die Bestimmung ihrer Lokalisation, Größe und Beziehung zu benachbarten Strukturen erschweren. Eine Verzögerung der Therapie, Fehlbehandlung oder Rezidive können eine Orbitabeteiligung sowie Destruktionen der Schädelbasis und der mittleren Schädelgrube zur Folge haben. Bei Schwellungen im Mittelgesicht und im Bereich der Schädelbasis sollte stets eine Orbitabeteiligung sicher ausgeschlossen werden. Das Management der sekundären Orbitamalignome erfordert ein individuelles, tumor- und patientenorientiertes Vorgehen, und setzt oft eine multidisziplinäre Zusammenarbeit der involvierten Spezialisten voraus.

The clinical, histopathological and radiological records were reviewed of all patients that were treated for a malignancy of the head with a histologically verified orbital involvement in the Department of Oral and Maxillofacial Surgery, University Medical Center Hamburg-Eppendorf.
From July 1993 to July 1998 thirty-eight cases with a malignant secondary orbital tumor were identified. Seventy-six percent of the patients were older than 50 years (age range 8-90 years). The secondary orbital malignancies originated predominantly in the facial skin, the paranasal sinus and the maxillary jaw. Squamous cell carcinoma (SCC) and basal cell carcinoma (BCC) were the major secondary invaders of the orbit and constituted 66% of the tumors in the examined group. The most frequent neoplasms were SCC of the maxilla and maxillary sinus, SCC of the oral mucosa and BCC of the temple skin.
Symptoms like pain, displacement of the eye, reduced visual acuity, diplopia and reduced ocular motility occurred rarely in the early stage of the disease. The unilateral proptosis considered as cardinal clinical manifestation of orbital tumors occurred in solely 17% of the patients and was caused in two-thirds of the cases by a malignancy of the paranasal sinuses. Vision impairment represented four times more often than globe protrusion the reason to seek medical advice. A palpable mass in the face area was the most frequent finding.
By 63% of the patients (24/38) the tumor was treated surgically. In 26% of the cases (10/38) an operation was combined with radiation therapy (RT) or chemotherapy (CT). Eight percent of the subjects (3/38) received palliative treatment. One patient had no surgical treatment but a combination of RT and CT. Bulbar exenteration or enucleation was performed by 10 patients; 6 of them had SCC. In another 4 cases the eye had to be removed during the follow-up period. A defect coverage and reconstruction was performed in half of the cases following the tumor resection while in one-fifth of the cases it was carried out delayed. Three patients died in the first postoperative year as a result of the malignant disease.
Our data suggested that frequently the malignancies were diagnosed before they encroached upon the orbit. However treatment delay, failure or recurrences can lead to an orbital involvement as well as to destruction of the skull basis or the middle cranial fossa. The often rather unspecific symptoms of the secondary orbital tumors can make it difficult to identify them as well as to define their localization, dimension and relation to adjacent structures. By patients presenting with a palpable mass of the face an orbital tumor has always to be ruled out. The management of the secondary orbital malignancies requires an individual, tumor- and patient-oriented, often multidisciplinary approach.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/2535
URN: urn:nbn:de:gbv:18-40988
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Gehrke, Gerd (Prof. Dr. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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