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Titel: Untersuchungen zum Einfluss von Morinda citrifolia L. Fruchtsaft auf den Infektions - und Entzündungsstatus einer Gingivitis/Parodontitis
Sonstige Titel: Studies on the effect of Morinda citrifolia L. fruit juice on the infection - and inflammatory status of gingivitis / periodontitis
Sprache: Deutsch
Autor*in: Glang, Jonas
Schlagwörter: Noni; Gingivitis; Parodontitis; Entzündung; Noni; gingivitis; parodontitis; inflammation
GND-Schlagwörter: Morinda citrifolia
Erscheinungsdatum: 2009
Tag der mündlichen Prüfung: 2009-11-09
Zusammenfassung: 
Die zentrale Fragestellung der Dissertation war, ob und inwieweit Nonisaft Einfluss auf
Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) bei betroffenen Patienten hat. Fast jeder Mensch leidet unter Gingivitis. Daraus ergibt sich der Bedarf nach effektiven, wenig belastenden
Behandlungsmethoden. Da Nonisaft einen generellen entzündungshemmenden Effekt
besitzt, der in zahlreichen Experimenten belegt werden konnte, sollte diese Studie
feststellen, welche Besserungen bei Patienten mit bestehender Gingivitis bzw. Parodontitis erzielt werden könnten. Als Grundlage für die Studie wurden elf Patienten für einen in vivo Versuch ausgewählt, die über die Dauer der Studie eine standardisierte Mundhygiene betrieben haben. In einem in vitro Versuch wurden bakteriologische Analysen durchgeführt auf Basis der den Patienten im in vivo Versuch entnommenen oralen Bakterien. In den in vitro Analysen konnte eine direkte Hemmung der Bakterien durch den im in vivo Versuch eingesetzten Nonisaft nicht gezeigt werden. Erst unter Einsatz eines Konzentrates, das sechsmal konzentrierter ist, als der normale Nonisaft, konnte eine Hemmung der Bakterien nachgewiesen werden. Für zusätzliche Aussagen diesbezüglich wären weitere Untersuchungen erforderlich. Das deckte sich auch mit den in vivo Versuchen, da sich auch hier eine bakterielle Reduktion zwischen der Anfangsuntersuchung und vier Wochen später bei der Abschlussuntersuchung nicht nachweisen ließ. Im in vivo Versuch zeigten sich allerdings erhebliche Verbesserungen der klinischen Situation der Patienten. Im Verglich mit der Kontrollgruppe waren die klinischen Ergebnisse der Nonigruppe bedeutsam besser. So gingen in der Nonigruppe die °4 Blutungen der Inter dentalpapillen (gemessen mittels WHO
Sonde und Papillen-Blutung Index-PBI) um 78,6 % zurück und die entzünduzngsfreien °0 Situationen nahmen um 72% zu. In der Kontrollgruppe stellte sich ebenfalls eine Besserung ein, auch wenn diese weniger deutlich war: Die °4 B lutungen gingen um 13,6 % zurück und die entzündungsfreie °0 Situation nahmen um 30 % zu . Im Vergleich beider Gruppen miteinander stellte sich heraus, dass sich die Werte (PBI) der Nonigruppe statistisch hochsignifikant (Konfidenzniveau alpha = 0,01) besser entwickelten als die der Kontrollgruppe. Auch eine bessere Heilungskinetik konnte bei den Patienten festgestellt werden, die insbesondere unter dem Einfluss des IL-1 Gen Polymorphismus stehen und damit eine höhere Entzündungsneigung haben. Bei diesen Patienten hat der Nonisaft stärker gewirkt als bei denen, die keinen Gen Polymorphismus hatten. Somit könnte man eine Downregulierung der Zytokine annehmen, die damit die Stärke der Entzündungsreaktion herabsetzen, und u.a. eine Reepithelialisierung des Gewebes, und damit eine bessere klinische Situation möglich machen könnte. Die Tatsache, dass die Entzündung und nicht die bakterielle Ursache beeinflusst wurde, zeigt sich anhand der Ergebnisse der eineiigen Zwillinge. Beide hatten eine etwa gleich starke Gingivitis - allerdings nicht Plaque-induziert, sondern anderer Genese – wobei die Reduktion des entzündlichen Geschehens bei derjenigen, die in der Nonigruppe war, weit deutlicher war. Im unmittelbaren Vergleich zwischen der Nonigruppe und der Kontrollgrupe bedeutet dies, dass die Therapie mit guter Mundhygiene und Nonisaft eine vielversprechendere Therapie der Gingivitis darstellt als eine gute Mundhygiene allein. Der Einsatz von weiteren Medikamenten zur Entzündungshemmung wie NSAR oder die Darreichung von Low Dose Doxycyclinen zur Herabsetzung der MMP Aktivität oder die Einnahme von Bisphosphonaten zur Beeinflussung der Osteoklastenaktivität kann im Zusammenhang mit schweren Parodontitiden neu überdacht werden. Nicht zuletzt wegen der teils schwerwiegenden Nebenwirkungen, die die eben genannten Medikamente verursachen können, könnte der Nonisaft eine geeignete Unterstützung zu den klassischen Therapien darstellen. Es bleibt damit festzuhalten, dass die Patienten der Studie unter Verabreichung von Nonisaft eine weit bessere Heilung der Gingivitis erfuhren als die Patienten ohne Nonisaft.

The central question of the thesis was, whether and to what extent Noni juice would influence the gingival inflammation (gingivitis) with patients concerned. Almost everyone suffers from gingivitis. This is why effective and less burdensome treatment is needed. Since Noni juice possesses a general anti-inflammatory effect, which is proven in numerous experiments, this study should determine which improvements in patients with existing gingivitis or periodontal disease could be achieved. As a basis for the study, eleven patients for an in vivo experiment were selected. Through the duration of the study a standardized oral hygiene was operated.
Bacteriological analyses were carried out in an in vitro experiment based on the taken oral bacteria of the patients in the in vivo experiment. In the in vitro analysis, a direct inhibition of bacteria through Nonijuice in mouthflora could not be shown. Only under employment of a concentrate, which is 6 times more concentrated as the normal Noni juice, an inhibition of the bacteria was proven. This would require further investigation for additional comments on this subject. This also coincides with the in vivo experiments, since a bacterial reduction between the initial investigation, and four weeks later at the final examination, was not demonstrated.
The in vivo experiment showed, however, significant improvements in the clinical situation of patients. Comparing the results of the Noni group with the results of the control group, the clinical results of the Noni group were significantly better. Thus, the bleeding °4 in the Noni group (using the WHO probe and bleeding index PBI) were reduced by 78.6% and the inflammation-free ° 0 situations increased by 72%. In the control group an improvement was measurable also, even if this was less clear: the ° 4 bleeding decreased by 13.6% and the inflammation-free ° 0 situation decreased by 30%. C omparing both groups, regarding the PBI Values, it turned out, that the Noni group developed better than the control group. This was evaluated on a statistically highly significance level (confidence level alpha = 0.01). Also better healing kinetics could be determined with the patients, who stand - in particular- under the influence of the IL-1 gene polymorphism so they have a higher inflammation inclination.
The effect of Noni juice on patients with a gene Polymorphism was stronger than on patients with no polymorphism. Thus, one could assume a down regulation of cytokines which would reduce the strength of the inflammatory response. Beyond, this effect leads to a better healing of the tissue, thus to a better clinical situation. The fact that the inflammation and not the quantity or quality of the bacterial influence was altered is once more proven by the results of the identical twins. Both had a roughly equal gingivitis - not plaque-induced gingivitis, but other etiology - the reduction of inflammatory events of the twin in the Noni group, was far clearer. In direct comparison between the Noni group and Control Group, this means that the therapy with good oral hygiene and Noni juice is a promising treatment of gingivitis compared to a good oral hygiene alone. The use of other drugs to inhibit inflammation, such as NSAID or the administration of Low Dose Doxycycline for the reduction of MMP activity or the use of bisphosphonates to influence the activity of the osteoclasts may be rethought in context with peridontal diseases. Not least because of serious side effects, the above mentioned drugs can cause, Noni juice could be an appropriate support to traditional therapies represent. Under the administration of Noni juice it is thus noted that the patients had a far better healing of gingivitis than patients without Noni juice.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/2816
URN: urn:nbn:de:gbv:18-43771
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Westendorf, Johannes (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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