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Titel: Untergewicht und PEG-Sonden bei älteren Menschen zum Zeitpunkt des Todes
Sprache: Deutsch
Autor*in: Dickreiter, Gundula Maria
GND-Schlagwörter: Untergewicht
Mangelernährung
Body-Mass-Index
Perkutane Gastrostomie
Krematorium
Leichenschau
Todesbescheinigung
Heim
Pflegeheim
Erscheinungsdatum: 2009
Tag der mündlichen Prüfung: 2009-12-10
Zusammenfassung: 
Es wurden in einer prospektiven Studie 8518 Verstorbene untersucht, die zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 2008 im Krematorium Öjendorf in Hamburg der zweiten Leichenschau durch einen Rechtsmediziner unterzogen wurden. Die erhobenen Daten wurden im Zusammenhang mit den dazugehörigen Todesbescheinigungen ausgewertet.
Der prozentuale Anteil der Untergewichtigen (BMI<20kg/m²) an der Gesamtzahl betrug 22,1% (1876 Fälle). Frauen waren zu 28,2% und Männer zu 13,8% von Untergewicht betroffen (p<0,0001). Mit steigendem Alter nahm sowohl der Anteil der Untergewichtigen als auch der Anteil der Heimbewohner immer mehr zu. Mit 33,8% war unter den im Heim Verstorbenen der Anteil der Untergewichtigen (BMI<20) am größten, gefolgt von 27,5% im Hospiz, 23,4% privat und 12,2% im Krankenhaus. Dieser Unterscheid war zwischen Heim und privat sowie Heim und Krankenhaus hochsignifikant, zwischen Heim und Hospiz nur signifikant.
Von allen Verstorbenen waren 6,6% (560) mit einer PEG-Sonde versorgt. Zwischen den Geschlechtern gab es diesbezüglich keinen relevanten Unterschied, mit dem Alter wurden PEG-Sonden jedoch immer seltener, und es gab signifikant weniger Untergewichtige mit PEG als Normal- und Übergewichtige. Die PEG-Rate ist in Heimen (8,9%) höher als im Krankenhaus (5,8%), privat (5,2%, jeweils p<0,0001) und im Hospiz (5,8%, p=0,0489).
Der Zustand der PEG-Eintrittsstelle wurde in 70,5% als reizlos, in 27,2% als gerötet/schmierig und in 2,3% als entzündet/blutig beschrieben. Hochaltrige mit über 90 Jahren hatten häufiger eine nicht reizlose PEG (p=0,047) als jüngere Senioren, es ergab sich jedoch kein Unterschied für Geschlecht und Wohn- bzw. Sterbeort.
Bei den Untergewichtige fanden sich hochsignifikant mehr Schmerzpflaster, Dekubitalulcera und Kontrakturen (jeweils p<0,0001); Amputationen zeigten keinen Zusammenhang mit dem BMI.
Zusätzlich fand eine Auswertung für folgende Parameter statt: BMI nach der WHO und nach dem MNA, Vorerkrankungen und mögliche PEG-Indikationen.
Aufgrund des Literaturvergleichs und der kritischen Diskussion der Ergebnisse lässt sich erstens für zukünftige Erhebungen des Ernährungszustandes bzw. des BMI festhalten, dass eine sehr genaue Darstellung des Kollektives zur Herstellung der Vergleichbarkeit notwendig ist, incl. Anteil schwerst beeinträchtiger Patienten bzw. Nahrungsverweigerung. Zweitens stellte sich die Frage nach dem PEG-Zustand unter Senioren, die sich noch nicht in der Sterbephase befinden, und nach Indikationen und Beweggründen bei PEG-Anlage.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/2883
URN: urn:nbn:de:gbv:18-44506
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Püschel, Klaus (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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