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Titel: Überprüfung der Umsetzung und der Wirksamkeit eines innovativen Behandlungskonzepts für Patienten mit Schizophrenie (BES)
Sprache: Deutsch
Autor*in: Barghaan, Dina
Schlagwörter: Versorgungsforschung; Integrierte Versorgung; Selbstrating
GND-Schlagwörter: SchizophrenieGND
EvaluationGND
Psychiatrische VersorgungGND
Erscheinungsdatum: 2010
Tag der mündlichen Prüfung: 2009-11-24
Zusammenfassung: 
Angesichts der in Deutschland bestehenden fragmentierten psychiatrischen/psychotherapeutischen Versorgungsstrukturen nehmen zunehmend integrierte, an den individuellen Behandlungsbedarf des Patienten angepasste Versorgungsmodelle an Bedeutung zu. Ein zentrales Ziel ist dabei die Vernetzung von stationären und teilstationären Behandlungsangeboten mit ambulanten und komplementären Vor- und Nachsorgemaßnahmen, um Schnittstellen in der Versorgung zu reduzieren und die Behandlungsqualität zu verbessern. Für die Diagnose Schizophrenie besteht hierfür, aufgrund ihrer häufigen Verbreitung im psychiatrischen Versorgungssektor, der besonderen Schwere der Erkrankung, ihres oft phasenhaften Verlaufs mit häufig drohender Chronifizierung und der damit verbundenen erheblichen psychosozialen Beeinträchtigungen ein besonderer Bedarf. Die Behandlungseinheit Schizophrenie (BES) in der Hamburger Asklepios Klinik Nord wurde als innovative Behandlungseinheit für Patienten mit Schizophrenie nach dem Modell der integrierten Behandlung konzipiert, d.h. Patienten können je nach Behandlungsbedarf innerhalb der Einheit zwischen stationärem, teilstationärem und ambulantem Behandlungssetting wechseln. Weitere innovative Konzeptelemente betreffen unter anderem Maßnahmen zur Verbesserung der Behandlungskontinuität, eine enge Einbeziehung von externen Behandlern und Angehörigen in die Behandlung sowie ein hohes Ausmaß an Patientenorientierung und -beteiligung. Eingebettet in eine externe Evaluation der BES im Rahmen von Qualitätssicherungsmaßnahmen der Asklepios Klinik Nord sollte in der vorliegenden quasi-experimentellen Studie zum einen die Umsetzung des BES-Konzepts und zum anderen die Effektivität der BES-Behandlung, d.h. das Behandlungsergebnis im Vergleich zur Regelversorgung überprüft werden. Hierfür wurde eine konsekutive Stichprobe von 79 Patienten der BES sowie 40 Patienten einer Vergleichsstation derselben Klinik in einer prospektive Mehrzeitpunktbefragung bei Aufnahme (t0) und bei Entlassung (t1) schriftlich befragt. Als primäres Outcome wurde die Veränderung der schizophrenen Symptomatik (ESI) untersucht. Sekundäre Zielvariablen waren die depressive Symptomatik (PHQ-D), die funktionale Gesundheit / Lebensqualität (SF-12), die Medikamentencompliance (MARS), die Selbstfürsorge (HSF) sowie die Lebenszufriedenheit (FLZ). Die Überprüfung der Umsetzung des BES-Konzepts erfolgte anhand subjektiver Einschätzungen der Patienten bei Entlassung. Die Ergebnisse zur Effektivität der BES-Behandlung zeigten in fast allen untersuchten Outcomebereichen ein positives Behandlungsergebnis der BES-Patienten mit kleinen bis mittleren Effektstärken. Eine Überlegenheit der BES-Behandlung gegenüber der Regelversorgung auf der Vergleichsstation konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Die Ergebnisse zur Überprüfung der Umsetzung des BES-Konzepts weisen zudem auf eine ungenügende Implementierung hin. Nachfolgende Outcomeuntersuchungen sollten nach einer eingehenden Überprüfung der Implementierung, eines möglicherweise weniger umfangreichen und daher innerhalb der Klinikstrukturen besser umsetzbaren Konzepts, neben dem kurzfristigen auch das mittel- und langfristige Outcome sowie die ökonomische Effizienz der BES-Behandlung berücksichtigen, um Empfehlungen zu einer möglichen Übernahme des BES-Konzepts in die Routineversorgung von schizophrenen Patienten aussprechen zu können.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/3634
URN: urn:nbn:de:gbv:18-45308
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Koch-Gromus, Uwe (Prof. Dr. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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