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Titel: Retrospektive Untersuchung der Antikoagulantienpraktiken bei mikrochirurgisch anastomosierten Transplantaten
Sonstige Titel: Retrospective investigation of the anticoagulationpractices with microsurgically anastomotic grafts
Sprache: Deutsch
Autor*in: Afridi, Idres
Schlagwörter: Mikrochirurgie; Antikoagulantien; Anastomosen; Mikrochirurgische Lappen; microsurgery; anastomotic grafts; anticoagulation in microsurgery
Erscheinungsdatum: 2009
Tag der mündlichen Prüfung: 2009-11-26
Zusammenfassung: 
Das Ziel dieser Studie lag darin, die Antikoagulantienpraktiken während der Transplantation mikrochirurgisch anastomosierter Transplantate, hinsichtlich postoperativ gefäßbedingter Komplikationen, zu vergleichen und mögliche Auswirkungen bezüglich bestimmter Komplikationen zu untersuchen.
Bei den 196 Patienten, die in der Universitätsklinik- Hamburg- Eppendorf (UKE) behandelt wurden, sind insgesamt 220 mikrochirurgisch anastomosierte Transplantate, zur Rekonstruktion der Weichteil- und Knochendefekte, angewendet worden. Der Hauptgrund der Rekonstruktion lag mit 87,7% in einer tumorbedingten Defektresektion, gefolgt von Frakturen und Traumata mit 6,4% sowie einer kleinen Gruppe mit 5,9%, die durch andere Ursachen gekennzeichnet war. Es sind insgesamt in 21 Fällen postoperative gefäßbedingte Komplikationen mit operativer Revision eingetreten. Dies entspricht einer Komplikationsrate von etwa 9,5%. In 18 Fällen hat die Revision zu einer Genesung der Transplantate geführt. Die Überlebensrate nach Revision betrug demnach etwa 85%. In 3 Fällen ist es zu einem totalen und in einem Fall zu einem partiellen Transplantatverlust gekommen. Es resultierte eine Transplantatüberlebensrate von 98,2%.
Insgesamt herrschten in unserer Klinik 5 unterschiedliche Antikoagulantienpraktiken. Aufgrund der Ergebnisse in den 5 Gruppen, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass eine kombinierte Anwendung von niedermolekularem und unfraktioniertem Heparin sowohl hinsichtlich der Thromboseprophylaxe als auch der Transplantatverlustrate eine gute Antikoagulantienpraktik darstellt. Die Gruppe 4 scheint aufgrund seiner insgesamt niedrigen Komplikationsrate, der relativ schwachen Relevanz der Komplikationen (niedrige Nachblutungs- wie auch Thromboserate) und einer entsprechend geringeren Transplantatverlustrate, die Antikoagulantienpraktik der Wahl zu sein. Da allerdings die Zahl der Komplikationen insgesamt niedrig und die Gruppen ungleich groß waren, weist der statistische Test nicht auf eine Ungleichverteilung hin ( 2 =4.20, p= 0.379).
Unter den myokutanen Transplantaten wies der M. Radialis- Lappen und unter den ossären bzw. osteomuskulären Transplantaten das Fibulatransplantat die geringste Komplikationsrate auf. Die Unterschiede der Komplikationsraten nach verwendeten Transplantaten (Abb. 39) sind ebenfalls aufgrund der ungleich verteilten Gruppen nicht signifikant ( 2 =8.47, p= 0.205).
Der Vergleich der Komplikationshäufigkeit mit der Anzahl der Fälle in denen prädisponierende Faktoren, wie beispielsweise Allgemeinerkrankungen, regelmäßiger Nikotinkosum oder präoperative Radiotherapie, vorlagen, zeigt bei unseren Patienten keine signifikante Erhöhung der Komplikationsrate. Dies bestätigt, dass trotz vorhandener Risikofaktoren, im Falle einer guten Planung, effizienter chirurgischer Arbeit sowie passender Antikoagulantienpraktiken, eine mikrochirurgische Lappentransplantation mit hohem Erfolg möglich ist.
Das Ergebnis einer Transplantatüberlebensrate von 98,2% bestätigt ebenfalls die Ansicht der herrschenden Literatur bezüglich des hohen Erfolges der mikrochirurgischen Lappentransplantation.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/2965
URN: urn:nbn:de:gbv:18-45498
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Schmelzle, Rainer (Prof. Dr. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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