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Titel: Molekulargenetik des schweren Von Willebrand Syndroms Typ 3
Sonstige Titel: Molecular genetics of severe Von Willebrand Disease Type 3
Sprache: Deutsch
Autor*in: Harbeck-Seu, Anja
GND-Schlagwörter: Willebrand-Jürgens-Syndrom
Erscheinungsdatum: 2010
Tag der mündlichen Prüfung: 2010-06-29
Zusammenfassung: 
Das Von Willebrand Syndrom (VWS) Typ 3 wird autosomal-rezessiv vererbt und ist die schwerste und seltenste Form des VWS. Charakteristisch ist seine phänotypische Homogenität im Gegensatz zu seiner genotypischen Heterogenität.
Die vorliegende Arbeit wurde im Hinblick auf folgende Fragen durchgeführt:
1)Lokalisierung typischer VWS Typ 3 Mutationen? 2)Spektrum der VWS Typ 3 Mutationen in Deutschland? 3)Häufung spezifischer VWS Typ 3 Mutationen?
Abschließend erfolgte, basierend auf den Ergebnissen, die Ableitung einer Screeningstrategie. Von 23 Indexpatienten wurde das Von Willebrand Faktor(VWF)-Gen molekularbioglogisch via Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR), Sequenzierung und z.T. Klonierung untersucht. Die identifizierten Mutationen wurden mit einer zweiten unabhängigen Methode bestätigt. Missensemutationen wurden durch rekombinante in-vitro-Expressionsstudien analysiert (nicht Bestandteil dieser Arbeit), um funktionelle Defekte aufzudecken. Von 23 Indexpatienten konnten 17 komplett aufgeklärt werden, durch Nachweis homozygoter Mutationen oder compound Heterozygotie. Bei fünf Patienten konnte jeweils nur eine Sequenzvariante bzw. bei einer Patientin keine Sequenzvariante lokalisiert werden; eine Gendosisanalyse und/oder eine Re-Evaluation der Diagnose müsste durchgeführt werden. Von 26 unterschiedlichen Mutationen, führen 17 direkt zu einem Nullallel und neun vermutlich zu posttranslationalen Biosynthesestörungen. Die Mutationen verteilen sich über das gesamte VWF-Gen. Eine Häufung spezifischer VWS Typ 3 Mutationen in einem bestimmten Abschnitt des VWF-Genes konnte bis auf eine Ausnahme nicht erkannt werden. Die Mutation c.2435delC kommt mit einer Allelfrequenz von 19,6% vor. Haplotypanalysen haben gezeigt, dass diese Mutation wahrscheinlich auf einen gemeinsamen genetischen Ursprung, aus den Ostsee-Anrainerstaaten, zurückzuführen ist. Auf Basis der Ergebnisse, wäre es empfehlenswert, erst auf c.2435delC zu screenen. Bei negativem Befund bzw. Heterozygotie wäre eine Komplettsequenzierung unumgänglich. Ohne Nachweis einer compound Heterozygotie würde sich eine Gendosismessung anschließen. Die molekulargenetische Untersuchung des schweren VWS Typ 3 ist indiziert, auf deren Basis eine Identifikation asymptomatischer Träger und anschließend eine genetische Beratung ermöglicht werden.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/3702
URN: urn:nbn:de:gbv:18-46813
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Schneppenheim, Reinhard (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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