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Titel: Explikation in deutsch-arabischer Übersetzung am Beispiel von Imagedarstellungen
Sonstige Titel: Explication in German-Arabic Translation using the example of self-presention in advertisements
Sprache: Deutsch
Autor*in: Harfmann, Martin
Schlagwörter: Explikation; Übersetzung; Übersetzungsanalyse; deutsch-arabisch; Imagedarstellung; translation; translation assessment; German-Arabic; explication; advertisement
Erscheinungsdatum: 2010
Tag der mündlichen Prüfung: 2009-11-19
Zusammenfassung: 
Explikation in der deutsch-arabischen Übersetzung am Beispiel von Imagedarstellungen

Abstract
Bei der vorliegenden linguistischen Untersuchung geht es um die deutsch-arabische Übersetzung anhand von Werbetexten. Für diese Studie wurde ein Korpus von 15 deutschen Imagedarstellungen und ihren arabischen Übersetzungen herangezogen. Imagedarstellungen haben einen werblichen Charakter, sind durch Äußerungen des Eigenlobs geprägt und lassen sich durch die Leitfrage „Wie sehen wir uns und wie wollen wir gesehen werden?“ kennzeichnen (Ebert, 1997).
Die vergleichende sprachliche Analyse von deutschen Originaltexten und ihren arabischen Übersetzungen ermöglicht Aussagen über Tendenzen der Übersetzungsbeziehung zwischen diesen Sprachen im Bereich der Werbung. So bestätigt die Studie, dass bei der Anfertigung der Übersetzungen arabische Schreibkonventionen tendenziell berücksichtigt wurden. Im Speziellen hat die Studie ergeben, dass die arabischen Zieltexte sich durch ein höheres Maß an Granulariät auszeichnen als die deutschen Ausgangstexte und Sachverhalte in den Übersetzungen detaillierter beschrieben werden als in den Originalen. Auch konnte nachgewiesen werden, dass die Angabe zusätzlicher Informationen in den Zieltexten dazu dient, ein positiveres Bild von den Leistungen der jeweils werbenden Institution zu entwerfen. Schließlich hat die Untersuchung ergeben, dass die jeweils werbende Institution in den Zieltexten häufiger eine aktivere Rolle im Diskurs einnimmt und öfter als Handelnder präsentiert wird als dies in den Ausgangstexten der Fall ist.
Das Übersetzungsbewertungsmodell von House (1997a) dient als methodologischer Rahmen für die Studie. Anpassungen des Analysemodells an die Erfordernisse für die vorliegende Studie werden vorgenommen. Es wird auf die Relevanz von Stocks (2005) Studie zur Arabischen Stilistik für die vorliegende Untersuchung eingegangen. Die von Stock (2005) ermittelten stilistischen Eigenheiten arabischer Werbetexte wurden mit den Charakteristika der arabischen Zieltexte im Korpus verglichen. Die vorliegende Studie zeigt, dass das von Stock (2005) herausgearbeitete Stilmittel der Präzision ebenfalls in den arabischen Zieltexten nachzuweisen ist.
Ausführlich wird auf das Konzept Explikation in der Übersetzungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Studien von Hansen-Schirra et al. (2007) und House (2004b) eingegangen. Explikation heißt in der vorliegenden Untersuchung, dass in einer Äußerung genau zum Ausdruck gebracht wird, was gemeint ist (House, 2004b). Explikation ermöglicht das Verstehen einer Äußerung ohne Zuhilfenahme des Kontextes (ebd.). House (2004b) folgend wird zwischen optionaler und obligatorischer Explikation unterschieden. Explizitheit, die aus syntaktischen und semantischen Strukturen der in den Übersetzungsprozess involvierten Sprachen resultiert, ist demnach obligatorisch und wird als Voraussetzung dafür betrachtet, dass eine bestimmte Äußerung im Zieltext grammatisch ist. Optionale Explizitheit resultiert aus verdecktem Übersetzen, das in der Regel eine Anpassung an den sprachlich-kulturellen Kontext der Zielkultur voraussetzt. Ein kultureller Filter wird verwendet, um den Zieltext an ein lokales Genre anzugleichen.
Das Thema Explikation in deutsch-arabischer Übersetzung wird anhand zahlreicher Übersetzungsbeispiele aus dem Korpus diskutiert. Beispiele von Explikation werden erklärt und verschiedene Kategorien von Explikation in den Zieltexten aufgestellt. Grundsätzlich konnte durch die vorliegende Untersuchung ein höheres Maß an Explikation in den Zieltexten bestätigt werden. Die Studie hat ergeben, dass obligatorische Explizitheit weitaus seltener auftaucht als optionale Explizitheit. Aufgrund der zahlreichen Fälle von optionaler Explikation kann vorausgesetzt werden, dass die Zieltexte im Korpus tendenziell an zielsprachliche Erwartungsnormen angeglichen wurden.
Auch Beispielen für geringere Explikation in den Zieltexten wird Rechnung getragen. Die Rolle des Verbalstils für die Herstellung von Explizitheit wird erörtert. So hat die Studie zutage gefördert, dass in annähernd 50% der Fälle, bei denen Explikation zur Erreichung von Präzision in der Übersetzung zu beobachten ist, auf einen Verbalstil zurückgegriffen wurde.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/3727
URN: urn:nbn:de:gbv:18-47296
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: House, Juliane (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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