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Titel: Intratracheale Surfactantapplikation ohne Intubation bei Risiko-Frühgeborenen: Ergebnisse aus dem Perinatalzentrum Altona - Eine vergleichende Analyse
Sonstige Titel: Surfactant treatment of VLBW infants without intubation: Results from the Center of Perinatology in Hamburg-Altona - A comparison
Sprache: Deutsch
Autor*in: Prescher, Judith
Schlagwörter: Atemnotsyndrom; Magensonde; Spontanatmung; VLBW-Frühgeborenes; Risikofrühgeborenes; RDS; Surfactant; PEEP; spontanous breathing; endotracheal gastric tube
GND-Schlagwörter: Frühgeborenes
Grenzflächenaktiver Stoff
Surfactant-Faktor
Membransyndrom des Früh- und Neugeborenen
Surfactant-Proteine
Endotracheale Int
Erscheinungsdatum: 2010
Tag der mündlichen Prüfung: 2010-11-02
Zusammenfassung: 
Die ersten Minuten des Lebens und die in diesem empfindlichen Fenster getroffenen Maßnahmen sind von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung eines Kindes. Minimaler Gebrauch von Sauerstoff und Beatmung im Rahmen der Erstversorgung, die frühe Anwendung von nCPAP und - wenn nötig - eine frühe Surfactant-Behandlung gelten als Schlüsselfaktoren in der Vermeidung von pulmonalen Schädigungen (Verder et al. 2009). Die Verabreichung des in der ANS-Behandlung essentiellen Surfactants war bislang aber unabdingbar mit einer Intubation und einer zumindest kurzfristigen Beatmung verbunden.
Durch die in Skandinavien entwickelte INSURE-Technik ist es inzwischen möglich, dass auch Frühgeborene niedrigsten Gestationsalters sofort nach der Behandlung mit Surfactant extubiert werden können und ohne nachfolgenden Beatmungsbedarf bleiben (Tooley und Dyke 2003, Verder et al. 1999).
Diese Arbeit zeigt, dass es möglich ist, ganz auf Intubation und Beatmung zu verzichten, ohne dass man den Kindern die kausale Therapie des ANS mit Surfactant vorenthalten muss. Mit Hilfe einer neuen Prozedur kann man VLBW-Frühgeborene primär mit CPAP versorgen und ihnen ohne assistierte Beatmung Surfactant über eine endotracheale Magensonde verabreichen (Kribs et al. 2007). Durch die intratracheale Gabe von Surfactant an spontan atmende Frühgeborene lassen sich die Intubationsrate und die Beatmungsrate während der ersten drei Lebenstage senken, ohne dass es zu einer Erhöhung der Pneumothorax-Rate kommt oder vermehrt Lungenblutungen auftreten und ohne dass adverse Effekte auf Morbiditäten wie der ICH oder auf operativ zu behandelnde Krankheiten wie PDA, PVL oder ROP beobachtet werden.
Als Nebenergebnis verringert sich die Anwendungsdauer einer Atemhilfe. Die Datenerhebung im Sinne einer retrospektiven Kohortenstudie lässt jedoch eine abschließende Bewertung auf die bessere oder schlechtere Methode nicht zu. Patienten, bei denen eine Intubation und die maschinelle Beatmung primär nicht vermeidbar sind, verdienen ebenso wie die Gruppe der CPAP-Versager besondere Aufmerksamkeit.
Das neue Verfahren - situativ angewandt nach klinischer Expertise - hat die Behandlungsmöglichkeiten von 2005 auf 2006 erweitert. Seit der Einführung beobachten wir im Jahresvergleich veränderte Morbiditäten ohne eine Verschlechterung der Mortalität.
Welche Zielgruppe am meisten von der Anwendung dieser neuen therapeutischen Option profitiert und ob auch Gestationsalter an der Grenze zur Lebensfähigkeit damit optimiert behandelt werden können, werden in Kürze die Ergebnisse von prospektiv angelegten Untersuchungen zeigen.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/3866
URN: urn:nbn:de:gbv:18-49088
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Riedel, Frank (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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