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Titel: Outcome von Kindern nach kontinuierlicher venovenöser Hämofiltration (CVVH)
Sonstige Titel: Outcome of choldren receiving continuous venovenous hemofiltration (CVVH)
Sprache: Deutsch
Autor*in: Villiez, Martin von
Erscheinungsdatum: 2011
Tag der mündlichen Prüfung: 2012-01-16
Zusammenfassung: 
Trotz zahlreicher Studien zur CVVH bei Kindern fehlt es bisher an verlässlichen Parametern oder Scores zur Beurteilung des Outcome. In der vorliegenden Studie wurden die zugrunde liegenden Diagnosen und Verläufe bei Kindern, die von 1992 bis 2008 in der Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin des UKEs mit der CVVH behandelt wurden, analysiert. Außerdem wurde die Aussagekraft des PRISM Scores als ein Quantifizierungsversuch des Schweregrades einer Krankheit anhand physiologischer Parameter überprüft, sowie die erhobenen Daten nach der
Möglichkeit neuer Berechnungssysteme ausgewertet.
In einem Zeitraum von 16 Jahren wurden 106 pädiatrische Patienten mit verschiedenen Krankheitsbildern mit Hilfe der CVVH behandelt. Das Alter der 106 Patienten lag im Mittel bei 6,7 ± 5,7; 5,6 (0,1- 20,3) Jahren. Die mittlere Behandlungsdauer lag bei 7,2 ± 7,0; 4 (1- 31) Tagen. Die Mortalität lag bei 30%. Die Daten von 58 Patienten wurden eingehend analysiert und ausgewertet. Bei diesen für die Prognosestudie ausgewählten Patienten lag das Durchschnittsalter bei 6,5 ± 5,7; 4,9 (0,1- 18,7) Jahren, die Behandlungsdauer bei 6,7 ± 6,8; 4 (1-30) Tagen. Der PRISM Score lag bei 14,7 ± 7,5, die mit dem PRISM Score berechnete Mortalität lag bei 18,1 ± 20,9%. Die tatsächliche Mortalität lag bei 29,3%.
Das Alter der untersuchten Patienten war ein signifikanter Faktor für das Outcome. So zeigte sich, dass ein höheres Alter mit einem höheren Risiko zu versterben assoziiert war (OR 1,29; 95% KI 1,06-1,57; p= <0,012)
Bei der Berechnung des PRISM Scores zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen der überlebenden (13 ± 7) und verstorbenen (18 ± 7) Patienten (OR 1,25; 95% KI 1,07-1,55; p= <0,009). Die größte Gruppe der 58 Patienten hatte einen PRISM Score zwischen 9 und
19 (41%). Die OR von 6,56 bei der Gruppe mit einem Wert zwischen 19 und 29 belegt, dass der PRISM Score ein geeignetes Werkzeug zur Berechnung der Mortalität eines Kollektivs ist (95% KI 1,1- 39,3; p= 0,039).
Nach Einteilung in Diagnosegruppen ergab sich, dass die größte Gruppe der Patienten an einer Stoffwechselerkrankung litt (31%). In dieser Gruppe lag die Mortalität bei 33%. Die kardiologischen Patienten zeigten im Gruppenvergleich die höchste Mortalität (56%), während diese bei der Gruppe der HUS-Patienten am niedrigsten war (0%). 57
Ein weiterer signifikanter Unterschied bezüglich des Outcomes war die Behandlung der Patienten mit Katecholaminen. Bei denjenigen Patienten, die mit 2 Katecholaminen behandelt wurden, lag die OR bei 9,17 (95% KI 1,41- 59,58; p= 0,020). Im Vergleich dazu lag die OR der Patienten, die mit 3 oder mehr Katecholaminen behandelt wurden, bei 18,33 (95% KI 2,39-
140,39; p= 0,005). Nach Berechnungen anhand eines modifizierten Leberfunktions-Scores konnte die Wichtigkeit des erhöhten Bilirubin-Wertes belegt werden. So hatten 6% der 58 Patienten erhöhte PT- oder PTT-Werte, jedoch 31% einen isoliert erhöhten Bilirubin-Wert (OR 1,8; 95% KI 0,067- 47,1; p=0,055). Berechnungen mithilfe eines modifizierten Nierenfunktions-
Scores erbrachten das Ergebnis, dass die Erhöhung der beiden untersuchten Werte (Harnstoff und Kreatinin) mit einem größeren, jedoch nicht signifikanten, Risiko zu versterben einhergeht (p= 0,613).
Zusammenfassend ist die CVVH bei Kindern aller Altersklassen ein sicheres und häufig angewandtes Behandlungsverfahren. Wir konnten in dieser Studie belegen, dass ein höherer PRISM-Wert ein schlechteres Outcome bedingt. Der PRISM Score eignet sich unseren Ergebnissen zufolge jedoch nicht zur Prognose des individuellen Outcomes, sondern nur für das
Kollektiv. Außerdem war ein höheres Alter bei CVVH-Beginn, sowie erhöhte Leberfunktions- Werte, speziell das Bilirubin, mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Auch die Erhöhung der renalen Retentionsparameter, sowie die Anzahl verabreichter Katecholamine beeinflussten das
Outcome. Somit müssen in der Zukunft weitere bessere Prognose-Scores zur Berechnung der individuellen Mortalität entwickelt werden.

Despite numerous studies on CVVH in children there is a lack of reliable parameters or scores to assess the outcome. In the present study we analyzed the data of the treated children, ranging from 1992 to 2008, in the clinic for children´s and adolescent medicine of the UKE. It was also the aim to check the validity of the PRISM score in attempt to develope a new reliable score for CVVH-Patients.
In a period of 16 years 106 pediatric patients with various
diseases were treated with the help of CVVH. The age of the 106 patients was on average 6.7 ± 5.7, 5.6 (0.1 - 20.3) years. The mean treatment duration was 7.2 ± 7.0, 4 (1 - 31) days. The mortality rate was 30%.
The data of 58 patients were further more analyzed and evaluated. The average age was 6.5 ± 5.7, 4.9 (0.1 - 18.7)
years, the treatment duration was 6.7 ± 6.8, and 4 (1-30) days. The PRISM score was 14.7 ± 7.5, the mortality which was calculated with the PRISM score was 18.1 ± 20.9% . The actual Mortality was 29.3%.
The age of the patients was a significant factor in the outcome. Thus showing
that a higher age was associated with a higher risk of dying (OR 1.29;
95% CI 1.06 to 1.57, p = <0.012).
The calculation of PRISM score showed significant differences between the
groups of survivors (13 ± 7) and dead (18 ± 7) patients (OR 1.25, 95% CI 1.07 - 1.55, p = <0.009). The largest group of 58 patients had a PRISM score between 9 and 19 (41%).
After classification into diagnosis groups it showed that the largest group of patients had a metabolic disease (31%). In this group the mortality was 33%. The cardiac patients showed the highest mortality (56%), while
the group of HUS patients had the lowest (0%) rate.
Another significant difference in outcomes was the treatment of
Patients with catecholamines. For those patients treated with two catecholamines the OR was 9.17 (95% CI 1.41 to 59.58, p = 0.020). In comparison, the OR of patients who were treated with 3 or more catecholamines, was 18.33 (95% CI 2.39 -
140.39, p = 0.005). According to calculations based on a modified liver function score the importance of increased bilirubin values ​​was evaluated. 6% of the 58 Patients had increased PT or PTT values, but 31% isolated elevated bilirubin value (OR 1.8, 95% CI 0.067 to 47.1, p = 0.055). Calculations using a modified renal score provided the result that the increase of the two studied values ​​(urea and creatinine) was associated with a larger, but nonsignificant, risk of dying (p = 0.613).
In summary, the CVVH in children of all ages is a safe and often
applied treatment. We were able to demonstrate in this study that a higher
PRISM value has a worse outcome due. The PRISM score is not able to predict individual outcomes, but only for our collective. Moreover, a higher age at the start of CVVH and elevated liver function values, especially bilirubin, were associated with a worse prognosis. Also, the increase in
renal retention parameters and the number of admitted catecholamines affected the outcome. Therefore in the futurebetter scores to calculate the
individual mortality need to be developed.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/4333
URN: urn:nbn:de:gbv:18-55029
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Kemper, Markus (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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