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Titel: Neurologische Komplikationen bei Patienten mit enterohämorrhagischer Escherichia coli (EHEC)-Infektion und hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS)
Sprache: Deutsch
Autor*in: Meier-Cillien, Maria Magdalena Alexandra Elisabeth
Erscheinungsdatum: 2012
Tag der mündlichen Prüfung: 2013-06-24
Zusammenfassung: 
Fragestellung: Im Frühsommer 2011 kam es in Deutschland zu dem bisher größten enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC)-Ausbruch. Insgesamt waren deutschlandweit 3842 Patienten betroffen, von denen 855 Erkrankte ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) entwickelten. Die Beteiligung des Zentralnervensystems (ZNS) als gefährlichste Komplikation der EHEC-Infektion stand im Fokus dieser Studie. Folgende Fragestellungen wurden untersucht: Welche neurologischen Symptome traten auf? Zeigten sich auffällige Befunde in der Magnetresonanztomographie (MRT) und Elektroenzephalographie (EEG)? War der Liquor pathologisch verändert? Wie war das Outcome der Patienten?
Methoden: Es wurden 26 Patienten mit EHEC-Infektion in die Studie eingeschlossen, die während des stationären Aufenthaltes in der Asklepios Klinik Altona neurologische Komplikationen entwickelten. Klinische Ausfallserscheinungen, Labor-, MRT-, EEG- und Liquor-Befunde dieser Patienten, sowie die Ergebnisse einer Follow-Up-Untersuchung wurden ausgewertet.
Ergebnisse: Die häufigsten Index-Symptome waren eine Aphasie (50%) beziehungsweise eine Koordinationsstörung (35%). Im Verlauf entwickelten 73% der Erkrankten eine Okulomotorikstörung, 58% der Patienten waren desorientiert. Epileptische Anfälle traten in 46% der Fälle und Vigilanzstörungen in 42% der Fälle auf. Bei 77% der Patienten waren die Symptome reversibel. 15% der Betroffenen zeigten bei Entlassung weiterhin Symptome. 8% der Patienten verstarben. MRT-Untersuchungen wurden bei 18 Patienten durchgeführt. Unter den pathologischen Befunden waren überwiegend geringe symmetrische Hyperintensitäten hauptsächlich in der DWI-Wichtung und fakultativ in der FLAIR-Wichtung in folgenden Lokalisationen: Thalamus (50%), Kortex (50%), Balken (44%) und Stammganglien (28%). Follow-Up bei N=13, dabei im Verlauf rückläufige Befunde bei N=5 und vollständige Remission bei N=4. 3 von 4 Patienten wiesen eine Eiweißerhöhung im Liquor auf. Bei der EEG-Untersuchung fielen bei 9 von 11 Betroffenen Veränderungen in Form von Allgemeinveränderung, Herdbefunden und Krampfpotentialen auf.
Schlussfolgerung: EHEC-HUS Patienten weisen in einem hohen Prozentsatz neurologische Symptome auf, die in den meisten Fällen komplett rückläufig sind. Das Muster der symmetrischen Diffusionsstörungen in der MRT spricht in erster Linie für eine metabolisch-toxische Schädigung.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/4974
URN: urn:nbn:de:gbv:18-62471
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Röther, Joachim (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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