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Titel: Outcomeanalyse nach operativer Stabilisierung pertrochantärer Femurfrakturen mittels des Gamma3-Marknagels und des Intertan-Marknagels : eine prospektive randomisierte Studie
Sonstige Titel: Outcome analysis following operative stabilization of intertrochanteric fractures with the Gamma3-intramedullary nail and the Intertan-intramedullary nail : a prospective randomized trial
Sprache: Deutsch
Autor*in: Schöpper, Steffen
Schlagwörter: kontrollierte-randomisierte Studie; Marknagel; pertrochantär; subtrochantär; Mortalität; controlled randomized trial; intramedullary nail; intertrochanteric; subtrochanteric; Outcome
GND-Schlagwörter: Klinisches Experiment
Osteoporose
ImplantatGND
OperationGND
UnfallchirurgieGND
Erscheinungsdatum: 2014
Tag der mündlichen Prüfung: 2015-01-05
Zusammenfassung: 
Aufgrund des steigenden Altersdurchschnitts in der Bevölkerung sowie eines höheren Aktivitätslevels älterer Menschen, nimmt die Inzidenz der per- und subtrochantären Femurfrakturen immer weiter zu. Bei geschätzten 100 000 proximalen Femurfrakturenpro Jahr in der BRD stellen diese meist osteoporosebedingten Verletzungen nicht nur eine medizinische, sondern eine ebenso große sozioökonomische Herausforderung dar. Insbesondere die dauerhafte funktionelle Einschränkung durch implantatspezifische Komplikationen wie Pseudarthrosen, periimplantäre Frakturen, das Cutting-out oder der Z-Effekt stellen hohe Ansprüche an die operative Versorgung, deren Goldstandard heutzutage die Marknagelosteosynthese darstellt. Um das Risiko für postoperative Komplikationen und die Langzeitmorbidität weiter zu minimieren, erfolgt eine stetige Weiterentwicklung in der Implantattechnologie. Erste Ergebnisse mit dem 2005 neu entwickelten Zweischraubensystem, dem InterTan® (Smith & Nephew®, Memphis, TN, USA), sind sehr vielversprechend. Da bisher jedoch keine Vergleichsstudien mit etablierten Implantaten existierten, sollte diese Studiedie Frage beantworten, ob das perioperative Komplikationspektrum sowie das Outcome bei Versorgung mit dem Intertannagel vergleichbar sind mit jenem gängiger Implantate,wie z.B. dem Gamma3® (Stryker®, Kalamazoo, MI, USA).
Zwischen Dezember 2008 und Februar 2010 wurden daher im Rahmen dieser Fragestellung100 aufeinanderfolgende Patienten mit per- und subtrochantärer Femurfraktur, die den Einschlusskriterien entsprachen, randomisiert mit einem der beiden Implantate, Gamma oder Intertannagel, versorgt. Die beiden Kohorten mit jeweils 50 Patienten unterzogen sich anschließend einer sechsmonatigen Nachuntersuchung mit mehrfacher radiologischer und funktioneller Evaluation.
Die Untersuchung der Patientenkollektive ergab eine ähnliche Verteilung der Basischarakteristikaund eine gute Vergleichbarkeit mit anderen Studien. Eine vollständige Analysekonnte anhand von 57 Patienten erhoben werden, welche entweder über 6 Monate nach erfolgter Operation nachuntersucht werden konnten oder während dieses Zeitraumes verstarben bzw. implantat- oder frakturassoziierte Komplikation erlitten. Hinsichtlich dieses Outcome als primärem Endpunkt ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Patientenkollektiven. Die Ergebnisse zeigten jedoch bei gleichem postoperativem Nachbehandlungsschema (Analgesie, Physiotherapie), dass die mit dem Intertannagelversorgten Patienten das Krankenhaus im Mittel um mehr als zweieinhalb Tage früher (Gamma: 12,9 Tage vs. Intertan: 10,3 Tage; p=0,03) verlassen konnten. Zudem haben hinsichtlich des subjektiv empfundenen körperlichen und psychischen Status, der mit dem SF-36 Fragebogen evaluiert wurde, deutlich mehr Patienten aus diesem Kollektiv das präoperative hohe Niveau wiedererlangt.
Letztendlich darf aus den vorliegenden Daten geschlossen werden, dass der Intertannagel in der Marknagelosteosynthese per- und subtrochantärer Femurfrakturen eine sichere Alternative zu gängigen Implantaten wie dem Gammanagel mit vergleichbarem Komplikationsspektrum darstellt. Darüber hinaus weist der Intertannagel jedoch den Vorteil einer schnelleren Entlassungsfähigkeit und somit früheren Möglichkeit der sozialen Teilhabe und körperlichen Rehabilitation auf. Insbesondere mit Hinblick auf implantatspezifische Komplikationen sollten weitere Studien mit höheren Fallzahlen durchgeführt werden, um zu klären, ob die bei uns aufgetretenen Komplikationen tatsächlich implantatunabhängig waren und demnach nur eine zufällige Häufung im Intertankollektiv aufwiesen.

Rising average age and a higher level of activity of elderely people lead to increasing incidence of inter- and subtrochanteric fractures. The osteoporosis-associated proximal femoral fracture is not only medically but also a socio-economically challenging, as it reaches estimated 100 000 cases per year in Germany. Implant-specific complications like pseudarthrosis, periprothetic fractures, cutting-out or the Z-effect may lead to long-term functional restriction. Therefore these fractures are very demanding regarding the operative treatment of which intramedullary nailing is the standard procedure in Germany. Continuous advancement of implant technology is supposed to decrease the risk of postoperative complications and long-term morbidity. First results with the newly developed two-screw system, the InterTan ® (Smith & Nephew®, Memphis, TN, USA), are very promising. Our aim was to answer the question if perioperative complications and outcome are comparable between the new system and established implants like the Gamma3® (Stryker®, Kalamazoo, MI, USA).
Therefore, between december 2008 and february 2010, 100 consecutive patients with an inter- orsubtrochanteric fracture matching the inclusion criteria were randomly treated with either Gamma- or InterTan-nail. The cohorts with both 50 patients underwent a 6-months follow-up with several radiological and functional evaluations. Examination of the collectives has shown a similar distribution of baseline characteristics and a good comparability with other trials. Complete data was collected from 57 patients, who either could be examined over 6 months after the index procedure or who died during follow-up or, respectively, had an implant- or fracture-associated complication. Regarding this outcome as the primary endpoint there were no significant differences between both groups. However, results show that patients treated with the InterTan were able to leave hospital more than two and a half days earlier (Gamma: 12,9 days vs. Intertan: 10,3 days; p=0,03). Moreover, significantly more patients from this group reached their high preoperative level of physical and mental status, evaluated with the SF-36 questionnaire.
In final analysis our results indicate that the InterTan is a secure alternativeto established implants in intramedullary nailing of inter- and subtrochanteric fractures with a comparable range of complications. Furthermore the InterTan shows the advantage of earlier discharge and subsequent quicker capability of social participation and physical rehabilitation. Regarding the implant-specific complications, further trials with more patients are necessary to clarify, if the complications examined in our investigation are truly independent from the implant and if accumulation in the InterTan-group is just coincidence.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/5727
URN: urn:nbn:de:gbv:18-71412
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Rueger, Johannes M. (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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