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Titel: Untersuchung der Beziehung zwischen latenten Infektionen mit Cytomegalieviren, Seropositivität, DNA-Positivität und HLA-System bei gesunden Blutspendern
Sonstige Titel: Associations of latent CMV infections with seropositivity, DNA positivity and the HLA system in healthy blood donors
Sprache: Deutsch
Autor*in: Wikner, Julia
Schlagwörter: Cytomegalovirus; Seropositivity; DNA; human leukozyte antigen; blood donors
GND-Schlagwörter: Cytomegalie-Virus
Blutspender
Polymerase-Kettenreaktion
HLA
InfektionGND
DNS
Erscheinungsdatum: 2014
Tag der mündlichen Prüfung: 2015-08-05
Zusammenfassung: 
Im Institut für Transfusionsmedizin des Zentrums für Diagnostik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf wurden im Zeitraum 2004 bis 2006 die dieser Arbeit zugrunde liegenden Daten erhoben. Dafür wurden Blutproben von 366 Blut- und Thrombozytenspendern gesammelt, aufbereitet, molekularbiologisch untersucht und die Spenderdaten statistisch ausgewertet.
Im experimentellen Teil der vorgelegten Arbeit wurde mit der nested-PCR als einer hochsensitiven molekularbiologischen DNA-Nachweismethode unter Einsatz der primer gB1 - 4 (UL-55, CMV-Glykoprotein B), buffy coats von serologisch CMV-negativen sowie CMV-positiven Blut- und Thrombozytenspendern (n = 291) auf CMV-DNA untersucht. Es konnte keine CMV-DNA nachgewiesen werden. Dies impliziert das außergewöhnlich hohe Maß an Kontaminationsvermeidung in der Aufarbeitung der Proben sowie die Absenz virämer Spender in der untersuchten Stichprobe. Da es keine Unterschiede bzgl. der PCR-Ergebnisse zwischen serologisch positiven und negativen Spendern gibt, können aus dieser Gruppe keine Aussagen über die Beziehung zwischen DNA-Positivität und dem Befund der CMV-Serologie und einem HLA-Merkmal gemacht werden. Die HLA-Ausstattung jedes einzelnen bestimmt die immunologische Antwort und deren Effektivität auf einen Kontakt mit dem humanen Cytomegalievirus. Ein Vergleich des Antikörperstatus jedes Blut- und Thrombozytenspenders mit allen zum Aufbereitungs-zeitpunkt bekannten HLA-Klassen I und II-Molekülen wurde bei verwertbarer Serologie in 242 Fällen durchgeführt. Eine positive Antikörperbildung konnte bei Trägern des Merkmals B44 (B12) als statistisch hochsignifikant (p<0.0001) im Sinne von high-respondern ausgemacht werden. Zugunsten einer negativen Antikörperbildung, also im Sinne von non-respondern, wurde eine Assoziation der Merkmale B13, B45 (B12) auf hochsignifikantem (p<0.0001) und für das Merkmal DQ9 (DQ3) auf signifikantem Niveau (p<0.02) festgestellt.
Darüber hinaus konnten Daten von 15.836 potentiellen Stammzell- und Knochenmark-spendern hinzugezogen werden, deren Daten der statistischen Aufarbeitung zugeführt wurden. In Analogie zur Gruppe der Blut- und Thrombozytenspender konnten in der ungleich größeren Gruppe der potentiellen Stammzell- und Knochenmarkspender gleichwohl Zusammenhänge herausgearbeitet werden. Zugunsten eines positiven Antikörperstatus erwiesen sich Träger der Merkmale A33 (A19) und B38 (B16) (p<0.003) sowie Cw7 (p<0.02) und nicht zuletzt B46 (B15) (p<0.04) als signifikant.
Eine nicht vorhandene Antikörperbildung trat auf signifikantem Niveau assoziiert mit den Merkmalen Cw2 (p<0.0002), B64 (B14) (p<0.008), DR15 (DR2) (p<0.02), A28 (p<0.03) und DQ6 (DQ1) (p<0.04) auf.
Den Blutprodukten von Blut- und Thrombozytenspendern die o.g. HLA-Merkmale A28, B13, B45 (B12), B64 (B14), Cw2, DR15 (DR2), DQ6 (DQ1) und DQ9 (DQ3) tragen sollte in Ableitung der präsentierten Ergebnisse besondere Aufmerksamkeit bzgl. der Auswahl des CMV-Screeningverfahrens zuteil werden. Eine zusätzliche Untersuchung mit einer nested-PCR erscheint bei diesen potentiellen non-respondern sinnvoll. Eine resultierende Verbesserung in Prophylaxe und eine Optimierung der preemptiven Behandlung im Einzelfall beim Empfänger ist anzunehmen und der Stellenwert für Patienten unter immunsupprimierender Therapie hervorzuheben. In der Zusammenschau der aktuellen Literatur wird deutlich, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Fragen nach dem optimalen Spender für Hochrisikopatienten und der geeignetsten CMV-Nachweismethode und der klinischen Konsequenz hinsichtlich einer potentiellen Übertragung von CMV oder einer möglichen Reaktivierung durch CMV-DNA-enthaltende Blutprodukte nicht abschließend geklärt sind.

Aim of the study was to elucidate the association of latent CMV infection, seropositivity, DNA positivity and HLA system in healthy blood donors.
Between 2004 and 2006 blood samples of 366 blood and platelet donors were collected at the Institute for Transfusion Medicine (University Hospital Hamburg-Eppendorf).
Nested PCR was used as a highly sensitive molecular biological DNA detection method. We used the primers gB1 - 4 (UL-55, CMV glycoprotein B). Buffy coats of serologically negative CMV and CMV-positive blood and platelet donors (n = 291) were tested for CMV DNA. In all samples no CMV DNA was detected. This implies the exceptionally high level of contamination prevention in the preparation of the samples and the absence of virus DNA carrying donors in the examined cohort. Since there are no differences with regard to PCR results between serologically positive and negative donors (antibody status), no statements about the relationship between DNA positivity and the findings of CMV serology and an HLA feature can be made from this group.
The HLA-equipment of each individual determines the immunological response and its effectiveness in contact with the human cytomegalovirus. A comparison of the antibody status in each individual with HLA-Class I and II molecules was carried out in 242 cases. A positive antibody formation could be identified in carriers of B44 (B12) as a highly statistically significant (p <0.0001), considered as high-responders. In favor of a negative antibody formation, ie in the sense of non-responders, an association of the characteristics B13, B45 (B12) was found highly significant (p <0.0001) and for the characteristic DQ9 (DQ3) was found on a significant level (p <0.02).
In addition, data from 15,836 potential stem cell and bone marrow donors was enrolled in this study for statistical proofing of the found results. A positive antibody status was found significant in carriers featuring A33 (A19) and B38 (B16) (p <0.003) and Cw7 (p <0.02) and B46 (B15) (p <0.04).
A negative antibody status occurred associated with the features Cw2 (p <0.0002), B64 (B14) (p <0.008), DR15 (DR2) (p <0.02), A28 (p <0:03) and DQ6 (DQ1) (p <0.04).
Blood products derived from blood and platelet donors showing the above mentioned HLA characteristics A28, B13, B45 (B12), B64 (B14), CW2 DR15 (DR2), DQ6 (DQ1) and DQ9 (DQ3) should be paid special attention, especially choosing the CMV screening method. The nested PCR is considered a worthwhile approach in potential nonresponders.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/5944
URN: urn:nbn:de:gbv:18-75808
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Eiermann, Thomas (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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