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Titel: Nicht invasive Diagnostik der Leberzirrhose mittels transienter Elastographie (Fibroscan) bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung im Vergleich zur mini-laparoskopischen Zirrhosediagnostik
Sonstige Titel: Noninvasive diagnostic of cirrhosis of the liver by Transient Elastography (Fibroscan) in patients with chronic liver disease in comparison to the mini-laparoscopic cirrhosis diagnostic
Sprache: Deutsch
Autor*in: Imiela, Christoph
Schlagwörter: Fibroscan; Elastographie; Fibrose; Leber; Minilaparoscopie; Fibroscan; Elastography; Liver
GND-Schlagwörter: LeberzirrhoseGND
Erscheinungsdatum: 2015
Tag der mündlichen Prüfung: 2015-10-12
Zusammenfassung: 
Ziel dieser Studie war es, optimale Cut-off Werte im Fibroscan für die Detektion einer Leberzirrhose und den unterschiedlichen Fibrosestadien bei den häufigsten Lebererkrankungen zu ermitteln und die diagnostische Genauigkeit des Fibroscans mit dem kombiniert minilaparoscopisch-/histologischen Mischscores zur vergleichen. Der AUROC-Wert für die Diagnose einer Zirrhose im Vergleich zum alleinigen histologischen Staging (F4) betrug beim Gesamtkollektiv 0,89 mit einem Cut-off Wert von 11,8 kPa (Sensitivität 0,86, Spezifität 0,88). Eine bessere Spezifität (0,96) zu Lasten der Sesitivität (0,79) wurde jedoch bei der Diskriminierung zwischen den gering bis mittelgradigen Fibrosen und den hochgradigen bis zirrhotischen Stadien (F≥3) erreicht. Durch den Einsatz der kombiniert minilaparoscopisch/makroscopischen Beurteilung konnte die diagnostische Genauigkeit nicht verbessert werden. Wie in anderen Studien bereits gezeigt, gibt es eine große Überlappung der Steifigkeitswerte in den Fibrosestadien F0-F2, eine signifikante Unterscheidung bietet die Methode in den niedrigen Fobrosestadien nicht und ist somit nicht für die initiale Diagnostik einer Fibrose geeignet. Auch die Stadien F3 und F4 konnten nicht signifikant voneinander getrennt werden. Demnach konnte gezeigt werden, dass mittels Fibroscan nur die Diagnose einer schweren Fibrose oder Zirrhose gestellt werden kann. Optimale Cut-off Werte waren für die Diagnose F=4 11,8 kPa und für F≥3 11,1 kPa. Da der in dieser Arbeit ermittelte Cut-off für F 2 mit 5,9 kPa sich nicht von dem der Normalbevölkerung unterscheidet und deutlich unterhalb des von Friedrich Rust geforderten Wertes von 7,65 kPa liegt, ist der Fibroscan für das primäre Staging der Leberfibrose nicht geeignet. Aus dieser Arbeit und aus der Literatur ergeben sich Hinweise darauf, dass die Diagnose Einfluss auf die Steifigkeitsmessung hat. Bei den cholestatischen Erkrankungen (PSC, PBC) haben sich im F=3 Stadium deutlich höhere Messungen ergeben als bei den viralen Hepatitiden. In der Literatur wurden für diese Erkrankungen deutlich höhere Cut-off Werte für die Zirrhose angegeben, die vermehrte im Messfeld miterfasste Gallenflüssigkeit mag ein Grund hierfür sein. Insgesamt ergibt sich jedoch anhand der Varianzanalyse bei der Gegenüberstellung der viralen gegenüber den autoimmunen Hepatitiden kein Einfluss der Diagnose auf die Fibrosemessung, weder beim Vergleich mit der Histologie noch mit dem ML/Mischscore.
Die Kombination aus laparoskopischem und histologischem Staging hat zwar keine Zunahme der diagnostischen Genauigkeit gebracht, aber ein wesentliches Kriterium des zirrhotischen Leberumbaus berücksichtigt, nämlich den makronodulären Parenchymumbau. Ob dieser ein wesentliches Kriterium für den prognostischen Krankheisverlauf darstellt oder wie in dieser Studie das Krankheitsstadium eher überschätzt, kann nicht abschließend geklärt werden.
Entgegen den vereinzelten Angaben aus der Literatur scheint die Entzündungsaktivität keinen Einfluss auf die Fibroscanmessungen zu nehmen. Zumindest bei den Patienten mit hochgradiger Entzündungsaktivität (A4), ergab sich in dieser Studie trotz der hohen Entzündungsaktivität kein Hinweis auf falsch hoch gemessene Fibroscanwerte, da jeweils zur Histologie der passende Fibroscan-Wert vorlag.
Zusammenfassend hat der Fibroscan als eines der genauesten nicht invasiven diagnostischen Verfahren Potential zusammen mit anderen klinischen Tests und diagnostischen Daten, als ein ergänzendes Tool oder als Verlaufsparameter in der klinischen Routine einzugehen. Als Screening Methode scheint sie, bei nur geringer Diskriminierung der frühen Fibrosestadien, nicht geeignet zu sein. Für die Diagnoseklärung und zum genauen Fibrose-Staging bleibt die Leberbiopsie Methode der Wahl. Da jedoch eine gute Korrelation mit den Fibrosestadien besteht, die Methode eine geringe Interobservervariabilität sowie gut reproduzierbare Ergebnisse aufweist, ist sie eine vielversprechende Methode, die sich gut als Bedside-Test (ARFI-Imaging) für das Therapiemonitoring und das Therapieansprechen sowie zur Abschätzung von Komplikationen einsetzen lässt. Hierfür sind jedoch weitere multizentrische Longitudinalstudien notwendig.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6514
URN: urn:nbn:de:gbv:18-75999
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Denzer, Ulrike (PD Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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