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Titel: Klinische Erprobung des Respiratory Systolic Variation Tests zur Vorhersage der Volumenreagibilität nach großen abdominalchirurgischen Eingriffen
Sprache: Deutsch
Autor*in: Stahl, Katharina
Schlagwörter: RSVT; Volumenreagibilität; Volumen; Vorlast
Erscheinungsdatum: 2015
Tag der mündlichen Prüfung: 2016-01-19
Zusammenfassung: 
Hintergrund: Eine rationale Steuerung der angewandten Volumentherapie ist in der Anästhesie und Intensivmedizin eine vorherrschende Aufgabe zur Optimierung der Herz-Kreislauf-Funktion. Ein valider Parameter zur Prädiktion der Volumenreagibilität des jeweiligen Patienten ist daher von enormer klinischer Relevanz. Die vorliegende Studie setzte sich zum Ziel, das neue Verfahren des Respiratory Systolic Variation Tests (RSVT) im Vergleich mit Schlagvolumenvariation (SVV) und Pulsdruckvariation (PPV) an Patienten nach großen abdominalchirurgischen Eingriffen zu evaluieren.

Methoden: In die Studie gingen 24 Datensätze ein, welche an mechanisch ventilierten Patienten nach abdominalchirurgischen Eingriffen erhoben wurden. Es erfolgte die Applikation dreier Volumenladeschritte mit je 300ml 6% Hydroxylethylstärke 130/0,4 und die sukzessive Messung des Herzindex (HI) mittels Thermodilution, sowie die Anwendung des RSVT. Als Grenzwert der Volumenabhängigkeit wurde ein Anstieg des HI von >10% gewertet.

Ergebnisse: Insgesamt gingen 72 Volumenladeschritte in die Studie ein, davon waren 41 als volumenabhängig zu werten. Die angewandte ROC-Analyse (Receiver Operating Characteristic – Kurven) ergab eine Fläche unter der Kurve (AUC) von 0,70 für PPV, 0,72 für SVV und 0,77 für RSVT. Zwischen den einzelnen Parametern zeigte sich keine statistisch signifikante Differenz (p>0,05). Als Grenzwerte konnten durch Berechnung des Youden-Index 9,9% für SVV, 10,1% für PPV und 19,7° für RSVT ermittelt werden.

Fazit: Bezüglich einer Vorhersage der Volumenreagibilität kann das neue RSVT Manöver als mindestens gleichwertig zu den dynamischen Vorlastindikatoren SVV und PPV angesehen werden. Die enorm relevante Limitation der Tidalvolumenabhängigkeit von SVV und PPV besteht dabei für den RSVT nicht.
Zudem ist das Testverfahren einfach durchzuführen und rasch zu reproduzieren und bietet somit eine höchstmögliche Vergleichbarkeit zwischen den Ergebnissen verschiedener Anwender. In Zusammenschau erscheint der RSVT als äußerst vielversprechende Alternative um im klinischen Alltag die Volumentherapie ventilierter Patienten individuell und reflektiert zu steuern.

Introduction: Providing an optimized and goal-directed volume therapy is still an ongoing challenge in anesthesiology and intensive care. The evaluation of parameters for the prediction of volume responsiveness is therefore still in the focus of interest. Taking this into account, this study is concerned with the comparison of the established dynamic preload indicators stroke volume variation (SVV) and pulse pressure variation (PPV) with the respiratory systolic variation test (RSVT) in patients after abdominal surgery.

Methods: In this study, 24 mechanically ventilated patients after abdominal surgery were included. After the application of three volume loading steps each consisting of 300 ml 6% hydroxyethylstarch 130/0,4, the cardiac index (CI) was detected by transpulmonary thermodilution. Afterwards, the respiratory systolic variation test (RSVT) was administered. As a threshold value for a positive volume response, we used an increase of CI by more than 10%.

Results: A total of 72 volume loading steps were enrolled in our study, thereof 41 being considered as showing a positive volume response. The analysis of receiver operating characteristic (ROC) curves showed an area under the curve (AUC) of 0,70 for PPV, 0,72 for SVV and 0,77 for RSVT. There was no significant difference between the parameters (p>0,05). Threshold values were identified by calculating the Youden Index as 10,1% for PPV, 9,9% for SVV and 19,7° for RSVT.

Conclusion: Regarding the prediction of volume responsiveness, the new automated respiratory systolic variation test (RSVT) can be considered as equal to the preload indicators SVV and PPV. Besides that, the RSVT has the major advantage of being independent of the applied tidal volume. The RSVT can be used and replicated easily and therefore provides a high level of comparability between the results of different operators. In summary, the RSVT appears to be a promising alternative for guiding goal-directed volume therapy in mechanically ventilated patients.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6598
URN: urn:nbn:de:gbv:18-77148
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Reuter, Daniel (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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