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Titel: Geschlechtersensitive soziotechnische Informationssysteme : ein gestaltungsorientierter Ansatz am Beispiel webbasierter betrieblicher Anwendungssoftware unter Einbezug der Blickbewegungsforschung
Sonstige Titel: Gender-sensitive socio-technical information systems : a design-oriented approach using the example of web based business information systems including eye-tracking research
Sprache: Deutsch
Autor*in: Peris, Martina
Schlagwörter: Gestaltungsorientierter Ansatz; webbasierte betriebliche Anwendungssoftware; business information system; gender; usability; eye-tracking; design-oriented approach
GND-Schlagwörter: Betriebliches Informationssystem
Online-Informationssystem
Geschlecht
Blickregistrierung
Gebrauchstauglichkeit
Erscheinungsdatum: 2015
Tag der mündlichen Prüfung: 2016-02-04
Zusammenfassung: 
Die Dissertation untersucht aus Sicht der gestaltungsorientierten Wirtschaftsinformatik die für die betriebliche Praxis relevante Problemstellung der gendersensitiven Gestaltung soziotechnischer Informationssysteme. Entlang der Forschungsphasen Analyse, Entwurf und Evaluation bringt sie mehrere Forschungsergebnisse hervor. Vier strukturierte Literaturanalysen und eine Online-Befragung bilden den Kern der Analysephase. Ergebnisse sind eine fundierte State-of-the-Art-Analyse sowie ein hieraus abgeleiteter Forschungsbedarf hinsichtlich der Themenfelder Gender und Blickbewegungsregistrierung im Zusammenhang mit betrieblicher Anwendungssoftware. Gender wird in der Literatur zumeist als biologisches Geschlecht operationalisiert. Es existieren wissenschaftliche Erkenntnisse zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Männern und Frauen bezüglich der Adoption, Nutzung und Akzeptanz von Informationssystemen. Dieses Wissen ist bisher jedoch nicht in den Gestaltungsprozess betrieblicher Informationssysteme eingeflossen. Beispielsweise wird die Nutzung von Technologie am Arbeitsplatz bei Männern eher von der wahrgenommenen Nützlichkeit und bei Frauen eher von der wahrgenommenen Einfachheit der Nutzung des Systems beeinflusst. Mittels der in der Entwurfsphase hergeleiteten Artefakte wird die Forschungslücke adressiert. Zunächst wird ein konzeptionelles (semi-formales) Modell in Form eines Ordnungsrahmens zur gendersensitiven Gestaltung webbasierter betrieblicher Anwendungssoftware entworfen. Dieser bietet die Grundlage für die Evaluation der Gebrauchstauglichkeit der Software und dient zugleich zur fundierten Erklärung der Befunde. Wissenschaftlich ermöglicht er die Einordnung vorhandenen Wissens zu diesem Themengebiet und verbessert somit die Zugänglichkeit zu derzeit lediglich verstreut verfügbaren Forschungsergebnissen. Er macht sie somit nutzbar für weitere Forschungsarbeit und Anwendung in der Praxis. Darüber hinaus wird als zweites Artefakt ein Referenzvorgehensmodell für die Durchführung von Usability-Studien webbasierter betrieblicher Anwendungssoftware mittels Blickbewegungsregistrierung (Eyetracking) in Form einer modellhaften, abstrahierenden Beschreibung von Vorgehensweisen und Empfehlungen entworfen. Die Evaluation der Artefakte erfolgt mittels Laborexperiment und demonstriert deren Nützlichkeit. Mit Hilfe des Referenzvorgehensmodells ist erstmals eine fundierte Dokumentation der Vorgehensweise und somit Vergleichbarkeit der Untersuchungsergebnisse möglich. Unter Hinzunahme des Ordnungsrahmens zur geschlechtersensitiven Gestaltung webbasierter betrieblicher Anwendungssoftware können diese eingeordnet und erklärt werden. Dieser löst zudem das praktische Problem der fehlenden Kenntnis zu Geschlechterunterschieden. Anhand der Datenanalyse konnten aus der Literatur in den Ordnungsrahmen aufgenommene Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Nutzung und Wahrnehmung webbasierter betrieblicher Anwendungs¬software bestätigt werden.

This dissertation examines the existing practical problem of gender-sensitive design of socio-technical information systems from the perspective of design-oriented information systems research. It produces several research results along the phases: analysis, design and evaluation. Four structured literature reviews and an online survey form the core of the analysis phase. Results are a well-grounded state-of-the-art-analysis and derived research needs regarding the topics gender and eye-tracking in the context of business information systems. Usually gender is operationalized as biological sex and contemporary research shows differences and similarities between men and women in respect to the adoption, use and acceptance of information systems. However, this knowledge has not been incorporated into the design of business information systems so far. The use of technology in workplaces by men, for example, is rather affected by the perceived usefulness while it is more affected by the perceived ease of use of the system for women. The research gap is addressed by using the artifacts derived during the design phase. First, a conceptual (semi-formal) model is designed as a framework for gender-sensitive design of web-based business application software. It serves as a useful basis for the evaluation of the usability of the software and at the same time to support a well-grounded explanation of the findings. It enables the classification of existing knowledge on this topic from a theoretical perspective and improves the accessibility of currently available but scattered research results. It makes knowledge available for further research and application in practice. Second, a reference process model is designed for conducting usability studies of web-based business application software using eye-tracking. It consists of a model in combination with the abstract description of practices and recommendations. The evaluation of the artifacts is done via a laboratory experiment and demonstrates their usefulness. A thorough documentation of the procedure and therefore the comparability of the findings by using the designed reference process model is now possible for the first time. The latter can be explained and classified in addition of the framework for gender-sensitive design of web-based business application software. This also solves the practical problem of missing knowledge about gender differences. Differences between men and women in the use and perception of web-based enterprise application software that have already been discussed in scientific literature could be confirmed on the basis of the conducted data analysis.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6608
URN: urn:nbn:de:gbv:18-77305
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Nüttgens, Markus (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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