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Titel: Urban Governance im Perlflussdelta, China : Anwendung des Analysekonzeptes von DIGAETANO und STROM (2003) zur Identifikation von Governance-Formen in der Volksrepublik China am Beispiel des Guangzhou Development District
Sonstige Titel: Urban Governance in the Pearl River Delta, China : Application of DIGAETANO and STROM's (2003) concept to identify modes of governance in the People's Republic of China using the example of the Guangzhou Development District
Sprache: Deutsch
Autor*in: Becker, Robert Matthias
Schlagwörter: Policyanalyse; Governance-Formen
GND-Schlagwörter: Kanton
Perlflussdelta
Institutionalismus
GovernanceGND
Politische Steuerung
Regierung
Stadtentwicklung
Stadtumbau
Systemtransform
Erscheinungsdatum: 2015
Tag der mündlichen Prüfung: 2016-01-27
Zusammenfassung: 
Die vorliegende Arbeit zu Urban Governance im Perlflussdelta zielt auf die Identifikation von Governance-Formen in der Volksrepublik China unter Anwendung des integrativen Analysekonzeptes von DIGAETANO und STROM (2003). Mit diesem Konzept sollen weiterführende Erkenntnisse zu Koordinationsprozessen in chinesischen Städten bzw. Wirtschaftseinheiten als funktionalen Stadtteilen gewonnen werden, als es bisherige Ansätze leisten konnten. Da es bisher noch nicht in größerem Umfang außerhalb eines westlichen Stadtkontextes verwendet wurde, erfolgt für die Policyanalyse eine Rekonzeptualisierung sowie Anpassungen zur Operationalisierung zur empirischen Fallbetrachtung des „Guangzhou Development District, GDD“. Im Kern des Analysekonzeptes stehen Institutionen, die eingebunden sind in ein institutionelles Milieu, wo sie mit den Faktoren des strukturellen Kontextes, des Kontextes der politischen Kultur und der beteiligten politischen Akteure zusammenwirken und so die Urban-Governance-Prozesse prägen. Die empirische Annäherung an den Untersuchungsgegen-stand erfolgt entsprechend über die Betrachtung wirtschaftlicher Reformprozesse (u.a. der Maßnahmen zu Sonderwirtschaftsgebieten und den Entwicklungen im Rahmen zunehmenden Wettbewerbs zwischen den chinesischen Städten), über die Identifikation wesentlicher, auch auf der lokalen Ebene wirkenden Wesenszüge der politischen Kultur sowie über die Beschäftigung mit politischer und wirtschaftlicher Organisation bzw. dem vorherrschenden Akteursgefüge in Wirtschaftseinheiten von Guangzhou. Ausgerüstet mit diesem kontextbezogenen Wissen wird am Beispiel vier größerer Fallkomplexe (darunter umfassende Neugliederungen des GDD und der Einsatz staatlicher Förderunternehmen als wichtige Entwicklungsinstrumente) einerseits offenkundig, dass der auf der Perspektive des akteurszentrierten Institutionalismus aufbauende Governance-Ansatz von DIGAETANO und STROM geeignet ist, Koordinationsprozesse politischer Entscheidungsprozesse über Governance-Formen auch in außerwestlichen Kontexten zu beschreiben; wobei unter Rückgriff auf die idealtypischen Governance-Formen der beiden Autoren für die betrachteten Prozesse eine hybride Mischform zwischen „Managerialism“ und „Clientelism“ identifiziert werden kann. Anderseits wird gleichzeitig die Notwendigkeit deutlich, Governance-Formen über eine indikatorenfokussierte Betrachtung zu identifizieren, ohne aus dieser idealtypische Governance-Formen abzuleiten. Idealtypische Formen bergen die Gefahr, dass lediglich vermeintliche Aggregatszustände als abstrakte Kennzeichnung der Beziehungen benannt werden und darüber die tatsächlichen Eigenschaften der vorherrschenden Beziehungen zwischen und innerhalb der formalen Institutionen aus dem Blick geraten. Nur mit einer indikatorenfokussierten Vergleichsperspektive lassen sich jedoch Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Urban Governance in den Blick nehmen, die das Ziel jeder (kultur-) vergleichenden Analyse sein müssen.

The aim of this thesis on urban governance in the Pearl River Delta is the identification of modes of governance in the People's Republic of China utilising the integrated analytical framework of DIGAETANO und STROM (2003). This framework provides a deeper insight into the coordination processes in Chinese cities – or economic entities as functional urban districts – than previous approaches have been able to achieve. As it has so far not been applied to any great extent outside the context of a western city, the policy analysis requires reconceptualisation, as well as operationalisation adjustments, for an empirical case study of the ‘Guangzhou Development District, GDD’. At the centre of the analytical framework are institutions that are integrated into an institutional milieu in which they interact with factors within the structural context, the context of political culture and the political actors involved, and therefore influence the processes of urban governance. The empirical approach to the research subject is effected accordingly through the study of economic reform processes (including measures aimed at special economic areas and development within the framework of increasing competition between Chinese cities), through the identification of essential traits of political culture which also have an effect at the local level, and by addressing political and economic organisations, in effect the predominant group of actors within Guangzhou's economic entities. Equipped with this contextual knowledge, it becomes clear on the one hand – from the examples of four bigger sets of cases (including the extensive restructuring of the GDD and the use of state development and investment companies as important instruments of development) – that the governance approach of DIGAETANO and STROM based on the perspective of actor-centred institutionalism is also valid in describing the coordination of political decision-making processes through modes of governance in non-western contexts; whereby, having recourse to the two authors' modes of governance as ideal types for the processes being considered, a hybrid form of 'managerialism' and 'clientelism' can be identified. At the same time, on the other hand, there is a clear need to identify modes of governance by means of an indicator-focused study, without deriving ideal types from this. Ideal types conceal the danger of labelling merely presumed aggregated states of matter with an abstract relationship designation and, moreover, of overlooking the actual characteristics of the predominant relationships between and within the formal institutions. Only through an indicator-focused comparative perspective can similarities and differences in urban governance, which must be the aim of any (culturally) comparative analysis, be taken into account.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6848
URN: urn:nbn:de:gbv:18-80389
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Oßenbrügge, Jürgen (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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