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Titel: Implementierung der „Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ in der psychosomatischen Rehabilitation und Suchtrehabilitation : Lösungsansätze und Barrieren
Sonstige Titel: Implementation of the "International Classification of Functioning, Disability and Health" in psychosomatic and addiction rehabilitation : solution approaches and barriers
Sprache: Deutsch
Autor*in: Freitag, Martin
GND-Schlagwörter: ICF
Biopsychosoziales KrankheitsmodellGND
PsychosomatikGND
SuchtGND
Rehabilitation
Erscheinungsdatum: 2015
Tag der mündlichen Prüfung: 2016-08-25
Zusammenfassung: 
Als ein auf dem Gesundheitsverständnis der WHO im Sinne des biospsychosozialen Modells basierten Klassifikationssystems wird die ICF national wie international von medizinischen Verbänden und Organisationen als Darstellungsmöglichkeit des Gesundheitszustandes und im medizinischen Qualitätsmanagement - besonders deutscher Rehabilitationseinrichtungen durch Festschreibung im SGB IX seit 2001 - offiziell gefordert. Seitdem wurde eine Vielzahl an ICF-Forschung betrieben. Der Fokus lag zumeist auf somatischen Disziplinen. Eine ausreichende Datenlage zur Implementierung in deutschen Rehabilitationskliniken der Sucht und Psychosomatik ist jedoch nicht vorzufinden. Aufgabe dieser Arbeit sollte es deshalb sein, den aktuellen Implementierungsgrad dieser vernachlässigten Bereiche mithilfe eines standardisierten Fragebogens zu untersuchen. Das Ziel sollte sein, zum einen Auskunft über bisherige Implementierungsversuche zu geben und Schwierigkeiten mit, als auch Forderungen und Wünsche an die ICF zu inventarisieren. Zum anderen sollten daraus dann Lösungsansätze abgeleitet werden. Dazu war es nötig, flächendeckend und deutschlandweit die Sucht- und Psychosomatik-Reha-Kliniken durch eine rehabilitations-spezifische Internet-Suchmaschine zu ermitteln. Signifikante Unterschiede von ICF-Anwendungsbarrieren zwischen den Indikationsbereichen Sucht und Psychosomatik wurden nicht angenommen, was durch entsprechende Tests bestätigt werden konnte. Die qualitative Inventarisierung erfolgte dann durch die Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring. Die bereits in der Literatur beschriebenen Anwendungsschwierigkeiten, resultierend aus der hohen Komplexität und Universalität der ICF, fanden sich auch in den Ergebnissen der Inhaltsanalyse wieder. Im Ergebnis gibt es einerseits Bemühungen dem Personal die ICF durch Schulungen nahe zu bringen, in Dokumentation und Therapieplanung zu verwenden und durch gezielte Teambesprechungen und Ableitung eigener Assessmentinstrumente nutzbar zu machen, andererseits erschwert die Komplexität, der Zeitmangel, die der ICF unangepasste Klinikstruktur, sowie zuweilen ein Verständnis- und Akzeptanzproblem seitens der Mitarbeiter und Schulungsmangel eine entsprechende Umsetzung der Vorgaben. Dennoch sieht ein Teil der Befragten die ICF-Anwendung förderlich hinsichtlich der Patientenorientierung, Therapiegestaltung und der allgemeinen Bewältigung des ärztlichen Alltags. Gleichzeitig wurden Vorschläge für Schulungen gemacht, die darauf abzielen die ICF praxisnaher, indikationsspezifischer und beispielorientierter zu gestalten. Aufgabe in der Zukunft kann es sein, genauer zu explorieren, ob und wie mögliche Schulungsverbesserungen die Qualität der ICF-Implementierung nachhaltig stärken, um dann gegebenenfalls notwendige Maßnahmen zu weiteren Verbesserungen einzuleiten.

Based on the biopsychological model described by the WHO, the ICF is required officially by national and international medical organizations in order to be an illustration facility for an individuell health status and to affect the medical quality management, especially in german rehabilitation facilities since 2001, as required in the social security statutes. Since that point of time much research on ICF was conducted but mainly focused on somatic disciplines. A sufficient data situation about the implementation in german rehabilitation clinics of addiction and psychosomatic can not be found. That‘s why the task of this work was to enquire into the recent grade of implementation with the help of standardised questionnairs. On the one hand the aim was to get information about implementation trials so far as well as to inventory its barriers, requirements and wishes to the ICF. On the other hand solution approaches should be deduced. Therefor it was necessary to identify rehabilitation clinics of addiction and psychosomatic extensively in all of Germany with the help of an rehabilitation-specific internet search engine. Significant differences of ICF-specific implementation barriers amoung addiction and psychosomatic rehabilitation were not assumed, that was approved by appropriate tests. The inventory was realized by qualitative content analysis by Mayring. The explanation for difficulties of implemention, that had been described in general literature about the ICF and confirmed by these analyses, is the high complexity and universality of the ICF, a lack of time, aproval and comprehension by the medical staff as well as a lack of schooling and the clinic structure, that does not fit to the requirements of the ICF. As conclusion can be named the effort to bring the ICF closer to the medical staff by schooling, to make them use the ICF in the fields of documentation and therapie planning as well as to make it more useful by specific team conferences and deduction of assessment instruments. Nevertheless, a number of respondents sees the ICF application conducive for patient orientation , treatment design and the general accomplishment of the medical everyday life. At the same time proposals for training were made, which aim to make the ICF more practical, indication-specific and example-oriented. Task in the future may be to explore whether and how possible training improvements increase the quality of ICF implementation in order to introduce any necessary measures for further improvement.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6864
URN: urn:nbn:de:gbv:18-80595
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Härter, Martin (Prof. Dr. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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