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Titel: Zweisprachige polnisch-deutsche Kinder : Polnischkenntnisse im Spracherwerbskontext
Sprache: Deutsch
Autor*in: Kulik, Marta Anna
Erscheinungsdatum: 2016
Tag der mündlichen Prüfung: 2016-04-27
Zusammenfassung: 
Die vorliegende Studie fokussiert Polnischkenntnisse der zweisprachigen polnisch-deutschen Kinder in ausgewählten Bereichen. Ausgehend von der Annahme, dass Polnisch in den in Deutschland lebenden polnischsprachigen Familien vor allem die Funktion einer Familiensprache erfüllt und seine Aneignung selten institutionell unterstützt wird, wird in der Arbeit der Frage nachgegangen, inwiefern unter solchen Rahmenbedingungen die polnische Sprache zu erwerben ist. Die Wahl der zu untersuchenden sprachlichen Kategorien sowie der methodische Aufbau der Studie wurden in Orientierung an dem Hamburger Verfahren zur Sprachstandsanalyse fünfjähriger Kinder (HAVAS 5) vorgenommen. In der Studie wurden 36 zweisprachige polnisch-deutsche sowie 36 einsprachige polnische Kinder in drei unterschiedlichen Altersgruppen (zwischen fünf und elf Jahren) mithilfe von drei standardisierten Bildvorlagen interviewt. Die einsprachige Stichprobe wurde als Vergleich herangezogen, um vor allem die sprachlichen Phänomene ausfindig zu machen, die nur in einem zweisprachigen Erwerbssetting vorkommen.
Alle untersuchten zweisprachigen Kinder verfügen über Kenntnisse der polnischen Sprache in dem Maße, dass sie die ihnen gestellte Aufgabe, dargestellte Bildvorlagen zu beschreiben und die Zusammenhänge zu erklären, erfüllen konnten. Allerdings, wie auch in der Anlage der Studie angenommen, sind die Sprachkenntnisse im Polnischen sehr heterogen ausgefallen. Während in der einsprachigen Stichprobe zum Beispiel eine altersbedingte Entwicklung beinahe in jeder untersuchten Kategorie beobachtet werden konnte, zeigte sich das Alter der zweisprachigen Kinder im Hinblick auf die erreichten Werte als nicht aussagekräftigt. Auch beim Besuch des herkunftssprachlichen Unterrichts Polnisch konnten keine eindeutigen Ergebnisse gewonnen werden. Einerseits lagen die Werte der Kinder, die einen solchen Unterricht besuchten, – entgegen der Annahme der Studie – nicht höher, andererseits aber konnten bei diesen Kindern weniger abweichende Formen identifiziert werden. Das könnte durchaus für eine fördernde und stabilisierende Funktion des Unterrichts sprechen. Hierfür wäre eine zusätzliche Untersuchung notwendig.
Die Angabe des Polnischen als dominante Familiensprache und die positive Einschätzung der Eltern hinsichtlich der sprachlichen Kompetenz ihrer Kinder erwiesen sich dagegen als stabile Indikatoren für höhere Sprachleistung im Polnischen.

The study focusses on Polish-German speaking children, which are bilingual, and their Polish language performance. The research question is based on the presumption that Polish has the function of a family language in Polish speaking families and that learning it, seldom is supported by an institutional context. Therefore, the question shall be answered, whether it is possible to learn the Polish language without an institutional setting. The examined language categories as well as the methodical approach were based on the Hamburger procedure for language level analysis of five year-olds (HAVAS 5). Thus, 36 bilingual Polish-German as well as 36 monolingual Polish children in three age groups (between five and twelve years) were interviewed with standardized picture story. The monolingual sample served as a comparison to the bilingual group to identify phenomena which only exists in bilingual language learning settings.
All bilingual participants had enough Polish language knowledge, to fulfill the task, which consisted of describing the picture story and explaining the context. Nevertheless, the language performance of the children was very heterogeneous, which is shown in the annex. Whereas for example an age-related development could be found in every examined category, the age was not relevant for the results of the bilingual children. Furthermore, no clear results could be found for the Polish native language. On the one hand, the test values of the children that attended Polish native language lessons were not better than those not attending these lessons, which had been assumed differently in the study. On the other hand, fewer linguistic variations were identified for the children attending native language lessons. This result implicates that the language lessons are or can be supporting and stabilizing the children’s language development, which should be examined in future studies.
In the cases in which Polish was indicated as being the dominant family language and the language competence was positive estimated by the parents, these statements served as stabile indicator for high performances.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6971
URN: urn:nbn:de:gbv:18-82084
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Neumann , Ursula (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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