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Titel: Der Einfluss des Serotonintransporter-Promotor-Allels auf magnetoenzephalografische Korrelate der Angstkonditionierung
Sonstige Titel: The Influence of the Serotonin-Transporter-Promotor-Allele on Magnetoencephalographic Correlates of Fear-Conditioning
Sprache: Deutsch
Autor*in: Tramm, Jennifer
Schlagwörter: Serotonin-Transporter; Seorotonin-Transpoter-Promotor-Allel; 5-HTTLPR; Furchtkonditionierung; fear-conditioning; serotonin-transporter-promotor-allele
GND-Schlagwörter: Magnetoencephalographie
KonditionierungGND
Polymorphismus
Erscheinungsdatum: 2016
Tag der mündlichen Prüfung: 2017-02-06
Zusammenfassung: 
Konditionierung verbindet das Auftreten eines bestimmten Ereignisses mit einem gewissen Stimulus. Dieser konditionierte Stimulus (CS) sagt dann das Ereignis voraus und dessen Erscheinen führt zu einer erlernten, konditionierten Reaktion (Pavlov 1927, Maren 2001). Diese Form des Lernens könnte an der Pathogenese einiger Angststörungen beteiligt sein (Maren 2001, Lissek et al. 2004). Die Vulnerabilität für diese Erkrankungen kann mittels psychologischer Tests bestimmt werden. Untersuchungen fanden Assoziationen zwischen diesen Befragungen und einem Polymorphismus im Serotonin-Transporter, welcher eine lange (L) und eine kurze (S) Variante des Promotor-Allels zeigt (Lesch et al. 1996). Infolgedessen stellt sich die Frage nach dem Einfluss des Polymorphismus im Promotor Allel des Serotonin Transporters (5-HTTLPR) auf die Entwicklung einer Angststörung.
Die vorliegende Arbeit nutzt Magnetoenzephalografie, um die ereigniskorrelierten, magnetischen Felder (ERFs) von 5-HTTLPR genotypisierten Probanden (S-Allel-Träger, homozygote L-Allel-Träger) zu untersuchen. Im Konditionierungsexperiment wurden drei von sechs Gesichtsstimuli in 50% der Präsentationen mit einem intrakutan applizierten, elektrischen Reiz gepaart (CS+ Bedingung), während den anderen Gesichtern nie ein Schmerzreiz folgte (CS- Bedingung). Auf Sensoren-Ebene sind frühe (150-250 ms) und späte (400-500 ms) Interaktionen zwischen den genetischen Gruppen und den Konditionierungsbedingungen gefunden worden. Die Unterschiede betreffen MEG-Komponenten, welche sowohl mit der Gesichts- (N170) und der Emotionsverarbeitung (EPNm, LPP), mit Aufmerksamkeit (N1m) als auch mit dem Arbeitsgedächtnis (P200) assoziiert werden. Der Vergleich innerhalb der genetisch verschiedenen Gruppen hat in der S-Gruppe eher schwächere Felder für die CS+ im Gegensatz zu den CS- gezeigt. Der Vergleich zwischen der S- und der homozygoten L-Gruppe zeigt ebenfalls schwächere ERFs für S-Allel-Träger. Diese Signale könnten inhibitorische (hemmende) Prozesse darstellen. Die Abmilderung der Hemmung in S-Allel-Trägern könnte eine gesteigerte Anfälligkeit für Angsterkrankungen bewirken. Genau dort, läge der Ansatzpunkt für künftige Therapiestrategien. Diese könnten sich mit der Stärkung inhibitorischer Prozesse beschäftigen oder auch die Aufmerksamkeit der Patienten auf die korrekte Einordnung der CS- (Sicherheitsstimuli) erhöhen.

Conditioning associates a certain event with a distinct stimulus. This conditioned stimulus (CS) predicts the event and its appearance elicits a conditioned response (Pavlov 1927, Maren 2001). This kind of learning might influence the pathogenesis of anxiety disorders (Maren 2001, Lissek et al. 2004). Psychological tests of personality traits may determine a person’s vulnerability for those diseases. Previous work associates anxiety related traits with a polymorphism in the serotonin transporter promoter allele (5-HTTLPR), which has a short (S) and a long (L) genotype (Lesch et al. 1996). Consequently, one might examine the relation between the 5-HTTLPR and the development of anxiety disorders.
This work uses magnetoencephalography to examine fear conditioned, event-related, magnetic fields (ERFs) of 5-HTTLPR genotyped participants (S-allele-carrier, homozygote L-allele-carrier). During the conditioning experiment, three of the six facial stimuli occasionally were paired with a painful stimulus (CS+ condition) while the other faces never appeared with an additional stimulus (CS- condition). The sensor-level analysis revealed early (150-250 ms) and late (400-500 ms) genotype group x condition interactions. Those differences appeared in components that are associated with face (N170) and emotion processing (EPNm, LPP), attention (N1m), and working memory (P200). The analysis within the S-group revealed rather weaker ERFs for the CS+ compared to CS-. The comparison between the S-group and the homozygous L-group demonstrated also lower ERFs for the S-carrier. Those signals might represent inhibitory processes and their reduction in the low functioning S-group might trigger their increased vulnerability for anxiety disorders. Future therapy strategies could enforce such inhibitory processes or train the patient’s attention to classify safety cues (CS-) correctly.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/7093
URN: urn:nbn:de:gbv:18-83801
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Engel, Andreas K. (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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