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Titel: Therapie und Verlauf von Patienten mit rezidivierten und/ oder metastasierten Kopf-Hals-Karzinomen der Klinik und Poliklinik für HNO und Kopf-Hals-Chirurgie des Universitätskrankenhauses Hamburg-Eppendorf
Sonstige Titel: Therapy and progress of patients with a recurrent and/or metastatic HNSCC of the polyclinic and clinic of the Head and Neck (Surgery) department of the University Hospital of Hamburg-Eppendorf
Sprache: Deutsch
Autor*in: Blüggel, Christopher Nils
Schlagwörter: EXTREME-Studie; palliativ; Recurrence; HNSCC; EXTREME
GND-Schlagwörter: StrahlentherapieGND
RezidivGND
ChemotherapieGND
OperationGND
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
MetastaseGND
Erscheinungsdatum: 2017
Tag der mündlichen Prüfung: 2017-12-15
Zusammenfassung: 
Neben der lokalen Begrenzung eines Rezidivs selbst, geht auch ein niedriges, primäres
UICC-Stadium (Stadium 1-2) mit einem besseren Überleben der rezidivierten Patienten
einher. Höhere UICC-Stadien (Stadium 3-4) sowie das Auftreten von lokoregionären
Rezidiven und/ oder Fernmetastasen vermindern wiederum das Überleben der Patienten.
Die ausgewerteten Daten unterstreichen wegen des sehr guten Überlebens den Stellenwert der operativen Therapie, vor allem des Lokalrezidivs. Bedauerlicherweise ist diese jedoch nicht immer möglich aufgrund der Größe und resultierenden operativen Unerreichbarkeit oder Komorbiditäten bzw. des generellen gesundheitlichen Zustandes des Patienten.
Zudem veranschaulicht die Auswertung das nachhaltige Überleben von Patienten nach
Rezidivtherapien in Form einer Radiatio oder RCT. Dennoch kommt für einen Großteil der
Patienten eine Re-Radiatio infolge der hohen Toxizität sowie einer vermeintlich bestehenden Radioresistenz der Zellen nicht in Frage. Dahingegen beweisen Studien, dass durch die hochdosis-Radiatio und/ oder Sensitizer in Form von Chemotherapeutika die Problematik der Strahlenresistenz umgangen werden kann, wobei bei höheren Strahlendosen wiederum individuell abgewogen werden muss bzgl. der Toxizität.
Im Falle der palliativen Therapien stellt die EXTREME-Therapie zwar bis dato den
Goldstandard dar, was allerdings kontrovers diskutiert wird, insbesondere aufgrund der stark erhöhten Toxizität. Es konnte weder im Vergleich zu den restlichen Palliativtherapien, noch zur Non-EXTREME-Chemotherapie ein Überlebensvorteil nachgewiesen werden. Auch andere Studien zweifeln an der Überlegenheit des EXTREME-Konzeptes in Hinsicht auf das allgemeine und progressfreie Überleben sowie bestehende Toxizitäten.
Es zeigt sich, dass ein Standardschema nicht die beste Lösung darstellt, sondern, dass eine individuelle, patientenorientierte Therapie unter Hinzunahme aller erforderlichen
Fachrichtungen eingeleitet werden sollte, auch um die Toxizitäten zu minimieren und die
verbleibende Lebensqualität zu maximieren. Hierbei sollte zudem der gesundheitliche sowie mentale/ psychische Zustand des Patienten und dessen Krankengeschichte und
Therapiewunsch beachtet werden. Diese Arbeit zeigt, dass die Rezidivchirurgie eine große Bedeutung am Therapieerfolg hat. Des Weiteren müssen im Falle einer palliativen Situation individuell eine Re-Radiatio, chirurgische Lösung der einzelnen Fernmetastase(n), eine RCT oder sogar BSC diskutiert werden. Die Empfehlung der EXTREME-Therapie als first-line Therapie lässt sich in unserem Patientengut nur bedingt nachvollziehen, da sich der ohnehin geringe Überlebensvorteil im Alltag nicht reproduzieren lässt.

HNSCC-recurrences with a primary high-grade UICC show a significantly reduced survival
in comparison with low grade HNSCC. Furthermore, it can be stated, that, regarding the type
of recurrence, local recurrences present a better survival than locoregional or metastatic
failure. Trough good survival rates, the evaluated data confirms the great significance of the surgical therapy (in particular) of the local recurrences. However, unfortunately surgery cannot be conducted in any case due to size and resulting unresectability or comorbidities respectively the general health status of the patient.
The analysis illustrates also the lasting survival of patients receiving a radiation therapy or
radiochemotherapy. Nevertheless, in a lot of patients a reirradiation is not feasible because
of the high toxicity and alleged existing radioresistances. However, several studies prove,
that using highdose-reirradiation and/ or sensitizer (chemotherapeutics) bypasses the issue
and achieves a good survival, whereby higher toxicities due to a higher dosed radiation must
be considered and evaluated prior the therapy. In the case of a palliative treatment, until today the EXTREME-chemotherapy represents the first choice of treatment, which is debated controversially. In particular, the strong sideeffects and toxicities are an important disadvantage. The missing significance and the diagrams show no survival benefit of the EXTREME-therapy neither in comparison to the other palliative therapies nor in the direct comparison to the non-EXTREME-chemotherapy.
Other studies arrive at the same conclusion, doubting the advantages regarding the general
and progressionfree survival and underlining the increased toxicity. In summary it can be said, therefore, that one standard therapy does not represent the best solution in terms of general survival, progressionfree survival, toxicities and life quality.
Rather an individual, patient orientated therapy should be sought to minimize side-effects
and maximize the quality of life. In addition, the physical and psychological condition of the
patient as well as his medical history and his therapy wish need to be considered.
Furthermore, this research has demonstrated the major roll of the surgical therapy of
recurrences. In case of a palliative situation a reirradiation, radiochemotherapy, surgical
solution of metastases or even BSC must be discussed with each patient creating an
individual concept. The recommendation of the EXTREME-protocol as a first-line therapy
cannot be supported by this analysis of the patients of the university hospital of Hamburg-
Eppendorf. The benefit in the survival could not be reproduced in the everyday life.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/7558
URN: urn:nbn:de:gbv:18-89887
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Münscher, Adrian (PD Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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