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Titel: Der bovine Perikardpatch : Kurz- und Langzeitergebnisse nach Implantation in der Leiste
Sonstige Titel: The bovine pericardial patch : short and long-term results after implantation in the femoral artery
Sprache: Deutsch
Autor*in: Zuttmann, Holger
Schlagwörter: xenogen; bovin; Perikardpatch; Femoralarterie; xenogen; bovine; pericardial patch; femoral artery
Erscheinungsdatum: 2017
Tag der mündlichen Prüfung: 2018-02-21
Zusammenfassung: 
Bovines Perikard wird in der Gefäßchirurgie routinemäßig zum Verschluss einer Längsarteriotomie nach Thrombendarteriektomie eingesetzt. Im Bereich der A. carotis wurden hervorragende Ergebnisse beschrieben, für den Bereich der Leiste finden sich in der Literatur zum bovinen Perikardpatch jedoch bislang kaum Untersuchungen. Ziel dieser Arbeit war es, neben Kurzzeit- auch erstmals Langzeitergebnisse nach Implantation des bovinen Perikardpatches im Bereich der Leiste aufzuzeigen und diese anhand einer Literaturrecherche mit alternativen Patchmaterialien (autologe Vene und alloplastische Materialien) zu vergleichen.
In einer retrospektiven Studie wurden die Daten von 364 Patienten ausgewertet und die postoperativen Komplikationen anhand der OP-Berichte sowie der Entlassungsbriefe detektiert. Die Erfassung der Langzeitergebnisse erfolgte über eine Querschnittsbefragung mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens. Erfragt wurde das Auftreten von Wund-/Patchinfektionen, Pseudoaneurysmen, Re-Stenosen, erneuten Revaskularisationen und von Amputationen. Das Patientenkollektiv wurde in Claudicatio- und CLI-Patienten unterteilt um Stadien-abhängige Unterschiede der Komplikationsraten zu ermitteln.
Die Rate der noch während des Krankenhausaufenthaltes Revisions-bedürftigen Komplikationen (u.a. Frühverschlüsse, Wundrevision, Nachblutung) lag insgesamt bei 6,3%, die Major-Amputationsrate betrug 1,4% bei einer perioperativen Mortalitätsrate von 1,1%. Diese Ergebnisse liegen innerhalb der Wertebereiche der Vergleichsliteratur. Nachblutungen und prolongierte Lymphfisteln traten signifikant häufiger bei CLI-Patienten auf.
Die Langzeitergebnisse wurden aus den Daten von 103 Patienten (28,3%) ermittelt, die den Fragebogen vollständig ausgefüllt zurückgesandt hatten. Der mittlere Follow-up-Zeitraum betrug 73,0 ± 39,8 Monate. Es fand sich weder postoperativ noch im Follow-up-Zeitraum eine Patchinfektion. Die Revisionsrate am Patch betrug kumulativ 13,7% nach 10 Jahren mit signifikant mehr Eingriffen in der CLI-Gruppe. Die Restenoserate lag nach 1, 5 und 10 Jahren zufriedenstellend bei 3,4%, 7,4% und 9,1%. Es wurden insgesamt vier Pseudoaneurysmata am Patch dokumentiert. Unseres Wissens sind dies die ersten berichteten
Pseudoaneurysmata nach Implantation des bovinen Perikardpatches im Bereich der Leiste.
Eine Favorisierung eines bestimmten Patchmaterials im Bereich der Leiste lässt sich, aufgrund eingeschränkter Aussagen zu den alternativen Patchmaterialien in der Vergleichsliteratur, nicht treffen. Anhand der hier ermittelten Ergebnisse stellt der bovine Perikardpatch jedoch eine gute und sichere Therapieoption zum Verschluss der Längsarteriotomie im Bereich der Leiste dar.

In vascular surgery bovine pericardium is routinely used for closure of longitudinal arteriotomy following thrombendarterectomy. For the carotid artery excellent results have been reported but for the groin data in literature is very limited. Aim of this study was to report not only short-term results but for the first time also long-term results after using bovine pericardial patch in the inguinal region. In addition these results were compared with those of other materials (autologous vein and alloplastic patch) by review of literature.
In this retrospective study, data of 364 patients was analyzed and short-term results were evaluated by examining the medical discharge report and the operation report after thrombendarterectomy of the femoral artery. Long-term results were detected by means of a cross-sectional survey via a standardized questionnaire. Items asked for were: wound-/patch infection, pseudoaneurysm, restenosis, need of revascularization and amputation. Patients were divided into claudicants and CLI to compare rates of complication.
During postoperative stay in hospital the rate of operative revision was 6.3%, main causes were early closure, wound infection and bleeding. Rate of major amputation was 1.4% and mortality 1.1% which is similar to the rates reported in literature. Bleeding and lymphoceles were significantly more prevalent in CLI.
Long-term results were determined from data of 103 patients (28.3%) that responded to the questionnaire. Mean follow-up was 73.0 ± 39.8 months. There was no patch infection neither postoperative nor during follow-up. Cumulative rate of revision at the patch after ten years was 13.7% with significantly more revisions in the CLI group. Rate of restenosis after 1, 5 and 10 years was 3.4%, 7.4% and 9.1%, respectively. There were four pseudoaneurysms detected at the patch in this survey, to our knowledge these are the first reported for the inguinal region after implantation of bovine pericardial patch.
Due to poor data for the alternative materials in literature a definitive preference for a certain material cannot be given, but our results suggest that the bovine pericardial patch is a useful and satisfying material for reconstruction of the femoral artery.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/7573
URN: urn:nbn:de:gbv:18-90060
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Larena-Avellaneda, Axel (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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