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Titel: Geschlecht als Einflussfaktor auf das klinische Ergebnis nach MRT-basierter Thrombolyse beim Schlaganfall
Sonstige Titel: Sex as an influencing factor of the clinical outcome after MRI-based thrombolysis in stroke patients
Sprache: Deutsch
Autor*in: Herschel, Olga
Schlagwörter: Thrombolyse; MRT-basiert; Perfusionsausfall; DWI/PWI mismatch; PWI; DWI
GND-Schlagwörter: Infarkt
Cerebrale Ischämie
Hirninfarkt
SchlaganfallGND
Geschlechtsunterschied
Geschlecht
GeschlechterrolleGND
Fibrinolysetherapie
Fibrinolys
Erscheinungsdatum: 2018
Tag der mündlichen Prüfung: 2018-10-24
Zusammenfassung: 
In der vorliegenden, retrospektiven Analyse wurde untersucht, ob das Geschlecht von Schlaganfallpatienten, die nach MRT-Kriterien mit rtPA behandelt wurden, Einfluss auf das klinische Outcome hat. In der Literatur gibt es widersprüchliche Berichte zu geschlechtsspezifischen Effekten der Thrombolyse beim akuten Schlaganfall. Eine Arbeit, die das Volumen der Diffusionsläsion berücksichtigt, fehlt derzeit, so dass das DWI- und PWI-Läsionsvolumen in unsere Analyse einbezogen wurden. Folgende Hypothesen wurden hierbei formuliert: (1) Das weibliche Geschlecht ist ein vom DWI-Läsionsvolumen unabhängiger Prädiktor eines schlechten klinischen Outcomes sowie schlechterem Ansprechens auf die Lysetherapie sowie (2) die Größe des DWI-Läsionsvolumens stellt einen unabhängigen negativen Prädiktor dar.
Zur Überprüfung der Hyptohesen wurden Daten von 156 Schlaganfallpatienten erfasst und statistisch ausgewertet. Alle Patienten wurden innerhalb von 6 Stunden nach Symptombeginn mittels Schlaganfall-MRT untersucht und intravenös mit rtPA behandelt. Das Volumen der DWI-Infarktläsion wurde voxelbasiert aus den multiparametrischen MRT-Aufnahmen ermittelt. Etablierte Risikofaktoren und Prädiktoren sowie klinische Parameter wurden Patientenakten entnommen. Der Schweregrad der neurologischen Symptomatik wurde mittels NIHSS Score eingeschätzt. Die Infarktätiologie wurde nach den TOAST-Kriterien bestimmt. Das Outcome wurde mittels mRS Score 90 Tage nach Schlaganfallereignis eingeschätzt.
In unserer Studie zeigte sich, dass Frauen trotz schnellerer Behandlung, seltener ein gutes klinisches Ergebnis erzielten. Frauen hatten deutlich häufiger kardio-embolisch bedingte Infarkte, Männer häufiger makroangiopathisch bedingte Infarkte. In der multivariaten binär-logistischen Regression waren geringeres Alter, kleinere DWI-Läsion vor Thrombolyse, männliches Geschlecht und eine längere Zeit zwischen Symptombeginn und Thrombolyse unabhängige Prädiktoren eines guten klinischen Outcomes. Das paradoxe Ergebnis zur OTT sehen wir a.e. durch die MRT-basierte Patientenselektion erklärt, in der Patienten mit einer guten Prognose vor allem im späten Zeitfenster durch das MRT gut detektiert werden.
Die Ergebnisse unserer Studie widersprechen dem Großteil vorangehender Untersuchungen. Es liegt jedoch keine direkt vergleichbare Publikation vor, da bisher keine Untersuchung ausschließlich MRT-basierte Lyse vornahm, was einen entscheidenden Unterschied in der Patientenselektion dargestellt und das Ergebnis wesentlich mit beeinflusst haben könnte.

This analysis investigated whether the sex of stroke patients that were treated with rtPA according to MRI criteria influences clinical outcome. There are conflicting reports on gender-specific effects of thrombolysis in acute stroke. A study that includes the volume of early ischemic brain lesion as an important prognostic and outcome influencing factor is currently missing. Therefore the DWI and PWI lesion volumes were included in our analysis. We hypothesized that (1) female sex is a predictor of poor clinical outcome and response to thrombolysis disregardless of the size of the DWI lesion volume and (2) large DWI lesion volumes independantly predict negative outcome.
Data from 156 retrospectively selected stroke patients were recorded and statistically evaluated. There were 69 (44,2%) women and 87 (55,8%) men, mean age was 64 (IQR 58-75,8). All patients underwent an MRI scan within 6 hours of symptom onset and i.v. rtPA thrombolysis according to stroke unit standard requirements in Germany. The DWI and PWI lesion volume was determined on the basis of MRI images. The severity of the neurological symptoms was assessed by the NIHSS score. Stroke etiology was determined according to TOAST criteria. Outcome was assessed by mRS score on day 90 after stroke event. Established risk factors and predictors as well as clinical characteristics were retrieved from patient records.
Our study demonstrates that despite faster treatment, women less often achieved good clinical outcome compared to men. Women had cardio-embolic infarctions significantly more frequently, whereas men presented more often with the large-artery sclerosis type infarcts. In multivariable binary logistic regression, younger age, small DWI lesion before thrombolysis, male sex and a longer time between symptom onset and thrombolysis were independent predictors of good clinical outcome. We assume that MRI-based selection of patients caused the clearly paradox result regarding the OTT since MRI detects patients with good chances for a response to thrombolysis especially well in the later timewindow.
The results of our study do not support most of the previous publications in this field. However, there is no fully comparable research since to the best of our knowledge, no study exclusively carried out MRI-based thrombolysis evaluation, which could have represented a decisive difference in patient selection and could have significantly influenced the result.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/7945
URN: urn:nbn:de:gbv:18-94401
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Thomalla, Götz (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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