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Titel: Analyse der Anlässe und Ergebnisse gerichtlicher Sektionen im Bereich der Staatsanwaltschaft Verden (Untersuchungszeitraum: 1977-2016)
Sonstige Titel: Analysis of the occasions and results of judicial dissections of the department of public prosecution in Verden (analysed period: 1977-2016)
Sprache: Deutsch
Autor*in: Shahbazi, Pegah
GND-Schlagwörter: RechtsmedizinGND
Verden (Aller)
TodGND
Mord
Selbstmord
Todesursache
Staatsanwaltschaft
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Erscheinungsdatum: 2018
Tag der mündlichen Prüfung: 2018-12-10
Zusammenfassung: 
Es wurden 1845 Sektionen der Staatsanwaltschaft Verden erfasst, welche den
Jahrgängen 1977-2016 zugeordnet werden konnten und im Institut für
Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf untersucht wurden.
Das Gesamtsektionsgut beinhaltete ca. doppelt so viele männliche wie weibliche
Sektionen. Ab der Jahrtausendwende stieg die Sektionsrate deutlich an und es ließ
sich eine verstärkte Sektionstätigkeit bei Verdacht auf ärztlichen Behandlungsfehler
feststellen. Bei 707 der 1845 Sektionen handelte es sich um einen natürlichen Tod,
bei 965 um einen nichtnatürlichen Tod. In 42 Protokollen erhärtete sich während der
Obduktion der Verdacht auf einen ärztlichen Behandlungsfehler. Der häufigste
Grund eines natürlichen Todes waren Herzerkrankungen, dazu zählen unter
anderem Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Koronarstenosen. Die häufigsten
Ursachen eines nichtnatürlichen Todes waren Intoxikation und Verkehrsunfall. Das
Sektionsgut der Arbeit erfasst 105 Tötungsdelikte. Die Geschlechterverteilung der
Opfer betrug dabei fast genau 1:1 (m:w). Die häufigsten Arten von Tötung waren
scharfe Gewalt, dicht gefolgt von Strangulation. Es wurde festgestellt, dass
weibliche Personen deutlich häufiger Opfer von Strangulation waren, Männer
häufiger Opfer stumpfer Gewalt. Die meisten Tötungsopfer waren Menschen
mittleren Alters, besonders die der Altersgruppe von 31-40 Jahren. Der am
stärksten belastete Auffindungsmonat von Tötung war der September, der häufigste
Auffindungsort war die eigene Meldeanschrift. Die Arbeit erfasst 164 Suizidenten.
Die Geschlechterverteilung bei Suizid betrug 3:1 (m:w). Die häufigsten Suizid-
Begehungsarten im Raum Verden waren Schuss und Erhängen. Die häufigsten
Auffindungen der Suizidenten gab es in den Monaten Juni und August und an den
Wochentagen Montag, Dienstag und Mittwoch. Bei der Altersverteilung war die
Kategorie der 41-50-Jährigen am stärksten belastet, gefolgt von den 51-60-
Jährigen. Der häufigste Auffindungsort bei Suizid war die Meldeanschrift der
Verstorbenen, gefolgt von der Kategorie „im Freien“. Im Auswertungszeitraum
finden sich 287 Unfalltode, davon wurden 200 Personen Opfer von
Verkehrsunfällen. Drei Viertel von ihnen waren männlich. Die Anzahl der Sektionen
an unter 18-Jährigen belief sich auf n=140, davon waren 86 männlichen und 54
weiblichen Geschlechts. 50 der 140 waren Sektionen an Säuglingen (<1 Jahr). 13
von 140 Kindern wurden Opfer eines Tötungsdelikts, wobei die
Geschlechterverteilung der Opfer 1:1 betrug.

1845 dissections of the years 1977-2016 of the department of public prosecution in
Verden (Aller) were performed in the Institute of Forensic Medicine Hamburg. Twice
as many dissections were male. It was observed that the dissection activity
increased during this era, especially from the turn of the millennium on. One of the
reasons is the increasing number of dissections due to medical malpractice lately.
Natural death was found in 707 of the 1845 dissections. In 965 cases an unnatural
death was diagnosed. 42 dissections took place because of the suspicion of medical
malpractice.
The most common reasons for natural death were heart diseases, such as heart
attack, myocardial degeneration and coronary stenosis. The leading causes of
unnatural death were intoxication and street accident.
In 1845 examined files, 105 dissections were caused by homicide. The gender
distribution was nearly 1:1 (m:f). The most frequent matter of killing was sharp force
and strangulation. Women were more likely getting strangulated, whereas men as
victims of homicide got more in felony of blunt force. Victims of homicide were mainly
middle-aged, mostly between 31-40 years old. The month in which most homicides
took place, was September. Most victims of homicide were found at home.
164 suicides were detected. Three times more men than women committed suicide.
The most common methods of suicide in the area of Verden were shooting and
hanging. The most suiciders were found in the months June and August, and on the
days Monday, Tuesday and Wednesday. The mainly endangered persons were
middle-aged people, especially the group of 41-50 and 51-60 years of age. The
place where most suiciders were found was at home and outdoor.
287 cases of accidental death were registered. Many accidents were caused by
street accidents with n=200 cases. The victims were three times more men than
women.
The number of dissections, which were performed on children under 18 years was
n=140. 86 of them were male, 54 of female gender.
50 of 140 autopsies were performed on infants under 1 year. 13 of 140 kids were
victims of homicide. Gender distribution was 1:1.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/7986
URN: urn:nbn:de:gbv:18-95048
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Püschel, Klaus (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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