Volltextdatei(en) vorhanden
Titel: Einfluss von Morinda citrifolia L. Fruchtsaft auf die physische Leistungsfähigkeit des Menschen
Sonstige Titel: Influence of Morinda citrifolia L. fruit juice on the physical performance of humans
Sprache: Deutsch
Autor*in: Glang, Jonas
Schlagwörter: Noni; Morinda; citrifolia; Leistungsfähigkeit; Ergometrie; Noni; Morinda; citrifolia; performance; Ergometry
Erscheinungsdatum: 2019
Tag der mündlichen Prüfung: 2019-12-16
Zusammenfassung: 
Die zentrale Fragestellung der vorliegenden Dissertation war, auf welchen stoffwechselspezifischen Wirkungen, der bereits in vorangegangenen Studien belegte leistungssteigernde Effekt des Saftes der Morinda citrifolia Frucht (Noni) beruht. Es wurden zunächst Versuche durchgeführt, um herauszufinden, ob und inwieweit sich die klassischen Leistungsparameter bei einer Belastungsergometrie unter Einfluss des Nonisaftes ändern würden. Dazu wurden zunächst 10 Sportler für eine Versuchsreihe rekrutiert. Die Studie hatte zum Ziel, den möglichen Einfluss eines vierwöchigen Nonisaft Konsums auf den Laktatgehalt des Serums unter Belastung festzustellen. Diese Methode stellt sozusagen den Goldstandard unter den Markern einer Leistungsdiagnostik dar. Die Probanden absolvierten einen Belastungstest auf einem Fahrradergometer, der in Form eines Mehrstufentests unter quasi-Steady-State Bedingungen im anaeroben Leistungs-bereich durchgeführt wurde. Es zeigte sich bei den Probanden eine signifikante Verminderung der Laktatwerte von 3,63 mmol/l, die dem Konsum des Nonisaftes zugeschrieben werden konnte.
Als nächstes wurden die Versuche mit Probanden aus einer österreichischen Profi-Fußballmannschaft wiederholt, wobei zwei Gruppen gebildet wurden: Verumgruppe (20 Sportler, vier Wochen Nonisafteinnahme); Plazebogruppe (11 Sportler, vier Wochen Plazeboeinnahme). Bei der Verumgruppe war wiederum eine signifikante Reduktion der Laktatwerte im Serum nach der Nonisafteinnahme festzustellen, die in der Plazebogruppe nicht zu beobachten war.
Im Anschluss wurden spiroergometrische Versuche im Athleticum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf durchgeführt, um die biochemischen Ursachen der Verminderung der Laktatwerte, die durch den Nonisaft erzielt worden waren, herauszufinden. Hierzu wurden erneut 10 Sportler rekrutiert, die über einen Zeitraum von vier Wochen Nonisaft einnahmen. Das Testprotokoll war eine stufenlose Rampenbelastung unter Messung der ventilatorischen und der kalorimetrischen Parameter. Es zeigten sich insbesondere Veränderungen bei den kalorimetrischen Daten in Form eines signifikanten Anstiegs der Verstoffwechselung von Kohlenhydraten zur Energiegewinnung nach der vierwöchigen Einnahme von Nonisaft. Eine mögliche Erklärung dieses Effektes ergibt sich aus den insulinomimetischen Eigenschaften des Nonisaftes, die von anderen Arbeitsgruppen in neueren klinischen Studien sowie Tierversuchen herausgefunden wurden. Eine verstärkte Glykolyse, die bei einer insulinotropen Wirkung des Nonisaftes stattfindet, könnte demnach die verstärkte Energiegewinnung aus Kohlenhydraten erklären.
Es bleibt damit festzuhalten, dass die Sportler unter Verabreichung von Nonisaft eine Reduktion der Laktatwerte im Serum und aufgrund der daraus resultierenden geringeren muskulären Ermüdung eine Verbesserung der physischen Leistungsfähigkeit erfuhren.
Die komplexen Abläufe der gesamten Energiebereitstellung können nicht mit einzelnen Signalkaskaden erklärt werden. Die insulinomimetischen Eigenschaften des Nonisaftes, die in neueren Studien herausgearbeitet wurden, können diese Effekte biochemisch teilweise erklären. Darüber hinaus kann aber auch eine verbesserte Elimination des unter Belastung gebildeten Laktats diskutiert werden.
Diese Arbeit liefert einige neue Ansätze zur Erklärung der positiven Wirkungen von Nonisaft auf die physische Leistungsfähigkeit. Für zusätzliche Aussagen diesbezüglich wären weitere Untersuchungen erforderlich.

The central purpose of the thesis was to ascertain which metabolism-specific effects cause the performance-enhancing effect of Morinda citrifolia fruit juice (Noni) which had already been proven in previous studies. Initially, experiments were carried out to find out whether and to what extent classical performance parameters would change in exercise ergometry under the influence of Noni juice. Therefore, ten athletes were recruited for a test series. The aim of the study was to determine the possible influence on the serum lactate levels under “athletic load” after a four week Noni juice treatment. This method represents the gold standard among the markers of performance diagnostics.

The participants of the the study underwent a load test on a cycle ergometer. A multi-stage test with quasi-steady-state conditions was carried out under anaerobic performance conditions. The subjects showed a significant reduction in lactate levels of 3.63 mmol/l which could be attributed to the consumption of Noni juice.
Next, the tests were repeated with subjects from an Austrian professional football team. Two groups were formed: a verum group (twenty athletes, four weeks Noni juice intake); a placebo group (11 athletes, four weeks placebo intake). A significant reduction in lactate levels after the intake of Noni juice was noticed. No such changes in lactate levels were observed in the placebo group.
Finally, spiro-ergometric experiments were carried out in the Athleticum of the University Clinic Hamburg-Eppendorf in order to discover the biochemical causes for the reduction of the lactate levels which had been achieved by the Noni juice. For this purpose, ten athletes were recruited who drank Noni juice (2 ml/kg bw) over a period of four weeks again. This time a continuous ramp ergometer protocol was performed to measure the ventilatory and calorimetric parameters of the athletes.
A significant increase in carbohydrate metabolism was determined after the administration of Noni juice for four weeks. A possible explanation for this effect is provided by the insulinomimetic properties of Noni juice. This has also been demonstrated by other scientific working groups performing recent clinical trials and animal studies.
Due to the insulinotropic effect of Noni juice, an increase in glycolysis takes place, which could explain an increase in energy production from carbohydrates. Athletes under administration of Noni juice experienced a reduction of serum lactate levels resulting in reduced muscle fatigue and an improvement in physical performance.

The complex processes of the entire energy supply of a human being cannot be explained with individual signal cascades. However, the insulinomimetic properties of Noni juice, which have been identified in recent studies, can partially explain these effects biochemically. In addition, an improved elimination of the lactate levels that are formed under physical load can also be discussed.
In summary, this work provides some new approaches to explain the positive effects of Noni juice on physical performance. However, more research is needed for further conclusions of how Noni juice effects performance.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6164
URN: urn:nbn:de:gbv:18-102421
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Westendorf, Johannes (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

Dateien zu dieser Ressource:
Datei Beschreibung Prüfsumme GrößeFormat  
Dissertation.pdfc7a9cb091065786554c3cfd34261da9c1.84 MBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen
Zur Langanzeige

Diese Publikation steht in elektronischer Form im Internet bereit und kann gelesen werden. Über den freien Zugang hinaus wurden durch die Urheberin / den Urheber keine weiteren Rechte eingeräumt. Nutzungshandlungen (wie zum Beispiel der Download, das Bearbeiten, das Weiterverbreiten) sind daher nur im Rahmen der gesetzlichen Erlaubnisse des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) erlaubt. Dies gilt für die Publikation sowie für ihre einzelnen Bestandteile, soweit nichts Anderes ausgewiesen ist.

Info

Seitenansichten

328
Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am 27.03.2024

Download(s)

960
Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am 27.03.2024
Werkzeuge

Google ScholarTM

Prüfe