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Titel: Kardiale Biomarker in der Perinatalmedizin - Einfluss klinischer Faktoren auf die Konzentrationen von BNP, NtproBNP, MR-pr-ANP, MR-proADM, Copeptin und hsTnI in der Nabelvene, der Nabelarterie, im Fruchtwasser und im Blut der Mutter
Sonstige Titel: Cardiovascular Biomarkers in perinatal medicine - effect of clinical factors on the levels of BNP, Nt-proBNP, MR-proANP, MR-proADM, copeptin and hsTnI in umbilical artery blood, umbilical vein blood, umbilical fluid and maternal blood
Sprache: Deutsch
Autor*in: Langenbach, Nora Katharina
GND-Schlagwörter: BiomarkerGND
Perinatale Medizin
Nabelschnur
Fruchtwasser
NeonatologieGND
Erscheinungsdatum: 2019
Tag der mündlichen Prüfung: 2020-04-23
Zusammenfassung: 
In der Neonatologie besteht ein großer Bedarf an objektiven Markern für die Einschätzung des Risikos für Herz-Kreislauf-Komplikationen bei Neugeborenen.
In diesem Zusammenhang sind in den letzten Jahren unterschiedliche kardiale Biomarker und ihre Surrogate im Nabelschnurblut, im Blut der Mutter und vereinzelt auch im Fruchtwasser und ihre möglichen Beziehungen zu klinischen Daten und Pathologien untersucht worden. In dieser Arbeit wurden die Konzentrationen von BNP, Nt-proBNP, MR-proANP, MR-proADM, Copeptin und hsTnI im Nabelarterienblut, Nabelvenenblut, Fruchtwasser und im maternalen Blut zum Zeitpunkt der Geburt erhoben und ihr Zusammenhang mit klinischen Daten überprüft, um ihre Dynamiken und Funktionen während der Schwangerschaft, unter der Geburt und in der frühen Neonatalperiode und die Rolle der einzelnen Marker als eventuelle Prädiktoren zu evaluieren.
Es wurden Proben bei 106 Geburten asserviert. Unter den Geburten gab es 94 Einlingsgeburten, 11 Zwillingsgeburten und eine Drillingsgeburt. Es handelte sich um 66 elektive Kaiserschnitte, 5 sekundäre Kaiserschnitte, 33 Spontangeburten und 2 Vakuumextraktionen. Der Datensatz enthält sowohl termingerechte als
auch übertragene Geburten und Frühgeborene. Es wurden sowohl komplikationslose Schwangerschaften als auch Risikoschwangerschaften mit einbezogen. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die natriuretischen Peptide im fetalen Kreislauf potenziell als Marker für Hypoxie, versteckten perinatalen Stress und den Reifungszustand des Herzens bei Neonaten geeignet sind. Die Nt-proBNP-Konzentration in der Nabelvene korrelierte beispielsweise stark negativ mit dem APGAR-Wert nach 10 Minuten (r=-0,686; p<0,001) und war nach sekundärer Sectio 30-mal höher als nach Spontanpartus. Die Sekretion von Copeptin im Fetus wird durch Wehen getriggert und spielt eine wichtige Rolle in der Bewältigung der Herz-Kreislauf-Adaption in der Transitionsphase vom fetalen zum neonatalen Kreislauf. Die Copeptin- Konzentration in der Nabelvene kann durch den Einfluss von Wehen beispielsweise um das 300-fache ansteigen. Außerdem eignet sich auch Copeptin als Marker für Hypoxie bzw. Asphyxie. Adrenomedullin im fetalen Kreislauf spielt eine entscheidende Rolle in der fetalen Entwicklung und sein Surrogat MR-proADM kann als Marker für perinatale Infektionen in Betracht gezogen werden. Die hsTnI69 Konzentrationen zeigten nur im maternalen Blut Korrelationen mit den klinischen Daten, wo eine erhöhte hsTnI-Konzentration für eine Azidose des Kindes sprach.
Die Untersuchung von kardialen Biomarkern im Fruchtwasser zum Zeitpunkt der
Geburt hat es in diesem Umfang bisher noch nicht gegeben und die Ergebnisse
dieser Studie zeigen, dass die Messung der Marker im Fruchtwasser eine wertvolle Ressource für das Verständnis und die Nutzung der kardialen Biomarker in der Perinatalmedizin darstellt. Möglicherweise sind die Ergebnisse im Fruchtwasser sogar auf neonatalen Urin übertragbar und stellen so eine neue noninvasive Möglichkeit zur Diagnostik in den ersten Lebenstagen zur Verfügung.

There is a significant need for objective markers within the field of neonatology to
estimate the risk of cardiocirculatory compromise in neonates. Over the past years, different biomarkers have been evaluated with clinical data and pathologies to find potential correlations between surrogates in umbilical cord blood, maternal blood as well as amniotic fluid.
In this study we determined levels of Nt-proBNP, MR-proANP, MR-proADM, copeptin and hsTnI in umbilical artery blood, umbilical vein blood, umbilical fluid and maternal blood to evaluate their correlation to clinical data in order to understand their dynamics and function during pregnancy, under labour and in the early neonatal period as well as their potential role as predictors.
We preserved samples from 106 deliveries, including 94 births of singletons, 11
births of twins and one birth of triplets. There were 66 elective sections, 5 secondary sections, 33 spontaneous vaginal deliveries and two vacuum extractions. The data contains pregnancies with and without complications.
The results show that the natriuretic peptides in the fetal circulation could potentially be used as markers for hypoxia, perinatal stress and myocardial maturation. The concentration of Nt-proBNP in the umbiclical vein for example correlates strongly negatively with the APGAR-Score after 10 minutes (r=0,686; p<0,001) and is 30 times higher after secondary section than after spontaneous vaginal delivery. The secretion of copeptin in the fetus is triggered by labour and plays an important part in the cardiocirculatory transition from fetal to neonatal circulation. The concentration of copeptin in the umcilical vein can rise up to 300 times under the influence of labour. Furthermore, copeptin is also a potential marker for hypoxia and asphyxia. Adrenomedullin in the fetal circulation plays an important part in fetal development and its surrogate MR-proADM can be considered as a marker for perinatal infection. hsTnI levels only showed a correlation to clinical data in maternal blood, where higher levels correlated with neonatal acidosis. The evaluation of cardiac markers in amniotic fluid, at the time of delivery, has not been done before at this scale. The results show that the determination of these markers in the amniotic fluid could be a valuable resource in terms of the understanding and using cardiac markers in perinatal medicine. The results could be transferred to neonatal urine as a possibility of non-invasive diagnostic in the first days of the neonatal period.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6295
URN: urn:nbn:de:gbv:18-105202
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Weil, Jochen (PD Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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