Abstract Basilarisverschlüsse

Die vorliegende Dissertationsschrift beschäftigt sich retrospektiv mit den Ergebnissen der Behandlung von 32 Patienten mit angiographisch gesichertem kompletten Basilarisverschluß. Alle Patienten wurden mit einer intraarteriellen Fibrinolysetherapie behandelt. Ausgewertet wurden anamnestische Angaben, Symptome, klinische Befunde, neuroradiologische Befunde sowie das Outcome nach 4 Wochen und 3 Monaten.

Nach neuroradiologischer Befunderhebung mit Mikrokatheter am Verschlußort wurde in embolisch und lokal arteriosklerotisch-thrombotisch entstandene Verschlüsse unterteilt. Von 32 Patienten wiesen 15 einen embolischen, 17 einen arteriosklerotisch-thrombotischen Verschluß auf.

Umfassend wurden die Symptome und klinischen Aufnahmebefunde untersucht. Aus den anamnestischen Angaben, Symptomen und Aufnahmebefunden lassen sich keine verläßlichen Prädiktoren für die Art des Verschlusses ziehen. Die neuroradiologische Verschlußtyp-Klassifikation erwies sich als plausibel.

Die intraarterielle Lyse war signifikant häufiger erfolgreich bei embolischen als bei arteriosklerotisch-thrombotischen Verschlüssen. Die Fibrinolyse erreichte bei 59% die Rekanalisation des verschlossenen Gefässes. Es ließ sich jedoch nicht nachweisen, daß eine erfolgreiche Rekanalisation auch zu einem besseren Outcome führt. Die Erkrankung überlebten 41% nicht, 13% entwickelten ein Locked-in-Syndrom (4-Wochen-Zahlen). Nach 3 Monaten waren 59% gestorben oder im Locked-in und 38% besser als Locked-in. (6% der Gesamtgruppe waren bis auf geringgradige neuropsychologische Defizite geheilt).

Im Vergleich zu anderen Autoren ergibt sich ein in weiten Teilen vergleichbares Bild der Patienten und Ergebnisse. Hervorzuheben ist aber die Diskrepanz, daß in dieser Studie nicht nachzuweisen war, daß eine erfolgreiche Rekanalisation das Outcome signifikant beeinflußt. Andererseits liegen im kleinen Datensatz und dem im Vergleich langen Intervall zum Therapiebeginn methodische Schwächen. Eckert [11] gibt ein 6-Stunden Intervall als Grenze an (nach der die Mortalität sprunghaft ansteigt); diese wurde hier von 50% der Patienten überschritten.