Austausch und Transport luftgetragener
schwerflüchtiger chlororganischer
Verbindungen in Norddeutschland und über See
Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors
der Naturwissenschaften
des Fachbereichs Chemie der Universität Hamburg
vorgelegt von: Holger Gerwig aus Hamburg
Tag der letzten münlichen Prüfung: 17.4.2000
Summary
Zusammenfassung
Gegenstand dieser Arbeit war die Klärung der Herkunft und der Verteilung
einiger persistenter organischer Schadstoffe (POP), wie Hexachlorcyclohexan
(HCH), Polychlorierte Biphenyle (PCB) und Hexachlorbenzol (HCB) in der
bodennahen Atmosphäre über Norddeutschland. Dazu wurden drei
Monitoring-Dauerprobenahmestationen in Norddeutschland (Hamburg-Billbrook,
Flugplatz bei Itzehoe, Westerheversand) über einen Zeitraum von 1
bis 3 Jahren mit einem Bulk-Depositions- sammler aus Edelstahl betrieben.
Darüber hinaus wurden im Rahmen projektgebundener, mehr- wöchiger
Intensivmesskampagnen gezielte Fragestellungen zum Eintrag von POP über
die Atmosphäre in die Deutsche Bucht bzw. die Frage des Austausches
an der Grenzfläche Meer/ Atmosphäre innerhalb von Forschungsprojekten
für küstennahe Meeresgebiete der Nord- (KUSTOS) und Ostsee (BASYS)
bearbeitet. Insgesamt wurden auf diese Weise 247 Depositions- proben mit
Bulk- und Wet-Only-Sammlern, 14 Bulk-Depositionsproben mit sofortiger Extraktion
vor Ort, 16 Luftproben (High-Volume-Probenahme) und 6 Seewasserproben genommen
und nach aufwendiger Aufarbeitung mit Kapillargaschromatographie-ECD analysiert.
Im Rahmen einer Interkalibrierung sollten verschiedene Bulk-Depositionssammler
(mit Edelstahl- oder Glastrichter und Wet-Only-Sammler im Bulk-Betrieb)
untereinander auf ihre Nieder- schlags-Sammeleffizienz und die gemessenen
POP-Konzentrationen verglichen werden. Dafür wurden die Depositionssammler
paarweise nebeneinander aufgestellt. Beim derartigen Vergleich von Bulk-Depositionssammlern
des selben Typs ergaben sich mittlere Standardabweichungen für a-HCH-Konzentrationen
von 0.3 - 2.0 ng×L-1 und für g-HCH-Konzentrationen
von 1.9 - 19.5 ng×L-1. Ähnliche Konzentrationsabweichungen
wurden beim Vergleich zwischen einem Bulk-Depo- sitionssammler mit Edelstahl
und einem mit Glas bzw. Teflon erhalten. Von daher ließ die Bulk-Probenahme
mit verschiedenen Vorrichtungen vergleichbare Ergebnisse erwarten. Die
Effekte der unterschiedlichen Anströmungsgeometrie für die Konzentrationsbestimmung
können vernach- lässigt werden. Beim Vergleich des Bulk-Depositionssammlers
mit Edelstahloberfläche und einem Sammeltrichter aus Teflon waren
die Depositionsmengen von a-und g-HCH
signifikant erhöht. Dies wurde auf eine verstärkte Adsorption
an der Teflonoberfläche bzw. am Polyurethanschaum zurück- geführt.
Der Vergleich von Bulk- zu Wet-Only-Probenahme ergab keinen Unterschied
für die deponierte Menge a- und g-HCH.
Daraus folgte, dass ausschließlich die nasse Deposition den Beitrag
für die gesammelte Menge HCH-Isomere in einen Bulk-Depositionssammler
gebracht hat.
Dagegen zeigten sich deutliche Unterschiede bezüglich der Niederschlagsmenge.
Diese variierte für zwei Sammler des gleichen Typs zwischen 0.1 mm
bis 0.6 mm (Standardabweichung der mittleren Differenzpaare). Beim Vergleich
verschiedener Sammlertypen waren die Abweichungen mit 1.2 mm bis 3.4 mm
deutlich größer. Der Bulk-Depositionssammler mit Edelstahloberfläche
zeigte signifikant bessere Sammeleffizienz als der Sammler vom Typ Hellmann
und der Wet-Only-Sammler. Zum Teil konnte dies mit seiner aerodynamisch
günstigeren Form erklärt werden. Da die Bestimmung der Niederschlagsmenge
von Sammler zu Sammler variierte, sollte der Einsatz gleicher Bulk-Depo-
sitionssammler die Vergleichbarkeit von HCH-Depositionsmengen an verschiedenen
Orten erhöhen.
Die Frage nach der Abhängigkeit der POP-Konzentrationen in Depositions-
und Luftproben von der Niederschlagsmenge bzw. der Lufttemperatur war für
die Untersuchung der Verteilung und Depositionsmenge von Interesse. Die
exponentielle Abnahme der Konzentrationen einzelner PCB-Kongenere mit der
Niederschlagsmenge in Bulk-Depositionsproben korrelierte teilweise hochsignifikant
an den Probenahmeorten Hamburg-Billbrook, Westerheversand und Itzehoe-Flugplatz.
Dies traf auch für HCB in Hamburg-Billbrook und Itzehoe-Flug-platz
sowie für b-HCH in Hamburg-Billbrook zu.
Das beobachtete Verhalten deutete auf einen effektiven Auswaschvorgang
der Stoffe in der Atmosphäre bzw. auf einen hohen Auswaschkoeffizienten
hin, wie dies von partikulär gebundenen Stoffen bekannt ist. Für
Luftproben aus dem Winterhalbjahr ´98 wurde in Hamburg-Billbrook
ein Anstieg der g- und a-HCH-Konzentration
mit der Lufttemperatur beobachtet und als Ursache eine ausgasende flächige
lokale Quelle vermutet. In Westerheversand stieg die Konzentration einiger
PCB-Kongeneren mit der Lufttemperatur an. Dies wurde auf eine von der Temperatur
kontrollierte Verdunstung aus sekundären Quellen zurückgeführt.
Desweiteren sollte untersucht werden, ob es einen saisonalen Einfluss
auf die Deposition gibt. In den Monaten März bis Juni wurden an den
Stationen Westerheversand, Itzehoe-Flugplatz und Hamburg-Billbrook in Bulk-Depositionsproben
deutliche Maxima der g-HCH-Konzentrationen mit
bis zu 1130 ng×L-1 gemessen. Innerhalb dieses Zeitraums
konnten im Mittel bis zu 6-mal so hohe Konzentrationen im Verhältnis
zum Rest des Jahres bestimmt werden. Diese Spitzenwerte im Frühjahr
wurden auf die Hauptanwendungszeit von Lindan zurückgeführt.
a-
und b-HCH zeigten erwartungsgemäß
keine Abhängigkeit von der Jahreszeit.
Neben der saisonalen Variabilität wurde untersucht, ob es auch
einen Gradienten der Stoffeinträge mit Entfernung von der Küste
zur See bzw. zum Land gibt. Dazu wurden die Depositionsmengen von HCH-Isomeren
an der Küste (Westerheversand) und in 50 km Entfernung auf offener
See (Deutsche Bucht nördlich von Helgoland) während Intensiv-Messkampagnen
bestimmt und miteinander verglichen. Bei Einzelfallbetrachtungen konnten
keine deutlichen Unterschiede der g-HCH-Konzentrationen
in Bulk-Depositionsproben festgestellt werden. Die Niederschlagsmengen
waren in der Deutschen Bucht allerdings nur halb so groß wie an der
Küstenstation. Damit ist die Bestimmung der Niederschlagsmenge entscheidend
für eine Abschätzung der Deposition von g-
und a-HCH über See.
Über eine Distanz von über 100 Kilometer wurde für a-
und g-HCH eine Abnahme der Bulk-Depositions-Konzentrationen
vom städtischen über den ländlichen zum seewassernahen Probenahmeort
gefunden. Die PCB-Konzentrationen an der Küste und auf See waren 5-
bis 10-mal kleiner als in Hamburg-Billbrook. Für die Luftkonzentrationen
von HCH-Isomeren und PCB im Winterhalbjahr zeigte sich eine ähnliche
Konzentrationsabnahme.
Unter Verwendung detaillierter meteorologischer Daten wurden windrichtungsabhängige
bzw. herkunftsabhängige Konzentrationen mit Hilfe von Bodenwind-Rückwärts-Trajektorien
für Luft- und Bulk-Depositions-Konzentrationen berechnet. Im Frühjahr/Sommer
´96, der Hauptan- wendungszeit von Insektiziden in der Landwirtschaft,
konnten westlichen und südlichen Wind- richtungen deutlich erhöhte
g-HCH-Konzentrationen
und g/a-HCH-Verhältnisse
in Depositions- proben aus seewassernahen Standorten in Norddeutschland
zugeordnet werden. Auch PCB scheinen bevorzugt aus südlicher Richtung
herantransportiert zu werden. Luftproben aus dem Winter ´95/´96
von Westerheversand deuteten ebenfalls auf erhöhte g-HCH-
und PCB-Konzentrationen aus südlichen und westlichen Richtungen hin.
Im Sommer ´97 wurden dann in Luft- und Depositionsproben von Kap
Arkona an der Ostsee ebenfalls erhöhte g-HCH-,
PCB- und HCB-Konzentrationen auf Luftmassen aus südlichen Richtungen
und für a- und b-HCH
auf solchen aus östlichen Richtungen zurückgeführt. Diese
Ergebnisse belegten die Annahme eines Ferntransportes von luftgetragenen
POP aus Mittel- und Westeuropa in nördliche Richtung zu den Randmeeren
Norddeutschlands.
Die im Vergleich zu anderen Messorten ungewöhnlich hohen HCH-Konzentrationen
in Luft- und Depositionsproben in Hamburg-Billbrook bedurften einer besonderen
Erklärung. Windrichtungs- gewichtete Konzentrationen von Luft- und
Depositionsproben aus westlichen Richtungen, die Zusammensetzung der HCH-Isomere
und die Temperaturabhängigkeit der HCH-Luft-Kon- zentrationen deuteten
auf eine lokale Quelle hin. Diese lag in westlicher Richtung. Es handelt
sich hierbei um das seit Jahren stillgelegte und gesicherte Gelände
der ehemaligen HCH-Produktions- anlage der Firma Boehringer und dessen
Umgebung, da die Oberflächenböden dort hohe HCH-Konzentrationen
enthielten, die temperaturabhängig in die Atmosphäre ausgasen.
Für a-, g-HCH
und PCB wurden zwischen wesentlichen Kompartimenten der südlichen
Deutschen Bucht Stoff-Flüsse mit Hilfe von ergänzenden Daten
aus der Literatur berechnet. Die Daten für den atmosphärischen
Depositions-Fluss schwankten für a-, b-HCH,
HCB und PCB etwa um den Faktor 10, und für g-HCH
sogar um den Faktor 60. Die Abschätzung des atmosphärischen Anteils
im Verhältnis zum Eintrag über Flüsse betrug für g-HCH
nach Daten von Bulk-Depositionsproben in Westerheversand 32 % (´94/´95)
bzw. 38 % (´95/´96), für a-HCH 15 % (´94/´95)
bzw. 5 % (´95/´96) und für PCB 3 % (´94/´95
und ´95/´96). Die Berücksichtigung des Gasaustausches
nach Modellrechnungen in der Literatur führte für g-HCH
zu deutlich höheren Werten des atmos- phärischen Eintrags und
damit zu einem größeren Anteil für g-HCH
am Gesamteintrag in die Deutsche Bucht. Für die Abschätzung der
Relevanz des atmosphärischen Eintrages in das Ökosystem Deutsche
Bucht wurden Seewasserkonzentrationen mit den aus Depositionen resultierenden
Konzentrationen verglichen. Als Ergebnis von Häufigkeitsverteilungen
wurde gefunden, dass der atmosphärische Eintrag von g-HCH
ins Meer in den Sommermonaten mit hohen Luftkonzentrationen, herrührend
aus Mittel- und Westeu-ropa und starken Niederschlägen, besonders
hoch war und einen merklichen Einfluss auf die Konzentration im Seewasser
hat, insbesondere bei relativ niedrigen Konzentrationen im küstenfernen
Bereich. Im Gegensatz dazu wird die a-HCH-Seewasserkonzentration
durch die Deposition vermutlich unwesentlich beeinflusst.
Neben der Abschätzung der Bulk-Deposition von POP in die Randmeere
wurde weiterhin der Fragestellung zum gasförmigen Austausch und Austrag
von a- und g-HCH
nachgegangen. Dazu wurden u. a. Messungen von Luft-, Bulk-Depositions-
und Seewasserproben auf das Enantio- merenverhältnis (ER) von (+/-)-a-HCH
untersucht. Im Seewasser wurde ein ER von < 1 gefunden, das auf den
bakteriellen enantioselektiven Abbau spezifisch im Meer zurückgeht.
Damit ließ sich „marines" von „kontinentalem" a-HCH
unterscheiden und so die Herkunft von a-HCH
in atmosphärischen Proben zurückverfolgen. Erstmals konnte bei
relativ hohen Seewasser- temperaturen in der Deutschen Bucht von mehr als
15 °C in Bulk-Depositionsproben aus Westerheversand ein ER von <
1 (bis zu minimal 0.89) gefunden werden. Ebenfalls bei warmer Witterung
wurde am Probenahmeort Kap Arkona zum ersten Mal gleichzeitig ein Enantio-
merenverhältnis von < 1 in Depositions- (ER = 0.87 - 0.89) und
in Luftproben (ER = 0.89) gefunden. An der Küste der Deutschen Bucht
auf Eiderstedt und der Arkonasee auf Rügen stammten - unter Annahme
einfacher Vermischung des a-HCH aus den beiden Quellen Seewasser und landbeeinflusster
Luft - immerhin 30 - 90 % des a-HCH in der seebeeinflussten
Luft aus dem Seewasser. Durch den Vergleich zwischen berechneten Gleichgewichtskonzentrationen
im Seewasser aus gemessenen Luftkonzentrationen von g-
und a-HCH an Küstenstationen konnte nachgewiesen
werden, dass bei gering vorbelasteten Luftmassen diese aus der Nord- und
Ostsee ausgasen.
Durch die vorliegende Arbeit konnte eine erweiterte 1 - 3-jährige
Datengrundlage vergleichbarer Bulk-Depositionsproben von POP für seewassernahe
Probenahmeorte sowie einen ländlichen und einen städtischen Probenahmeort
in Norddeutschland geliefert werden. Der Einfluss von Luftmassen unterschiedlicher
Herkunft auf die POP-Konzentration in Bulk-Depositionsproben konnte nachgewiesen
und mit denen von Luftprobenahmen verglichen werden. Somit wurde die Verknüpfung
von Daten zur Herkunft von Luftmassen erfolgreich zur Quellbereichserkennung
für Bulk-Depositions-Konzentrationen von POP angewendet. In Bulk-Depositionsproben
wurden erstmals Enantiomerenverhältnisse von (+/-)- a-HCH
< 1 gefunden und daneben in einem vergleichbaren Zeitraum auch in Luftproben.
Damit wird die Aussage über das Ausgasen von a-HCH
aus küstennahem Seewasser insbesondere in den Sommermonaten aus berechneten
Gleichgewichtskonzentrationen bestätigt.
Summary
The aim of this work is the clarification of origin and distribution
of some persistent organic pollutants (POP), like hexachlorcyclohexane
(HCH), polychlorinated biphenyls (PCB) and hexachlorbenzene (HCB) in the
lower atmosphere over northern Germany.
Three monitoring permanent sampling stations in northern Germany (Hamburg-Billbrook,
airfield near Itzehoe, Westerheversand) were operated over a period of
one to three years with a bulk deposition sampler made of steel. Additionally,
during several intensive campaigns during research projects (KUSTOS, BASYS)
some experiments aiming on the input of POP into the German Bight by the
air path and the exchange at the sea/air interface were done. Altogether
247 deposition samples with bulk and wet-only samplers, 14 bulk deposition
samples with extraction in situ, 16 high volume air-samples and 6 sea-water
samples were taken and analysed by GC-ECD.
The collection efficiencies and the differences in a-
HCH and g-HCH concentrations in deposition sampler
were compared in the scope of an intercalibration. An intercalibration
study with different samplers was carried out. The effects of different
geometry of the sampler can be neglected with respect to the concentrations
but not with respect to the collecting efficiency. The comparison of bulk
and wet-only samplers revealed that HCH isomers are only present in the
wet but not in the dry particulate deposition.
It was found that the POP-concentrations in deposition samples are
depending on the amount of precipitation. At all sampling stations an exponential
decrease of the concentrations of PCB-congeners was found. This was also
the case for HCB at Itzehoe-airfield and Westerheversand. This behaviour
is a hint for an effective scavenging of these substances like it is known
for substances bound to particles. In air samples in Hamburg-Billbrook
an increase of a- and g-HCH
concentration with air temperature was observed. This was probably caused
by a local source near by. High HCH-concentrations in air and bulk deposition
samples during western wind directions at Hamburg-Billbrook were caused
by the local source of an area of the formerly HCH producing company Boehringer.
During March to June, the main application time of lindane, distinct
maxima during the annual cycle were found in bulk deposition samples in
North-west Germany with a maximal value of 1130 ng×L-1
g-HCH.
Besides the seasonal variability the deposition gradient with distance
from the coast was studied. Within a distance of 50 km (Westerheversand/German
Bight) no significant difference in the concentrations of g-HCH was found.
However the total deposition is largely determined by the amount of rainfall.
In the German Bight the total amount of rainfall was found to be only about
50 % compared to the coastal sites. Thus, the total deposition is considerably
lower in the German Bight.
Over a distance of 100 kilometres the concentrations of a-
and g-HCH decreased in bulk deposition samples
from an urban over a rural to a coastal sampling station. The PCB-concentration
was 5 to 10 times smaller at the coast in comparison to Hamburg-Billbrook.
A similar decrease was found in the winter for the atmospheric HCH and
PCB concentrations.
Concentrations in air and bulk deposition were interpreted by using
meteorological data, especially wind direction and backward-wind trajectories.
During spring/summer ´96 high g-HCH concentrations
respectively g/a-HCH
ratios in bulk deposition were detected during western and southern winds
at sampling station close to the sea. In winter ´95/´96, when
southern and western air masses were transported to Westerheversand, higher
concentrations of g-HCH and PCB were found in
air samples. The bulk deposition and air concentrations of g-HCH, PCB and
HCB at Arkona Sea in summer ´97 were highest during transport from
southern and western directions respectively for a-
and b-HCH out of easterly directions. These
results prove the assumption of a long range transport from Middle and
Western Europe in northern direction to the marginal seas of northern Germany.
Based on the bulk deposition measurements at the coastal station Westerheversand
over a period of two years the atmospheric input to the southern German
Bight was calculated and compared to literature data of river input. These
calculations revealed the following percentage contributions of the atmospheric
input: g-HCH 32 % (´94/´95) respectively
38 % (´95/´96), a-HCH 15 % (´94/´95)
respectively 5 % (´95/´96), PCB 3 % (´94/´95 and
´95/´96). The atmospheric deposition of g-HCH
during the summer with higher air concentrations could change the concentration
in sea water substantially.
Additional measurements were carried out to study the air-sea-exchange
of a-HCH and g-HCH,
respectively. In the sea water of the German Bight and the Arkona Sea an
enantiomeric ratio (ER) of (+/-)-a-HCH <
1 was found, probably caused by stereo selective decomposition of (+)-a-HCH
by marine bacteria. The origin of gaseous a-HCH was, therefore, distinguishable
between „marine" and „continental". For the first time an ER < 1 (down
to 0.89) was found in bulk deposition samples in Westerheversand while
the sea water temperature was > 15 °C. Also during a warm period at
one sampling station (Kap Arkona) an ER < 1 was found in the air (ER
= 0.89) and bulk deposition samples (ER = 0.87 - 0.89). Assuming that a
simple mixture in the atmosphere near the surface is valid, 30 - 90 % of
a-HCH stemmed out of sea water. At period of times with low g-
and a-HCH air concentrations it was indicated
by calculations that these substances will gas out of the sea water of
the German Bight and Arkona Sea.
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