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Titel: Der Einfluss von Integrin β4 auf die Metastasierung des humanen Magenkarzinoms im Xenograftmodell
Sonstige Titel: The influence of integrin β4 on the metastasis of human gastric carcinoma in the xenograft model
Sprache: Deutsch
Autor*in: Ehrhardt, Vincent Henrique
Schlagwörter: Xenograftmodell
GND-Schlagwörter: TumorGND
Magenkrebs
MetastaseGND
Integrine
Erscheinungsdatum: 2018
Tag der mündlichen Prüfung: 2018-09-18
Zusammenfassung: 
Die ausgedehnte peritoneale Metastasierung stellt oft die Todesursache bei einer
Reihe von Malignomen wie Pankreas-, Ovarial- und Magenkarzinomen dar. Das Ziel
dieser Arbeit war es, ein besseres Verständnis für die molekularen Mechanismen der
peritonealen Metastasierung und speziell des Magenkarzinoms zu erlangen. Wesentliche
Schritte dieser Metastasierung sind die Adhäsion der Tumorzellen an die luminale
Oberfläche des Mesothels und dessen Durchwanderung in das darunter gelegene
Bindegewebe. Dabei nutzen die Tumorzellen ähnlich den Leukozyten auf ihrem
Weg in entzündete Gewebe Selektine und Integrine, um an das Mesothel anzuheften.
Da die vermehrte Expression von Integrin b4 bei einigen Tumorentitäten mit einer
schlechteren Prognose assoziiert ist, wurden humane Magenkarzinomzellen
(GC5830), welche Integrin b4 entweder normal (LUC) oder nach Depletion nur noch
in geringen Maßen (ITGB4 k.d.) exprimierten, neben severe combined immunodeficient
(SCID) auch in E- und P-Selektin defizienten (SCID-select) Mäuse intraperitoneal
inokuliert.
Der Tierversuch zeigte widererwartend, dass der alleinige ITGB4 k.d. zu einer ausgeprägteren peritonealen Metastasierung führte als bei den LUC Zellen. Bestätigt werden konnte hingegeben die Beobachtung, dass die E- und P-Selektin-Defizienz auch bei den GC5830 zu einer signifikanten Reduzierung der peritonealen Metastasierung
führte. Bei der Kombination aus ITGB4 k.d. und Selektin-Defizienz kam es offenbar zu
einem additiven Effekt, was sich im signifikant niedrigsten peritonealen Karzinose-Index
(PCI) Score aller Vergleichsgruppe äußerte.
Zwar zeigten die ITGB4 k.d. Zellen in den in vitro Versuchen eine tendenziell stärkere
Adhärenz im Flussversuch und eine höhere Proliferationsrate, doch waren die Unterschiede für eine mögliche Erklärung der in vivo Beobachtung zu gering. Im colony forming assay hingegen bildeten die ITGB4 k.d. Zellen im Matrigel wesentlich mehr sogenannte Sphäroide. Die Zellen in solchen kugelförmigen Tumorzell-Ansammlungen
zeigen aufgrund parakriner Stimulation eine gesenkte Apoptoserate und durch erhöhte
Expression von Adhäsionsmolekülen wie dem CD44 bessere Adhäsionseigenschaften,
was in Kombination zur stärken peritonealen Metastasierung bei den SCID Mäusen
geführt haben könnte. Trotz diesen Vorteiles konnten die ITGB4 k.d. Zellen den
Selektin-Knockout der SCID-select Mäuse nicht ausgleichen, was die Wichtigkeit sowohl
von Selektinen, aber auch von Integrinen in der Leukozytenadhäsionskaskade
unterstreicht und sie als mögliche Targets künftige Krebstherapien interessant macht.

Extensive peritoneal metastasis is often the cause of death in a range of malignancies
such as pancreatic, ovarian, and gastric cancers. The aim of this work was to gain a
better understanding of the molecular mechanics of peritoneal metastasis, and in
particular of gastric carcinoma. Essential steps of this metastasis are the adhesion of
the tumor cells to the luminal surface of the mesothelium and its migration into the
underlying connective tissue. Like the leukocytes, tumor cells use selectins and
integrins to attach to the mesothelium on their way into inflamed tissue.
Since the increased expression of integrin b4 in some tumor entities is associated with
a poorer prognosis, human gastric carcinoma cells (GC5830), which express integrin
b4 either normal (LUC) or after depletion only to a small extent (ITGB4 k.d.), were
inoculated in addition to severe combined immunodeficient (SCID) also in E- and Pselectin deficient (SCID-select) mice intraperitoneally.
The animal experiment showed, contrary to expectations, that the sole ITGB4 k.d.
resulted in a more pronounced peritoneal metastasis than in the LUC cells. The
observation that E- and P-selectin deficiency also led to a significant reduction in
peritoneal metastases in the GC5830 was confirmed. In the combination of ITGB4 k.d.
and selectin deficiency, it appeared to have an additive effect, which was expressed in
the significantly lowest peritoneal carcinomatosis index (PCI) score of all comparison
groups.
Although the ITGB4 k.d. cells in the in vitro experiments tended to have a stronger
adherence in the adhesion assay and a higher proliferation rate, but the differences
were too small for a possible explanation of the in vivo observation. In the colony
forming assay, on the other hand, the ITGB4 k.d. cells in Matrigel formed essentially
more so-called spheroids. The cells in such spherical tumor cell clusters show reduced
apoptosis due to paracrine stimulation and better adhesion properties through
increased expression of adhesion molecules such as CD44, which in combination
could have resulted in enhanced peritoneal metastasis in the SCID mice. Despite this
advantage, the ITGB4 k.d. cells do not outbalance the selectin knockout of SCID-select
mice, underscoring the importance of both selectins and integrins in the leukocyte
adhesion cascade and making them attractive targets for future cancer therapies.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/7938
URN: urn:nbn:de:gbv:18-94311
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Schumacher, Udo (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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