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Titel: Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) bei Patienten mit Substanzabhängigkeit – Effekte eines integrativen Behandlungsprogramms auf den Substanzkonsum nach stationärer Therapie
Sonstige Titel: Treatment of posttraumatic stress disorder (PTSD) in patients with substance abuse - Effects of an integrative treatment program regarding abstinence after inpatient therapy
Sprache: Deutsch
Autor*in: Guht, Nikola Janina
Schlagwörter: Integrative Therapie; Substanzabhängigkeit; PTBS; integrative treatment; substance abuse; abstinence; posstraumatic stress disorder; addiction
GND-Schlagwörter: Abhängigkeit
Posttraumatisches StresssyndromGND
Abstinenz
PsychotherapieGND
Erscheinungsdatum: 2018
Tag der mündlichen Prüfung: 2019-05-03
Zusammenfassung: 
Die hier vorliegende Studie untersuchte die Effekte des stabilisierenden Therapieprogramms „Sicherheit finden“ bei N=276 Patienten mit der Doppeldiagnose einer Abhängigkeitsstörung sowie einer Posttraumatischen Belastungsstörung in Bezug auf die Abstinenz sechs Monate nach Therapieende, im Vergleich zu der Standardbehandlung in stationärer Suchtrehabilitation. Sekundäre Outcomekriterien waren die „Globale Psychopathologie“ und „Interpersonelle Probleme“.

Es handelte sich um eine multizentrische, prospektive Längsschnittstudie mit sequentiellem Kontrollgruppendesign, die an fünf Suchtfachklinken im Norddeutschenraum durchgeführt wurde.

Das Therapieprogramm „Sicherheit finden“ konnte in der vorliegenden Arbeit keinen Effekt auf die Abstinenz sechs Monate nach Behandlungsende zeigen. Auch bezüglich der Effekte zur „Globalen Psychopathologie“ und „Interpersonellen Probleme“ fanden sich zu diesem Zeitpunkt keine stabilen Effekte im Vergleich zur „Treatment as usual“-Gruppe. Allerdings fanden sich signifikante positive Einflüsse auf die „Globale Psychopathologie“ zum Therapieende. Dies lässt vermuten, dass die duale Behandlung beider Diagnosen zu einer psychischen Entlastung der Patienten führt. Dass dieser Effekt beim Follow-up nicht mehr feststellbar war, könnte darauf hinweisen, wie wichtig eine Weiterbehandlung nach Beenden einer stationären Suchtrehabilitation ist (Najavits & Hien, 2013).

Mehrere vorangegangene Studien sahen ebenfalls größere Effekte des Programmes auf die PTBS-Symptomatik, die in einer parallelen Auswertung überprüft wurden, als auf die Abstinenz (Hien et al., 2015a; Van Dam et al., 2012). Allgemein gibt es bisher keinen „Goldstandard“ in der Therapie substanzabhängiger Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung. Sowohl stabilisierende als auch traumafokussierende Therapien sind nicht hinlänglich untersucht, um eine klare Therapieempfehlung auszusprechen (Potthast & Cartani, 2012). Weitere Studien werden benötigt, um die verschiedenen Traumatherapien bei Patienten mit Suchterkrankungen zu evaluieren und zu vergleichen, insbesondere im Hinblick auf die Abstinenz (Roberts et al., 2015).

This study investigated the effect of a stabilizing therapy program entitled, ‘Sicherheit Finden’ (Seeking Safety), for N=276 patients diagnosed with both an addiction and PTSD (posttraumatic stress disorder), in terms of abstinence six months after ending treatment. The findings were compared versus a standard treatment at an in-patient drug-rehabilitation center. Secondary outcome criteria were ‘general psychopathology’ and ‘interpersonal problems’ of patients.

This is a multi-center, prospective, longitudinal study in a sequential control group design, conducted at five North German clinics specializing in addiction.

The present study found that the ‘Sicherheit Finden’ therapy program had no effect on abstinence six months after the treatment ended. Moreover, at this stage, the study also found no stabilizing effects on a patient’s ‘general psychopathology’ and ‘interpersonal problems’ – compared with the group that underwent conventional treatment. However, significant positive effects on the ‘general psychopathology’ of patients were observed at the end of the treatment. This observation which suggests that treating both diagnoses provides psychological relief for patients. Since it was not possible to establish this effect during the follow-up, it may point to the value of continuing treatment following the end of in-patient rehabilitation (Najavits & Hien, 2013).

Prior studies, which were assessed in parallel, likewise identified greater effects of the program on PTSD symptoms than on abstinence (Hien et al., 2015a; Van Dam et al., 2012). In general, there is no gold standard for the treatment of substanceaddiction in patients suffering from PTSD. Neither stabilizing programs nor treatments aimed at the trauma have been adequately investigated to define a recommended therapy (Potthast & Cartani, 2012). Further studies are required to evaluate and compare different trauma treatments for patients suffering from addiction, especially from the standpoint of abstinence (Roberts et al., 2015).
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/8121
URN: urn:nbn:de:gbv:18-96813
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Schäfer, Ingo (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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