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Titel: Psychotic symptoms in ambulatory assessment and longitudinal studies : Development of state measures and evaluation of stress-related predictors
Sonstige Titel: Psychotische Symptome im ambulanten Assessment und in Längsschnittstudien : Entwicklung von State-Inventaren und Evaluation stressbezogener Prädiktoren
Sprache: Englisch
Autor*in: Schlier, Björn
Schlagwörter: Ambulantes Assessment; ambulatory assessment; psychosis; stress; schizophrenia
GND-Schlagwörter: PsychoseGND
SchizophrenieGND
Klinische Psychologie
Ätiologie
StressGND
Bewältigung
ParanoiaGND
Halluzination
Erscheinungsdatum: 2019
Tag der mündlichen Prüfung: 2019-03-20
Zusammenfassung: 
Vulnerability stress models of psychotic disorders postulate that in predisposed individuals, a stressor triggers hyperarousal and subsequently psychotic symptoms such as paranoia and auditory hallucinations. In line with this, lab studies found that experimentally inducing a stressful condition leads to the emergence of symptoms in patients as well as phenomenologically equivalent psychotic experiences in general population samples. Recent developments in mobile technology furthermore allowed for conducting ambulatory assessment studies, in which the time-order and association between stressors, stress and psychotic experiences and symptoms can be captured in real-time as it appears under real life conditions. The majority of these ambulatory assessment studies focused on clinical samples with acute symptoms and used non-validated assessments to measure symptoms.
The aim of this dissertation project was to develop and validate assessment procedures for psychotic experiences and symptoms such as paranoia and auditory hallucinations that can be applied in clinical and subclinical samples (studies 1-3). A second aim was to utilize the validated measures in longitudinal and ambulatory assessment studies in order to explore the role of stress in etiologically early stages of subclinical psychotic experience formation (studies 4 and 5) as well as the role of coping with stressful situations in symptomatic improvement over the course of therapy (study 6).
The assessment development and validation studies corroborated existing results for the German version of trait-level measure of psychotic symptoms (study 1) and yielded reliable, valid, and change-sensitive state assessments for paranoia (study 2) and hallucination spectrum experiences (i.e., auditory hallucinations and their subclinical precursors, study 3). Despite the fact that full validation in clinical samples is pending, these state assessments constitute valuable tools in future ambulatory assessment studies to ensure psychometric quality. A first general population study on self-reported and physiological stress over the course momentary psychotic experience showed a stress response prior to and during momentary episodes of paranoia, but no consistent findings regarding hallucination spectrum experiences (study 4). A second study found emergence of hallucination spectrum experiences to be predicted by prior social stress due to experiencing social exclusion (study 5). Finally, continuous improvement in coping was found to predict continuous improvement of depression, negative symptoms, and some positive symptoms in patients with psychosis over course of therapy (study 6). In sum, this project contributes to the understanding of the working mechanism in early etiology and treatment of psychotic disorders that warrants further research on the complete dynamics of stress, resilience and vulnerability factors, and symptoms in subclinical and clinical levels of psychosis. This knowledge could further inform and optimize future prevention and treatment strategies.

Gemäß gängiger Vulnerabilitäts-Stress Modelle für psychotische Störungen kommt es in vorbelasteten Individuen ausgelöst durch bestimmte Stressoren zunächst zu Hyperarousal und schließlich zu psychotischen Symptomen wie Paranoia und auditiven Halluzinationen. Dies bestätigend konnte in Laborexperimenten durch Herstellung von Stressbedingungen nicht nur das Auftreten von Symptomen bei Patienten herbeigeführt werden, sondern auch das Auftreten Symptom-äquivalenter psychotischer Erfahrungen in Normalbevölkerungs-stichproben. Durch Fortschritte in der Mobilfunktechnologie ist es heute zudem möglich, ambulante Assessment Studien durchzuführen, in denen die zeitlichen Abfolgen und Zusammenhänge zwischen Stressoren, Stress und psychotischen Erfahrungen und Symptomen in Echtzeit und unter Alltagsbedingungen erfasst werden können. Der Großteil existierender ambulanter Assessment Studien im Themenfeld Psychosen beschäftigte sich dabei mit Patientengruppen mit florider Symptomatik, wobei zumeist nicht-validierte Erhebungsmethoden verwendet wurden.
Dieses Dissertationsprojekt zielte dementsprechend darauf ab, zunächst Verfahren zur Selbstberichterhebung von psychotischen Erfahrungen und Symptomen wie Paranoia und auditive Halluzinationen zu entwickeln und zu validieren (Studien 1-3). Ein zweites Ziel bestand darin, die zuvor validierten Messinstrumente in longitudinalen und ambulanten Assessment Studien zu nutzen. Zum einen sollte so in Normalbevölkerungsstichproben die Rolle von Stress in frühen Phasen der Entstehung von psychotischen Erfahrungen untersucht werden (Studien 4 und 5). Zum anderen sollte untersucht werden, inwiefern die Verbesserung von Stressbewältigungsfähigkeiten (Coping) die symptomatische Besserung von Patienten mit psychotischen Störungen über den Verlauf einer Psychotherapie erklärt (Studie 6).
In den Entwicklungs- und Validierungsstudien konnten vorhergehende Ergebnisse in der deutschen Version eines Trait-Level Fragebogens über die Lebenszeitprävalenz von Psychosesymptomen bestätigt werden (Studie 1) sowie reliable, valide, und veränderungssensitive State-Fragebögen für Paranoia (Studie 2) und Halluzinationsspektrumserfahrungen (d.h., auditive Halluzinationen und deren subklinische Vorläufer, Studie 3) erstellt werden. Obgleich eine vollständige Validierung in klinischen Stichproben aussteht, können die Fragebögen in zukünftigen ambulanten Assessments zur Sicherung der psychometrischen Qualität eingesetzt werden. Eine erste Studie an einer Normalbevölkerungsstichprobe ergab, dass selbstberichtete und physiologische Stresslevel vor und während momentaner Paranoia-Episoden anstiegen; für Halluzinationsspektrums-erfahrungen zeigten sich jedoch keine solchen globalen Effekte (Studie 4). In einer zweiten Studie wurde der Beginn von Halluzinationsspektrumserfahrung wiederum mit vorhergehendem sozialem Stress in Form von sozialen Ausschlusserfahrungen in Verbindung gebracht (Studie 5). Schließlich ließ sich die fortgesetzte Verbesserung in Coping-Fähigkeiten mit nachfolgender symptomatischer Besserung von depressiven Symptomen, Negativsymptomen, sowie einzelnen Positivsymptomen über den Therapieverlauf in Verbindung bringen (Studie 6). Zusammengefasst liefert dieses Projekt somit Beiträge zum Verständnis der frühen Entstehungsmechanismen und zum Verständnis der Therapiewirkmechanismen bei psychotischen Störungen, die zu weiteren Studien der vollständigen Dynamik zwischen Stress, Vulnerabilitäts- und Resilienzfaktoren, sowie psychotischen Erfahrungen und Symptomen in subklinischen und klinischen Stadien der Psychose anregen sollten. Das genaue Wissen um diese Dynamiken wiederum hat das Potential, substantielle Informationen für die Optimierung zukünftiger Präventions- und Behandlungsstrategien zu liefern.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/8174
URN: urn:nbn:de:gbv:18-97608
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Lincoln, Tania (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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