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Titel: „Schaukeln“ oder „Schwanken“? : Eine Neubewertung der Geopolitischen Codierungen in der deutschen Außenpolitik nach der deutschen Wiedervereinigung
Sonstige Titel: „Pendulum” or „Vacillation“? : A Reassessment of Geopolitical Codes in German Foreign Policy after German Reunification
Sprache: Deutsch
Autor*in: Fard, Rebin
Erscheinungsdatum: 2018
Tag der mündlichen Prüfung: 2019-02-01
Zusammenfassung: 
Die vorliegende Studie thematisiert geopolitische Codierungen in der deutschen Außenpolitik nach der Wiedervereinigung aus der Perspektive eines strukturellen Analyseansatzes. Daher befasst sich die Arbeit mit der Frage:
Wie haben sich geopolitische Codierungen in der deutschen Außenpolitik in ihren räumlichen Beziehungsstrukturen nach der deutschen Wiedereinigung herauskristallisiert?

Das Ziel der vorliegenden Studie ist, die Entwicklung und die Neubewertung der geopolitischen Codierungen in der deutschen Außenpolitik nach der Zeitenwende zu untersuchen. Um die Entwicklungstendenzen der geopolitischen Codierungen der deutschen Außenpolitik nach der Vereinigung in ihren neuen räumlichen Beziehungsstrukturen im Zusammenhang mit neuen geopolitischen Ordnungsstrukturen zu charakterisieren, wird für die Untersuchung das von Peter J. Taylor und Colin Flint entwickelte Konzept der geopolitischen Codes zur Analyse der deutschen Außenpolitik als theoretische Grundlage herangezogen. Für die Erläuterung der geopolitischen Codierungen in der deutschen Außenpolitik bzw. dieser Problematik werden sowohl qualitativ-interpretative als auch quantitative Methoden auf internationaler und innerstaatlicher Ebene angewendet.

Zusammenfassend lässt sich in der vorliegenden Studie festhalten, dass die geopolitischen Raumstrukturen der Weltpolitik vor der deutschen Wiedervereinigung in einer bestimmten räumlich-politischen Struktur zwischen Ost und West geprägt wurden. Deswegen waren die geopolitischen Codes in der deutschen Außenpolitik vorbestimmt und wurden zu einem Schaukelkurs zwischen der geopolitischen Orientierung nach Ost und West geführt. Aber nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes eröffneten sich neue raumpolitische Strukturen, aus denen sich für Deutschland drei neue räumliche Beziehungsstrukturen zum europäischen, transatlantischen und eurasischen Raum ergeben haben. Diese neuen Raumstrukturen sind noch in Bewegung und im Wandel und tragen einen unbestimmten komplexen Charakter. Deswegen sind die geopolitischen Codierungen der deutschen Außenpolitik angesichts dieser offenen geopolitischen Raumstrukturen und einer unbestimmten post-bipolaren Welt unterdeterminiert. Die Folge ist, dass sich die deutsche Außenpolitik nicht an einer anscheinend komplex werdenden geopolitischen Weltordnung orientieren, dieses Spannungsverhältnis ausbalancieren und eine geopolitische Prioritätensetzung in ihren räumlichen Beziehungsstrukturen finden kann.
Es lässt sich somit schlussfolgern, dass die geopolitischen Codierungen in der deutschen Außenpolitik von einem schwankenden Charakter sind, der die deutsche Außenpolitik nach der Wiedervereinigung kennzeichnet. Dieses schwankende Merkmal der geopolitischen Codes in der deutschen Außenpolitik lässt sich in den drei geopolitischen Raumstrukturen charakterisieren und wird auch in Zukunft die deutsche Außenpolitik prägen.

The present study explores the development of geopolitical codes in German foreign policy after reunification from the perspective of the structural analysis approach. Therefore, this Dissertation deals with the question:
How have geopolitical codes in German foreign policy crystallized in their spatial relationship structures after German reunification?
The purpose of the study is to examine the development and the revaluation of geopolitical codes in German foreign policy. In order to characterize the development tendencies of the geopolitical codes of German foreign policy after the unification in their new spatial relationship structures in connection with new geopolitical order structures, the concept of geopolitical codes for the analysis of German foreign policy developed by Peter J. Taylor and Colin Flint will be used as the theoretical basis. For the explanation of the geopolitical codes in the German foreign policy, both qualitatively interpretative as well as quantitative methods are used on the international and national level.
In summary, the present study states that the geopolitical spatial structures of world politics prior to German reunification were shaped in a specific spatial-political structure between East and West. Therefore, the geopolitical codes in German foreign policy were predetermined and were led to a swinging course between the geopolitical orientation to East and West. However, after the end of the East-West conflict, new spatial-political structures opened up, resulting in three new spatial relationships for Germany to the European, transatlantic and Eurasian space. These new spatial structures are still in motion and in transition and carry an indefinite complex character. That is why the geopolitical codes of German foreign policy are undermined in view of these open geopolitical spatial structures and an indefinite post-bipolar world. The consequence is that German foreign policy does not orientate itself on an apparently complex geopolitical world order, can balance this tension and find a geopolitical priority setting in their spatial relationship structures.
Thus, it can be concluded that the geopolitical codes in German foreign policy are of a varying character, characterizing German foreign policy after reunification. This fluctuating feature of geopolitical codes in German foreign policy can be characterized in the three geopolitical spatial structures and will continue to shape German foreign policy in the future.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/8348
URN: urn:nbn:de:gbv:18-99824
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Oßenbrügge, Jürgen (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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