Volltextdatei(en) vorhanden
Titel: Kultur als Kriminalität und Krankheit - Zur Dekulturation der Lebensführung von Opiatkonsumenten
Sprache: Deutsch
Autor*in: Kamphausen, Gerrit
Schlagwörter: Dekulturation; Drogenkultur; opium; heroin; deculturation
GND-Schlagwörter: Opium
HeroinGND
Kultur
Kriminalität
DrogenkriminalitätGND
KrankheitGND
SuchtGND
DrogenabhängigkeitGND
Erscheinungsdatum: 2009
Tag der mündlichen Prüfung: 2008-11-19
Zusammenfassung: 
Die Arbeit befasst sich mit der Kultur- und Kriminalsoziologie des Opiumgebrauchs und beinhaltet eine kritische Analyse von Drogendiskursen und -politik im 20. Jahrhundert. Max Webers begriffliches Handwerkszeug, welches in Anlehnung an H. P. Thurn (1986) um eine Definition von Dekulturation erweitert wird, bildet die Grundlage der vorliegenden Analyse des Umgangs mit Opiaten. Dabei steht die Wirkung von ‚Unwertideen’ auf Formen der Drogenkultur und der Lebensführung der Konsumenten im Vordergrund.
Grundlegend werden zunächst einige allgemeine Opiumthemen exemplarisch behandelt. Das sind die Klassiker unter den Themen der Kulturgeschichte des Opiums: die Medizingeschichte der Opiate, der Laudanumkonsum der englischen Romantiker, die Opiumkritik nach Karl Marx und Friedrich Engels und letztlich der britisch-indisch-chinesische Opiumhandel samt diverser Kriege.
Daran schließt die Untersuchung der dekulturativen Wirkung von Modernisierungs- bzw. Vergesellschaftungsprozessen und der Kriminalisierung der Opiate auf die Lebensführung von Opiatkonsumenten an. Dazu wird das kultursoziologische Instrumentarium mit Grundlagen der Kriminalsoziologie und der bisherigen Opiatforschung abgeglichen. Die Untersuchung zeigt, dass sowohl der massenhafte Vertrieb von Drogen als modernen Konsumgütern wie auch das Totalverbot des Genusskonsums nicht geeignet sind, zu einem kulturell integrierten und damit möglichst schadfreien Drogengebrauch beizutragen.
Um diese Analyse auf eine breitere Grundlage zu stellen, werden in je einem Kapitel die kultursoziologischen Grundlagen der medizinischen und der legalistischen Sichtweise aufgezeigt und zur Kritik an den gängigen Ansätzen zur Lösung des so genannten ‚Drogenproblems’ verwendet.
Schließlich werden alle Argumentationsstränge in der Betrachtung einer konkreten Sache zusammengeführt: das Rauchopium ist ein Kulturgut, dessen legaler, wohl aber stark kontrollierter Vertrieb und Konsum die Grundlage eines kulturell integrierten und damit für die Gesellschaft und den Einzelnen möglichst schadfreien Opiatgebrauchs zu Genusszwecken darstellen könnte.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/2526
URN: urn:nbn:de:gbv:18-40896
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Scheerer, Sebastian (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

Dateien zu dieser Ressource:
Datei Beschreibung Prüfsumme GrößeFormat  
disskamphausen.pdfd2a9badbdd145425e331e5662647d8102.21 MBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen
Zur Langanzeige

Diese Publikation steht in elektronischer Form im Internet bereit und kann gelesen werden. Über den freien Zugang hinaus wurden durch die Urheberin / den Urheber keine weiteren Rechte eingeräumt. Nutzungshandlungen (wie zum Beispiel der Download, das Bearbeiten, das Weiterverbreiten) sind daher nur im Rahmen der gesetzlichen Erlaubnisse des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) erlaubt. Dies gilt für die Publikation sowie für ihre einzelnen Bestandteile, soweit nichts Anderes ausgewiesen ist.

Info

Seitenansichten

386
Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am 27.03.2024

Download(s)

1.229
Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am 27.03.2024
Werkzeuge

Google ScholarTM

Prüfe