Titel: Retrospektive Evaluation stationärer Patienten mit chronischem Ulcus cruris mit besonderer Berücksichtigung des Vorliegens einer Vaskulitis der kleinen dermalen Gefäße als häufigere Ursache als bisher angenommen
Sprache: Deutsch
Autor*in: van Driel, Julia
Schlagwörter: Ulcus cruris; leukozytoklastische Vaskulitis; Glukokortikoide; IVIG
GND-Schlagwörter: VaskulitisGND
HistologieGND
GlucocorticosteroideGND
DapsonGND
Erscheinungsdatum: 2022
Tag der mündlichen Prüfung: 2023-02-02
Zusammenfassung: 
Etwa 1% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland unter 60 Jahren leidet an einem Ulcus cruris, bei den über 60 Jährigen sind es 4%. Beim Ulcus cruris handelt es sich um eine Erkrankung mit vielfältiger Ätiologie. In dieser Arbeit wurde die Häufigkeit einer Vaskulitis als eigenständiger oder zusätzlicher pathogenetischer Faktor untersucht. Dazu wurden retrospektiv Daten von insgesamt 90 stationären Patienten am Zentrum für Dermatologie am Klinikum Stuttgart mit der ICD-Hauptdiagnose „Ulcus cruris“ („venöse Insuffizienz (chronisch/peripher) mit Ulzeration“, „Atherosklerose der Extremitätenarterien: Becken-Bein-Typ mit Ulzeration“ und „Ulcus cruris, anderenorts nicht klassifiziert“) in einem Zeitraum von 7 Monaten ausgewertet.
In unserer Studie zeigte sich bei 57 % der Patienten Anzeichen einer Vaskulitis. Dies ist unseres Erachtens darauf zurückzuführen, dass die Erhebung der Vaskulitis-Parameter bei Ulcus cruris-Patienten nicht zur Standarddiagnostik aller Kliniken gehört. Die umfangreiche Diagnostik, inklusive Histologie, DIF, Labor und Vorerkrankungen gab zudem Hinweise über die Relevanz der Vaskulitis: primäre (2 %), sekundäre (34 %), oder Vaskulitis als Epiphänomen (21 %). Wir raten grundsätzlich zur ausführlichen Diagnostik bei Ulcus cruris-Patienten, damit eine Vaskulitis als ursächlicher Faktor oder Kofaktor nicht übersehen wird. Als therapeutische Konsequenz erhielten 49 % unserer Patienten eine orale Glucocortikoid-Therapie, ein Wert, der sicher höher liegt als der Standard in deutschen Kliniken. Bei 14 % wurden zusätzlich intravenöse Immunglobuline, bei 3 % Dapson verwendet. Bezüglich der Nebenwirkungen zeigte sich bei den oralen Glucokortikoiden die bekannte Verschlechterung der Stoffwechselsituation bei diabetischen Patienten, während die anderen Therapien, insbesondere die intravenösen Immunglobuline, weitgehend problemlos vertragen wurden.
Unsere Studie zeigt, dass es bezüglich der Fragestellung dieser Arbeit weitere möglichst prospektive Studien geben sollte, um den Einfluss und die Relevanz lokaler Vaskulitiden bei chronischen Ulkuserkrankungen am Unterschenkel besser zu definieren.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10123
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-107476
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: von den Driesch, Peter
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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