Vorbereitung der Querschnittsstudie Patienten in der Notaufnahme von norddeutschen Kliniken (PiNo Nord): Systematische Literaturübersicht und Kognitive Interviews

Abstract

Hintergrund: Aufgrund zunehmender Patientenzahlen in deutschen Notaufnahmen, insbesondere durch Patienten mit geringer Behandlungsdringlichkeit, wurde 2015 die Querschnittsstudie „Patienten in Notaufnahmen Nord“ (PiNo-Nord) zur Erhebung der Soziodemographie, des Gesundheitszustandes und der Gründe für die Inanspruchnahme dieser Patientengruppe initiiert. Die Befragung bestand größtenteils aus einem persönlichen Interview mittels eines selbsterstellten Fragebogens. Ziel der Doktorarbeit war es, diesen nach Literaturrecherche zu entwickeln, zu testen und zu verbessern.

Methode: Es erfolgte eine selektive Literaturübersicht in Ovid. Dabei wurden Publikationen aus dem Zeitraum 2000-2015 berücksichtigt. Als Validierungsinstrument für den Fragebogen in der PiNo-Studie wurden vorab zwölf Kognitive Interviews in der Technik des Verbal-Probing durchgeführt. Neben verschieden Techniken ist diese Technik eine der gebräuchlichsten und bietet sich für das Setting einer Notaufnahme an.

Ergebnisse: Aus 359 Artikeln konnten 12 Studien mit vergleichbar gelagertem Studiendesign zur PiNo-Studie identifiziert werden, jedoch keine, die in Deutschland durchgeführt wurde. Mittels Kognitiver Interviews wurden 23 Probleme im Fragebogen detektiert und behoben, sodass final ein im Interview geführter Fragebogen mit 47 Fragen in sieben Kategorien entstand.

Schlussfolgerungen: Mit Hilfe der detektierten Literatur konnten Impulse zur Erstellung des Fragebogens gewonnen werden. Dieser wurde unter Feldbedingungen in der Notaufnahme, wie die Ergebnisse zeigen, sinnvollerweise einem Pretest unterzogen. Eine tiefere Analyse sowie weitere Techniken des Kognitiven Interviews hätten jedoch mit Sicherheit weitere Verbesserungen provoziert.

Background: Due to increasing numbers of patients in German emergency depart-ments, with a particular increase in patients not requiring urgent treatment, the cross-sectional study "Patienten in Notaufnahmen Nord " (PiNo-Nord) was initiated in 2015 to collect sociodemographic features, health status, and reasons for attending an emergency department in this group of patients. The survey consisted mainly of a personal interview with a self-produced questionnaire. The aim of the dissertation was to develop, test and improve it according to litera-ture research.

Methods: A selective literature review was conducted in Ovid. In doing so, publications from the period 2000-2015 were considered. As a validation tool for the questionnaire in the PiNo study, twelve cognitive interviews are carried out in advance in the technique of verbal probing. In addition to various techniques, this technique is one of the most common and suitable for the setting of an emergency room.

Results: Out of 359 articles, 12 studies with a comparably applied study design could be identified for the PiNo study, but none was carried out in Germany. Cognitive inter-views were used to detect and rectify 23 problems in the questionnaire, resulting in a final interview questionnaire with 47 questions in seven categories.

Conclusion: With the help of the detected literature impulses for the creation of the questionnaire could be obtained. This was usefully subjected to a pretest under field conditions in the emergency department, as the results show. A deeper analysis and other techniques of the cognitive interview would certainly have provoked further improvements.