Titel: Der transformative Einfluss von intradermalem Incobotulinumtoxin A auf die Hautqualität: Möglichkeiten und Grenzen
Sprache: Deutsch
Autor*in: Glücklich, Stefanie
Schlagwörter: Intradermal; Incobotulinumtoxin A; Hautqualität; EPCs; Gesicht; Verbesserung; Placebo
GND-Schlagwörter: HautGND
VerbesserungGND
PlaceboGND
GesichtGND
RauigkeitGND
FaltenGND
Erscheinungsdatum: 2023
Tag der mündlichen Prüfung: 2024-01-19
Zusammenfassung: 
Die Schönheitsindustrie hat in den letzten Jahren kaum eine Bezeichnung häufiger verwendet als ‚Glow‘. Der Begriff bezieht sich auf einen jugendlichen und ebenmäßigen Teint, der frei von Hautrauigkeiten oder Rötungen ist. Der Wunsch nach glatter, fester und ebenmäßiger Gesichtshaut ist jedoch nicht neu, es war schon immer ein wesentlicher Aspekt des eigenen Aussehens angesichts der Bedeutung einer optimalen Hautbeschaffenheit und einer makellosen Ästhetik, Schönheit und Attraktivität. Dabei zeigte sich aber in den letzten Jahren ein wachsender Trend zur Verbesserung der allgemeinen Hautqualität, nicht nur zur Retusche von Alterserscheinungen wie Falten. Trotz der bedeutenden Rolle, die die Hautqualität für die allgemeine Attraktivität spielt, gibt es derzeit keine allgemein akzeptierte Definition oder kein globales Messinstrument für diesen Begriff. Allerdings definieren Goldie und Kerscher in ihrer neusten Publikation „Skin Quality – A Holistic 360° View: Consensus Results“ aus dem Jahr 2021 vier emergente Wahrnehmungskategorien (EPCs), die die Hautqualität, das Selbstwertgefühl und die Attraktivität einer Person maßgeblich beeinflussen. Die EPCs, die für alle Ethnien gelten, sind ‚Einheitlichkeit des Hauttons‘, ‚Glätte der Hautoberfläche‘, ‚Hautfestigkeit‘ und ‚Hautglanz‘. Diese EPCs bestehen aus einzelnen Parametern wie Elastizität, Hydratation, Porengröße, Hautdichte, Falten, Narben, Haare, Pigmentierung, Rötung und Helligkeit. Mittels unterschiedlicher Methoden ist es heutzutage möglich, diese Parameter zu optimieren. Dabei wird neuerdings auch BoNT-A, das intradermal injiziert wird, zur Verbesserung der Hautqualität in Betracht gezogen. In den meisten Studien werden zur intradermalen Injektion die BoNT-A Typen ABO und ONA verwendet. Eine Studie von Park et al. deutet darauf hin, dass auch INCO die Talgproduktion reduzieren und die Gesichtsporen verbessern könnte. Es fehlen jedoch noch ausreichende Untersuchungen zur Anwendung von INCO zur Verbesserung der Hautqualität und der EPCs. Das Ziel dieser Projektarbeiten ist es zu ermitteln, ob die Parameter der vier EPCs durch die intradermale Injektion mit INCO verbessert werden können.
Die erste Projektarbeit konzentrierte sich auf die Veränderung der EPCs im oberen Gesichtsbereich bei 40 Probandinnen im Alter von 30 bis 50 Jahren, die unter erweiterten Poren, unebener Hautoberfläche und erhöhter Hautrauigkeit litten. Das Testprodukt (INCO) wurde in kleinen Aliquots von 0,8 U pro Injektionspunkt (IP) appliziert, wobei das Gesamtvolumen für jede Probandin 50 U, die auf 60 IPs in den oberen zwei Dritteln des Gesichts aufgeteilt wurden, betrug. Es wurden verschiedene biophysikalische Messverfahren herangezogen, um die Parameter der EPCs zu evaluieren. Zusätzlich wurden die Patientenzufriedenheit (GICS) und eine subjektive, standardisierte Evaluation durch die SASSQ bei der Baselinevisite sowie an Tag 30, 60, 90 und 120 nach der intradermalen Injektion mit INCO durchgeführt. Ergänzend dazu wurden von allen Probandinnen Vorher-Nachher-Bilder angefertigt und neun Probandinnen in Form eines Leitfadeninterviews befragt. Mögliche Veränderungen der Hautbarriere wurden mit einem Mikrobiom zur Baselinevisite, 30 und 60 Tage nach der Behandlung bewertet.
In der zweiten Projektarbeit wurden die Veränderungen der EPCs im unteren Gesichtsbereich evaluiert. Dabei erfolgte eine placebokontrollierte Untersuchung mit 36 Probandinnen im Alter von 18 bis 60 Jahren, die ebenfalls unter erweiterten Poren, unebener Hautoberfläche und erhöhter Hautrauigkeit litten. Es wurden 0,025 ml Aliquots, entsprechend 0,5 U pro Injektionspunkt (IP), injiziert, wobei das Gesamtvolumen des Testprodukts (INCO) für jede Probandin der Verumgruppe 20 U betrug, die auf 40 IPs im unteren Gesichtsbereich aufgeteilt wurden. Die Placebogruppe erhielt Kochsalzlösung. Es wurden die hautphysiologischen Parameter der EPCs, die GICS und eine subjektive, standardisierte Evaluation durch die SASSQ bei der Baselinevisite sowie an Tag 28, 56, 84 und 112 nach der intradermalen Injektion mit INCO durchgeführt. Zusätzlich wurden Vorher-Nachher-Bilder angefertigt.
Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass sich die EPCs nach intradermaler Injektion von INCO im oberen und unteren Gesichtsbereich signifikant verbessert haben. Insgesamt gab es positive Veränderungen der Parameter Hautebenheit, Porengröße und Falten. Ebenso verbesserten sich der Hautglanz durch die Reduzierung der Sebumproduktion und die Erythemwerte. Die Elastizität der Haut wurde durch den R0-Wert im Stirnbereich verbessert und die Hydration der Haut nahm zu. Die Ergebnisse des Mikrobioms, pH-Werts und TEWL zeigten, dass die Behandlung die Hautbarriere nicht negativ beeinflusste, was darauf hinweist, dass die intradermale Injektion von INCO eine sichere Methode zur Verbesserung der Hautqualität darstellt. Auch die SASSQs, GICS und die Interviews in der ersten Projektarbeit fielen positiv aus. Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern somit Beweise dafür, dass intradermale INCO-Injektionen eine vielversprechende Behandlungsmethode zur Verbesserung der Hautqualität darstellen, indem sie eine positive Auswirkung auf die EPCs haben.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10715
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-115256
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Kerscher, Martina
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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