DC Element | Wert | Sprache |
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dc.contributor.advisor | Sprick, Jan Philipp | - |
dc.contributor.advisor | Stahnke, Manfred | - |
dc.contributor.author | Haberkamp, Clara | - |
dc.date.accessioned | 2024-07-30T14:38:52Z | - |
dc.date.available | 2024-07-30T14:38:52Z | - |
dc.date.issued | 2024 | - |
dc.identifier.uri | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10991 | - |
dc.description.abstract | Der Hauptteil der Arbeit besteht aus Kompositionen für Gesang und Klavier, die auf der Basis einer Dekonstruktion und ‚Umcodierung’ (Zergliederung und Neuzusammensetzung) musikalischer Strukturen aus Werken der Postmoderne und der Neuen Musik entstanden sind. Im Zuge dessen habe ich auch meine eigene Improvisationssprache als Genre-offene Pianistin verändert und ausgeweitet, indem ich meine eigenen Improvisationskonzepte systematisiert habe. Durch die Integration der neu entwickelten Texturen in meine eigene Übepraxis haben sich Automatismen, intuitive Grifferinnerungen und Handbewegungsrichtungen etabliert, die nun durch unbewusste Prozesse in spontanen Improvisationen abrufbar sind. Es ist anzunehmen, dass diese Dissertation aus rein künstlerischer Perspektive betrachtet die Frage aufwirft, ob eine wissenschaftliche Arbeit über den Prozess des Improvisierens einer ‚Entzauberung’ dieser musikalischen Praxis nahekommt – liegt nach dem ersten Augenschein nicht ein Widerspruch zwischen Improvisation und Systematisierung? Vor allem im Jazzbereich, wo wir als Improvisator:innen doch seit jeher den Spielmoment selbst als kreative Schöpfungsquelle feiern, scheint diese Annahme verbreitet zu sein. Doch steht die Analyse künstlerischer Prozesse und im Besonderen der Improvisationskunst wirklich der Ausdruckskraft und Tiefe, oder überspitzt ausgedrückt, der ‚Magie des Augenblicks’ entgegen? Die Erweiterung einer Improvisationssprache durch die systematische Aneignung musikalischer Schemata – sei es durch Adaption oder die Modifizierung selbst erlernter Muster – soll diesem Schöpfungsmoment nicht entgegenstehen, sie soll ihn nähren. Der sogenannte ‚Flowzustand’, der aus meiner Sicht Rationalität und Intuition bzw. Unterbewusstes gleichermaßen zulässt, trägt einen hohen Anteil des zuvor Erlernten in sich. Den Nuancenreichtum lebendig zu halten und stetig zu erweitern, schafft auch mehr Räume im Spielmoment selbst. Es hemmt die ‚Magie des Augenblicks’ und die Emotionstiefe also keinesfalls. Die Liedbegleitung ist ein formgebendes Element, sie schafft für die Konstellation Klavier und Gesang einen klaren Rahmen. Diese Art der Improvisation hat einen starken Einfluss auf den gesamten Ausdruck des Liedes, vor allem dann, wenn ein Gesangsthema mit einer klar definierten Melodie begleitet wird. Es ist daher sinnvoll, sich über die atmosphärische, emotionale und energetische Wirkung einzelner Begleittechniken im Klaren zu sein. Mit dem systematischen Erforschen eben dieser Wirkung, die durch einzelne Satztechniken, Texturen und Harmonisierungen in unterschiedlicher Form hervorgerufen wird, erfüllt meine künstlerische Forschungsarbeit den Zweck der innerlichen Bewusstmachung. – Einordnung in den Kontext der künstlerischen Forschung im Bereich Musiktheorie Um die Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit in den Kontext künstlerischer Forschung in der Musiktheorie einzuordnen, empfinde ich es als angebracht, die Liedbegleitung als eine künstlerisch-wissenschaftliche Disziplin zu bezeichnen. Diese Disziplin vereint musikalische Praxis, Komposition und Werkanalyse. Wie ich anhand von Notenbeispielen meiner Arbeit veranschaulicht habe, interagieren diese Teilbereiche miteinander und begünstigen gegenseitig ihre jeweilige Weiterentwicklung. Da die Liedbegleitung die kompositorische Faktur eines Werkes, also seinen Aufbau, maßgeblich bestimmt, ist sie vor allem ein form- und strukturgebendes Element. Daher eignet sie sich sehr gut, um Gattungen (z.B. das Kunstlied), Musikströmungen (z.B. Minimal Music) und verschiedene Stilistiken (Swing, Modern Jazz etc.) innerhalb eines Musikgenres voneinander abzugrenzen und zu definieren. Im weitesten Sinne können auch aktuelle Kompositionen für Klavier und Gesang mithilfe der Begleitung stilistisch charakterisiert werden. Im Zuge meiner Arbeit habe ich mehrfach Impulse gesetzt, die stilistische Eingrenzung durch verallgemeinernde Begleitmuster aufzuheben, jedoch nur, um Raum für eine Weiterentwicklung auf diesem Gebiet zu schaffen. Mit meiner Dissertation möchte ich dazu beitragen, die Liedbegleitung als Charakteristikum individueller, zeitgemäßer Stilistiken im Feld der Musiktheorie zu etablieren. Ich sehe darin das Potenzial, die stilistische Vielfältigkeit, die sich in freien Improvisationen oder Reharmonisationen in jeglichen Genres ergibt, auch in Form von schriftlichen Notenbildern festzuhalten. Da viele improvisatorische Zugänge jedoch durch das Verschriftlichen ihren eigentlichen künstlerischen Ausdruck verlieren, soll diese Arbeit zeigen, wie freie Formen der Liedbegleitung anhand von veranschaulichten Kompositionsprozessen, Analysen und Techniken trotzdem sichtbar gemacht werden können. Die gewonnenen Erkenntnisse über eine zeitliche, rhythmische und harmonische Mehrdimensionalität in der Begleitung sollen die Basis für eine Weiterentwicklung bieten, ohne an bestimmte Notenbilder gebunden zu sein. Hier sehe ich Potenzial für das Festsetzen von Kompositionstypen innerhalb aktueller Musikströmungen (definiert u.a. durch Formaufbau, Satzstruktur und Stil), die in zukünftigen musiktheoretischen Diskursen in den Bereichen Werkanalyse und Formenlehre relevant sein können. | de |
dc.language.iso | de | de_DE |
dc.publisher | Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky | de |
dc.rights | http://purl.org/coar/access_right/c_abf2 | de_DE |
dc.subject | Liederzyklus | de |
dc.subject | Improvisierte Liedbegleitung | de |
dc.subject | Erweiterung des Improvisationsmaterials | de |
dc.subject | Begleittexturen | de |
dc.subject | Musikalische Parameter | de |
dc.subject.ddc | 780: Musik | de_DE |
dc.title | Erweiterte Methoden der improvisierten Liedbegleitung unter Berücksichtigung aktueller Strömungen des Jazz und der Neuen Musik | de |
dc.type | doctoralThesis | en |
dcterms.dateAccepted | 2024-03-25 | - |
dc.rights.cc | https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ | de_DE |
dc.rights.rs | http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/ | - |
dc.subject.bcl | 24.55: Komponisten, Musiker, Sänger | de_DE |
dc.subject.gnd | Musiktheorie | de_DE |
dc.subject.gnd | Improvisation | de_DE |
dc.subject.gnd | Lied | de_DE |
dc.subject.gnd | Jazz | de_DE |
dc.subject.gnd | Neue Musik | de_DE |
dc.type.casrai | Dissertation | - |
dc.type.dini | doctoralThesis | - |
dc.type.driver | doctoralThesis | - |
dc.type.status | info:eu-repo/semantics/publishedVersion | de_DE |
dc.type.thesis | doctoralThesis | de_DE |
tuhh.type.opus | Dissertation | - |
thesis.grantor.department | Andere | de_DE |
thesis.grantor.place | Hamburg | - |
thesis.grantor.universityOrInstitution | Hochschule für Musik und Theater Hamburg | de_DE |
dcterms.DCMIType | Text | - |
dc.identifier.urn | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-118802 | - |
item.creatorOrcid | Haberkamp, Clara | - |
item.creatorGND | Haberkamp, Clara | - |
item.grantfulltext | open | - |
item.fulltext | With Fulltext | - |
item.advisorGND | Sprick, Jan Philipp | - |
item.advisorGND | Stahnke, Manfred | - |
item.languageiso639-1 | other | - |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
Dateien zu dieser Ressource:
Datei | Beschreibung | Prüfsumme | Größe | Format | |
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Dissertation Dr. sc. mus. Haberkamp.pdf | Dissertation Dr. sc. mus. | d719aef7eb55075e251e5bba7c997072 | 10.22 MB | Adobe PDF | Öffnen/Anzeigen |
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