Titel: | Patientenbezogene Gründe für eine niedrige Durchführungsrate beim HBV-Screening zur Prophylaxe einer Hepatitis-B-Reaktivierung am Klinikum Esslingen | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Gritschneder, Vanessa | Schlagwörter: | HBV-Reaktivierung; Patientenbezogene Faktoren; HBV-Screening; Hepatologie | GND-Schlagwörter: | Hepatitis-B-VirusGND ReaktivierungGND Hepatitis-B-AntigenGND Hepatitis-B-Surface-AntigenGND ImmunsuppressivumGND CytostatikumGND |
Erscheinungsdatum: | 2023 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2024-05-28 | Zusammenfassung: | Nach Kontakt mit HBV und funktioneller Ausheilung kann es unter einer zytostatischen oder immunsuppressiven Therapie zur Reaktivierung des Virus kommen. Die Reaktivierung kann zu Leberversagen und sogar zum Tod führen. Aktuelle Leitlinien (z.B. die deutsche S3-Leitlinie der DGVS) empfehlen deshalb die Erhebung des HBV-Status vor Einleitung einer zytostatischen oder immunsuppressiven Behandlung. Das Ziel dieser Studie war es, patientenbezogene Faktoren zu detektieren, die die Umsetzung der HBV-Testung beeinflussen. Insgesamt wurden 138 Patienten des Klinikums Esslingen (126 Patienten der Onkologischen Tagesklinik/Ambulanz, zwölf Patienten des MVZ Gastroenterologie) in dieser retrospektiven, monozentrischen Analyse erfasst. Haupteinschlusskriterien waren die Neueinleitung einer zytostatischen Therapie aufgrund einer (hämato-) onkologischen Grunderkrankung oder einer immunsuppressiven Therapie aufgrund einer CED zwischen Januar und Dezember 2019 (12 Monate). Neben Alter, Geschlecht, Performance Status (ECOG) und Verabreichung der Therapie in der Onkologie oder Gastroenterologie beinhalteten die untersuchten, patientenbezogenen Faktoren die Grunderkrankung, das HBV-Reaktivierungsrisiko sowie das Behandlungsziel (kurativ versus palliativ). Als leitlinienkonforme und korrekte HBV-Testung ist die Bestimmung von HBsAg und Anti-HBc maximal 18 Monate vor Beginn einer zytostatischen oder immunsuppressiven Therapie oder innerhalb des ersten Therapiezyklus definiert. Erfasst wurden die Ergebnisse von HBsAg, Anti-HBc, Anti-HBs und HBV-DNA von Januar 2011 bis Dezember 2020. 54 Patienten (39, 1%) wurden korrekt getestet, zusätzlich erhielten 13 Patienten (9, 4%) eine inkomplette Testung mit fehlenden Parametern. 20 von 23 Patienten (87,0%) mit hämatologischen Neoplasien erfuhren eine korrekte Erfassung des HBV-Status. Dagegen hatten nur 34 von 115 Patienten (29, 6%) mit soliden Tumoren oder CED eine vollständige HBV-Testung (p < 0,0001). 83,3% (10 von 12) der Patienten mit CED wurden korrekt getestet (p = 0,002). Nur 49 von 112 Patienten (43, 8%) mit moderatem bis hohem Reaktivierungsrisiko erfuhren eine korrekte HBV-Testung (p = 0,025) und nur 38 von 81 Patienten (46,9%) mit kurativem Therapieziel wurden ausreichend getestet (p = 0,033). Zusammenfassend zeigen die Daten einen großen Verbesserungsbedarf der HBV- Testungen, insbesondere bei niedrigem Reaktivierungsrisiko und/oder soliden Tumoren. Mögliche Lösungsvorschläge zur Verbesserung des HBV-Screenings bestehen in der Teilnahme an Fortbildungen, Etablierung einer Checkliste mit allen zu bestimmenden HBV-Parametern und der Dokumentation des HBV-Status in der elektronischen Patientenakte. Dies würde es dem medizinischen Fachpersonal erleichtern, die Ergebnisse der HBV-Testung jederzeit einzusehen. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11087 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-120273 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Wege, Henning |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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Datei | Beschreibung | Prüfsumme | Größe | Format | |
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dissertation-Gritschneder.pdf | becceaac0e9d957082f0810e4a19e4d2 | 2.9 MB | Adobe PDF | Öffnen/Anzeigen |
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