Additiver Stellenwert von (1,3) -β-D-Glukan Messungen für die Diagnose invasiver Candida-Infektionen bei Intensivpatienten

Abstract

Candida Infektionen sind eine relevante Ursache von Morbidität und Mortalität auf Intensivstationen, weshalb sie frühzeitig erkannt und therapiert werden müssen. Kulturelle Nachweise von Candida species sind als diagnostischer Goldstandard etabliert, weisen jedoch eine unzureichende Sensitivität auf. Nicht-kulturelle Testverfahren, welche dem Nachweis des Pilzantigens Beta-D-Glucan (BDG) dienen, gewinnen bei der Diagnostik invasiver Candida Infektionen zunehmend an Bedeutung. Ziel dieser prospektiven Kohortensstudie war es, den additiven Stellenwert von BDG-Messungen bei der Diagnose invasiver Candida Infektionen auf Intensivstationen zu ermitteln. Patienten, welche bei Verdacht auf eine invasive Candidiasis (IC) empirisch mit Echinocandinen therapiert wurden, erhielten laut Protokoll wiederholte BDG-Bestimmungen. Im Anschluss wurde die diagnostische Güte einmaliger und wiederholter BDG-Bestimmungen unter Anwendung unterschiedlicher Grenzwerte bestimmt, sowie ein Regressionsmodell entwickelt, welches den additiven Stellenwert der BDG-Messungen gegenüber bereits etablierten Risikofaktoren einer IC erfasst. Unsere Ergebnisse zeigen, dass einmalige BDG-Testungen keinen sicheren Nachweis oder Ausschluss einer IC erlauben. Wiederholte Testungen haben einen geringen Mehrwert, welcher angesichts einer ungünstigen Kosten-Nutzen Abwägung nicht zu rechtfertigen ist. Für hohe BDG-Werte konnte ein Gewinn an diagnostischer Sicherheit gegenüber bereits etablierten klinischen Risikofaktoren bestimmt werden, welcher jedoch nur in einem sehr selektiven, in weiteren Studien weiter zu charakterisierenden, Patientenkollektiv nachzuweisen ist.