Der zerebrale Kollateralfluss mediiert die ischämische Netto-Wasseraufnahme und das Infarktwachstum bei Patienten mit ischämischem Schlaganfall

Abstract

Diese Studie deutet darauf hin, dass proximale Gefäßverschlüsse der A. cerebri media mit einer erhöhten Netto-Wasser-Aufnahme (NWU) in frühen ischämischen Läsionen verknüpft sind. Dabei beeinflusst das Ausmaß der arteriellen Kollateralisierung die Nettowasseraufnahme ins ischämische Infarktareal dahingehend, dass ein guter Kollateralstatus zu einer verringerten NWU führen kann. Zudem weisen unsere Ergebnisse darauf hin, dass die frühe Nettowasseraufnahme im Infarktareal eng mit dem Infarktwachstum nach endovaskulärer Schlaganfalltherapie korreliert. Diese Ergebnisse verdeutlichen die wichtige Verbindung zwischen der im Gewebe gemessenen quantitativen NWU, die keine Volumendimension aufweist, und dem Infarktwachstum als volumenbasiertem Parameter. Zukünftige Forschungsarbeiten zur NWU ischämischer Läsionen sollten den genauen Ort des Gefäßverschlusses sorgfältig berücksichtigen, um präzise Schwellenwerte für diesen biomarkerbasierten Ansatz zu definieren. Das Hauptziel dieser wissenschaftlichen Arbeit bestand darin, bildbasierte Biomarker des ischämischen Hirnödems und des Kollateralstatus mit der dem Hirninfarkt zu Grunde liegenden arteriellen Verschlusslokalisation zu verknüpfen. Diese demonstrierte Korrelation soll künftig dazu beitragen, Therapieentscheidungen und die Prognose der Patienten zu optimieren. Dies könnte künftig auch durch die Integration dieses quantitativen Markers des Hirnödems (NWU) in automatisierte diagnostische Workflows mittels künstlicher Intelligenz erreicht werden. Eine solche Einbindung könnte die diagnostische Präzision erhöhen und letztendlich zu einer verbesserten klinischen Versorgung von Patienten mit ischämischen Schlaganfällen führen.